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Die Heiden im Langen Tal im baden wurttembergischen Alb Donau Kreis wurden 1994 als Naturschutzgebiet NSG ausgewiesen Das Schutzgebiet umfasst eine Flache von 30 7 Hektar Naturschutzgebiet Heiden im Langen Tal IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLage Laichingen im Alb Donau Kreis Baden Wurttemberg DeutschlandFlache 30 7 haKennung 4243WDPA ID 163588Geographische Lage 48 29 N 9 45 O 48 482735 9 754035 Koordinaten 48 28 58 N 9 45 15 OHeiden im Langen Tal Baden Wurttemberg Meereshohe von 675 m bis 715 mEinrichtungsdatum 8 Juni 1994Verwaltung Regierungsprasidium Tubingenf2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie und Boden 3 Landnutzung und Eigentumsverhaltnisse 4 Schutzwurdigkeit 5 Tier und Pflanzenwelt 6 Siehe auch 7 LiteraturLage BearbeitenDas Naturschutzgebiet liegt ca 1 5 km sudlich von Machtolsheim an der Strasse von Machtolsheim nach Blaubeuren auf einer Hohe von etwa 675 bis 715 m u NN Da das Lange Tal nordlich der Klifflinie liegt die durch den Meeresvorstoss im Tertiar entstanden ist gehort es zur naturraumlichen Einheit der Mittleren Kuppenalb in dessen sudlichem Teil es sich befindet Sudlich dieser naturlichen Grenze schliesst sich die Mittlere Flachenalb an Geologie und Boden BearbeitenDas Grundgebirge der Schwabischen Alb besteht aus Gneisen und Graniten auf denen das Deckgebirge aufgelagert ist bestehend aus Sedimentgesteinen des Perm Trias und Jura Die Mittlere Kuppenalb weist von unten nach oben die typische jurassische Schichtung von schwarzem Jura Lias braunen Jura Dogger und weissem Jura Malm auf Die Hochflache der Kuppenalb besteht aus Sedimentgesteinen Kalksteine und Mergel des Weissjura delta bis epsilon Das Gebiet war wahrend des Meervorstosses im Tertiar nicht mehr bedeckt so dass Erosion und Verwitterung uber lange Zeit die jungeren Schichten des Weissen Jura freilegten und aus den unregelmassigen Schwammkalken ein kuppiges Relief herausarbeiten konnten dem dieser Albteil den Namen Kuppenalb verdankt Die im Gebiet anstehenden Massenkalke gehoren zu den Mittelkimmeridge Kalken w delta der Schwammalgenfazies Im Nordosten liegt z T lochriger dolomitischer Kalkstein vor der wegen seiner grobkristallinen Struktur auch Zuckerkorn genannt wird Ganz im Norden existiert noch eine Schicht der jungeren Oberkimmeridge Kalke w epsilon bestehend aus Bankkalken mit zahlreichen Einlagerungen von Schwammalgenkalken Das Lange Tal ist ein Trockental das wahrend der Kaltzeit des Pleistozans eingeschnitten wurde Durch den wahrend der Kaltzeit herrschenden Frost war das Karstsystem nicht in Funktion so dass das oberflachlich abfliessende Wasser verstarkt Erosionsarbeit leisten konnte Aufgrund eines kontinuierlichen Eintiefens der Donau seit 8 Mio Jahren und somit einer Absenkung des Vorfluterniveaus d h des Grundwassers in tiefere Bereiche des Weissjuras fielen ehemalige Nebentaler der Donau wie z B das Lange Tal trocken Die Talsohle des NSGs ist mit quartarem Lehm und Weissjuraschutt zum Teil auch mit dem bei der Kalksteinverwitterung entstehenden typischen Verwitterungslehm verfullt Die sich daraus entwickelnden Boden sind typische Kalkrendzinen bei denen auf den oft humosen krumeligen und skelettreichen A Horizont unmittelbar der C Horizont folgt In Hanglagen steht das Ausgangsgestein direkt an zumindest ist es nicht uber das Rohbodenstadium hinaus entwickelt Wurzelraum und Wasserspeicherkapazitat sind an solchen Trockenstandorten sehr beschrankt Auf den kaum geneigten Flachen im Norden weisen die Boden schon eine tiefere Grundigkeit auf Bei wahrscheinlich stellenweise vorhandener Oberflachenversauerung die auch am