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Das Heiligenhauschen ist der Rest einer mittelalterlichen Kirche in Neuleiningen Landkreis Bad Durkheim und dient heute als Friedhofskapelle Heiligenhauschen Das Heiligenhauschen von Osten mit davor befindlichem Scharfrichterkreuz Das Heiligenhauschen von Osten mit davor befindlichem ScharfrichterkreuzBasisdatenOrt Neuleiningen DeutschlandBaugeschichteBaubeginn MittelalterBaubeschreibungBaustil GotikBautyp turmartig anmutendes nahezu quadratisches Gebaude mit einem PyramidendachKoordinaten 49 32 38 4 N 8 8 34 4 O 49 543996 8 142888 Koordinaten 49 32 38 4 N 8 8 34 4 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Konfession fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Widmung oder Patrozinium fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baubestand 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 GalerieLage BearbeitenDie Kapelle ist geostet und liegt an exponierter Stelle kurz nach dem Ortseingang aus Richtung Sausenheim sudlich neben der dortigen Landstrasse Sie bildet das ostliche Ende des Neuleininger Friedhofs Vor ihrer Ostwand steht in einer Grunanlage das historische Scharfrichterkreuz Die Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 13 fuhrt dazu aus Kapelle und Kreuz leisten einen wesentlichen Beitrag fur den malerischen Charakter des Ortsbildes Baubestand Bearbeiten nbsp Neuleiningen Friedhof Heiligenhauschen von Westen Links an der Ecke Grab und Tafel einer unbekannten Toten vom Scharfrichterkreuz nbsp Heiligenhauschen innenEs handelt sich um ein turmartig anmutendes nahezu quadratisches Gebaude mit einem Pyramidendach auf dessen Mittelpunkt ein einfacher Dachreiter mit Glocke und Kreuz sitzt An der Westseite vom Friedhof her ist die Kapelle in einem grossen Rundbogen weit geoffnet Man nimmt an dass dies ein alter Chorbogen zu einem ehemals westlich vorgelagerten Kirchenschiff ist Innen besitzt sie ein Kreuzrippengewolbe mit gekehlten Rippen und gerundeten Konsolen Der einfache Schlussstein tragt die Inschrift Jacobus Reben Parochs Posuit 1654 Im Zentrum steht ein Altar mit gotischer gekehlter Sandstein Altarplatte Auf ihr befindet sich ein grosses ausdrucksvolles Sandsteinkreuz mit Korpus das ins 17 Jahrhundert datiert wird und das alteste des Ortes sein soll Hinter dem Altar sind zwei Konsolplatten in die Ostwand eingelassen auf denen fruher Holzfiguren standen Zwischen ihnen findet sich in der Mauer der Rest eines kleineren Christuskorpers Torso mit Kopf er scheint gotischen Ursprungs zu sein An der inneren Nordwand sitzt die Grabplatte von Barbara Hess 1804 Laut Inschrift war sie die Ehefrau des Oberamtsadvokaten Mauritius Hess und der Grabstein stammt von ihren Kindern wovon der Sohn Anton Hess Doktor der Theologie und Pfarrer in Neuleiningen gewesen sei Daneben befindet sich eine Renovierungsinschrift des Ortsgeistlichen Georg Scheurer von 1919 Die aussere Nord und Ostseite besitzen knapp unter dem Dach zwei schone schmale Fensterrahmen mit nasenartiger Ausbuchtung nach oben Ein drittes derartiges Fenster hat man Anfang des 20 Jahrhunderts neu gefertigt und an entsprechender Stelle in die Sudwand eingesetzt Es tragt zudem einen Totenkopf und den Schriftzug Memento Mori Darunter befindet sich eine breite Stichbogenoffnung aus der gleichen Zeit mit einem Eisengittertor Man hat damit im 20 Jahrhundert einen zusatzlichen Zugang zur Kapelle geschaffen der gleichzeitig den sudostlichen Friedhofseingang bildet Durch diesen Bogen tretend und die Kapelle nach links durchschreitend gelangt man in den Friedhof Dessen Haupteingang mit Leichenhalle ist allerdings im westlichen Friedhofsbereich In der Ostwand der Kapelle befindet sich zudem eine Rundbogentur die jedoch von innen vermauert ist Das Mauerwerk besteht aus unverputzten Sandbruchsteinen Geschichte Bearbeiten nbsp Gewolbeschluss von 1654Man sieht das Bauwerk als gotischen Chor Rest einer mittelalterlichen Feldkapelle an Die Ruine wurde Mitte des 17 Jahrhunderts wieder instand gesetzt laut Schlussstein liess Pfarrer Jakob Reben 1654 das Gewolbe erneuern und diente den ortlichen Katholiken zeitweise als Gottesdienstraum nachdem die Dorfkirchen von Neuleiningen und Sausenheim protestantisch geworden waren So beschreibt es auch eine von der Gemeinde dort angebrachte Tafel Laut dem Heimatgeschichtler Fred Weinmann baute Pfarrer Jacobus Reben das heyliche Kapellche aus eigenem Antrieb wieder auf woruber beim protestantischen Landesherren Klage gefuhrt wurde Graf Ludwig Eberhard von Leiningen Westerburg welcher vor seiner Konversion zum Katholizismus die Religionsausubung der katholischen Untertanen stark beschrankt hatte wollte die Renovation zwar verhindern liess sie aber schliesslich zu da das Bistum Worms den Priester unterstutzte Nachdem der Graf 1671 selbst katholisch geworden war gewahrte er auch seinen katholischen Untertanen Glaubensfreiheit und sie konnten ihre alten Kirchen wieder benutzen womit die Kapelle ihren Zweck als Notkirche verlor 1730 wurde der heutige Friedhof dort angelegt und sie diente fortan als Friedhofskapelle Als man 1996 die zur Landstrasse hin vorgelagerte Grunanlage beim Scharfrichterkreuz instand setzte fand man hier die Gebeine einer unbekannten Frau und begrub sie im Friedhof direkt an der Nordwestecke der Kapelle wo man fur sie eine Gedenktafel anbrachte Literatur BearbeitenGeorg Peter Karn Ulrike Weber Bearb Kreis Bad Durkheim Stadt Grunstadt Verbandsgemeinden Freinsheim Grunstadt Land und Hettenleidelheim Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 13 2 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2006 ISBN 3 88462 215 3 S 430 Landesamt fur Denkmalpflege Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Pfalz VIII Stadt und Landkreis Frankenthal Oldenbourg Verlag Munchen 1939 S 415 u 416 Emil Muller Das Heiligenhauschen in Neuleiningen In Leininger Geschichtsblatter Jahrgang 10 Grunstadt 1911 S 53 54 Fred Weinmann Kapellen im Bistum Speyer Pilger Verlag Speyer 1975 Weblinks BearbeitenWebseite zu Wegkreuzen siehe Objekt Nr 5 Galerie Bearbeiten nbsp Heiligenhauschen von Suden mit neuzeitlichem Friedhofszugang nbsp Heiligenhauschen Gewolbe nbsp Heiligenhauschen gotischer Christus nbsp Grabplatte Barbara Hess 1804 nbsp Gedenktafel der Gemeinde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiligenhauschen Neuleiningen amp oldid 234680901