Vorkommen des Heidekrauts erkennbar ist und einer Tonmineralneu bzw Umbildung sind die dortigen Boden als Terra fuscen oder als Braunerden anzusprechen die sich aus einem basenreichen Ausgangsgestein entwickelt haben Landnutzung und Eigentumsverhaltnisse BearbeitenVon der 30 7 ha grossen Gesamtflache des NSG sind rund 15 ha Heide und rund 10 ha als Grunland genutzt Etwa 5 ha werden ackerbaulich bewirtschaftet Die Heideflachen sind uberwiegend Eigentum der Stadt Laichingen und werden uber einen Pachtvertrag vom ortsansassigen Schafer als Schafweide genutzt Vor allem im nordostlichen Bereich des Gebietes sind die Flachen in privater Hand und werden vom Schafer bewirtschaftet Die Wiesenflachen die insbesondere die der Stadt Laichingen oder dem Schafer gehoren werden als 2 3 schurige Ohmdwiesen genutzt Die kleineren Halbtrockenrasenflachen entlang der Landesstrasse 1230 werden aufgrund ihrer Erreichbarkeit und der gefahrlichen Lage an der Strasse nur noch teilweise vom ortlichen Schafer befahren Schutzwurdigkeit BearbeitenDas NSG Heiden im Langen Tal ist durch seine Kargheit landschaftlich von besonderem Reiz In floristischer und faunistischer Hinsicht ist der Ostteil als besonders hochwertig einzustufen Die ubrigen regional bedeutsamen und hochwertigen Flachen sind in das Naturschutzgebiet miteinbezogen worden weil das relativ extensiv genutzte Gebiet als solches zusammenhangend erhalten werden soll Zum einen ist eine Schafbeweidung nur noch moglich und rentabel wenn die Flache in ihrer Gesamtheit erhalten bleibt zum anderen stellen Kalkmagerweiden wichtige Ruckzugsgebiete fur zahlreiche warme und lichtliebende Pflanzen und an sie gebundene Tiere dar Dieser einmalige Artbestand benotigt ausgedehnte Flachen um eine grosse Vielfalt entwickeln zu konnen Im Verbund mit den Hecken und Wiesenresten ist eine solche Landschaft ausserst schutzwurdig 36 der festgestellten Pflanzenarten von Trocken und Halbtrockenrasen sind gefahrdet Tier und Pflanzenwelt BearbeitenSeltene Schmetterlinge sind unter anderem der Quendel Ameisenblauling Maculinea arion der Ehrenpreis Scheckenfalter Melitaea aurelia und der Wachtelweizen Scheckenfalter Melitaea athalia An Heuschrecken konnte der Kleine Heidegrashupfer Stenobothrus stimaticus festgestellt werden Er ist ein typischer Bewohner von warmen Schafweiden An gefahrdeten Pflanzenarten findet man Kelch Steinkraut Alyssum alyssoides Zierliches Schillergras Koeleria macrantha Kurzblutiger Lowenzahn Taraxacum brachyglossum und Gewohnliche Kuchenschelle Pulsatilla vulgaris Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Alb Donau Kreis Liste der Naturschutzgebiete in Baden WurttembergLiteratur BearbeitenRegierungsprasidium Tubingen Referat fur Naturschutz und Landschaftspflege Hrsg Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tubingen 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Thorbecke Ostfildern 2006 ISBN 3 7995 5175 1 S 184 185 Franz Josef Obergfoll 4 243 Wurdigung Heiden im Langen Tal 1983 Naturschutzgebiete im Alb Donau Kreis Agenberg Ofenloch Arnegger Ried Blauer Steinbruch Bleich Braunsel Breitinger Schonrain Ehinger Galgenberg Flusslandschaft Donauwiesen zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen Galgenberg Geissrucken Guggenbuhl Hausener Berg Buchelesberg Heiden im Langen Tal Heiden in Lonsee und Amstetten Heuhofer Weg Hungerberg Hungerbrunnental Kleines Lautertal Kuhberg Laichinger Eichberg Langenauer Ried Laushalde Monchsteig Oberes Schmiechtal Pfaffenwert Rabensteig Salenberg Sandburr Schmiechener See Sulzwiesen Lussenschopfle Umenlauh Untere Hellebarten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiden im Langen Tal amp oldid 230122488