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Die Heidelberger Bergbahn auch Heidelberger Bergbahnen ist eine Kombination von zwei Standseilbahnen in Heidelberg Die Molkenkurbahn fuhrt vom Kornmarkt am Rand der Altstadt vorbei am Heidelberger Schloss zur Molkenkur Dort steigt man um in die Konigstuhlbahn zum Konigstuhl Die Bahnen werden vom kommunalen Eigenbetrieb Heidelberger Strassen und Bergbahn AG HSB betrieben und fahren auf einer Spurweite von 1 000 Millimetern Der Hohenunterschied Kornmarkt Molkenkur betragt 173 Meter die Streckenlange 454 6 Meter und die reine Fahrzeit funf Minuten mit einer Fahrgeschwindigkeit von funf Metern in der Sekunde Auf der Strecke Molkenkur Konigstuhl betragt der Hohenunterschied 260 5 Meter die Streckenlange 974 5 Meter und die Fahrzeit neun Minuten bei einer Fahrgeschwindigkeit von zwei Metern in der Sekunde Heidelberger BergbahnMolkenkurbahn oberhalb der Mittelstation SchlossMolkenkurbahn oberhalb der Mittelstation SchlossStreckennummer DB 94004Streckenlange Molkenkurbahn 0 471 km Konigstuhlbahn 1 020 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 400 V Maximale Neigung 430 Hochstgeschwindigkeit 14 4 km hLegende 0 000 Kornmarkt 113 2 mTunnel 210 m Schloss 192 0 m0 471 Molkenkur0 000 Molkenkur 289 3 mMolkenkurwegAbtsche AusweicheBlockhausweg1 020 Konigstuhl 549 8 mLogo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Neuzeit und Umbauten 1 3 Stilllegung und Wiedereroffnung 2 Denkmalschutz 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Etwa 1873 begannen Planungen fur eine Bergbahn hinauf zum Heidelberger Schloss und zum Konigstuhl die jedoch immer wieder wegen fehlender Geldmittel oder nicht zustande gekommener Gelandekaufe scheiterten Fruhe Planungen darunter auch vom bekannten Schweizer Bergbahnpionier Niklaus Riggenbach sahen eine Zahnradbahn vor Erst die Gebruder Leferenz hatten mit der am 23 Marz 1885 gegrundeten Heidelberger Strassen und Bergbahn Gesellschaft Leferenz und Co Erfolg Ihr Konzessionsgesuch von 1883 wurde am 25 Juni 1888 genehmigt nachdem auf die Zustimmung des Stadtrats im Juli 1885 hin der Heidelberger Schlossverein und die Studentenschaft Einspruch erhoben 1 Sie wurde vom 13 August 1888 bis zum 16 November 1889 erbaut 1 Am 30 Marz 1890 wurde die untere Sektion der Heidelberger Bergbahn eroffnet eine Standseilbahn vom Kornmarkt zur Molkenkur die eine Mittelstation am Schloss besitzt Der Antrieb erfolgte zunachst mit Wasserballast Die Strecke besass bei Eroffnung noch eine zusatzliche Zahnstange zum Bremsen und zur Regulierung der Fahrgeschwindigkeit Die Anlage wurde von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut die beiden Wagen wurden von der ortlichen Waggonfabrik Fuchs geliefert welche auch Strassenbahnwagen fur Heidelberg herstellte Im ersten Betriebsjahr wurden 189 904 Fahrgaste befordert 1 1905 begannen die Bauarbeiten fur die obere Sektion der Bergbahn von der Molkenkur zum Konigstuhl Die Anlage wurde durch Von Roll gebaut und am 1 Juni 1907 eroffnet Die ebenfalls von der Waggonfabrik Fuchs gelieferten Wagen sind bis heute erhalten und sind seit Marz 2005 nach einer grundlegenden Sanierung mit Anpassung an die neuesten Sicherheitsbestimmungen wieder im Einsatz Die untere Bahn wurde nach einer kurzen Betriebsunterbrechung wegen Umbauarbeiten 1907 wiedereroffnet da man den Wasserballast Antrieb auf den bei der oberen Bahn schon verwendeten elektrischen Antrieb umstellte Die Arbeiten wurden durch Von Roll ausgefuhrt der auch die obere Bahn erstellt hatte Beide Bahnen liefen in den folgenden Jahren ohne nennenswerte Probleme so dass Betriebseinstellungen nur durch hohere Gewalt wie Energieknappheit Krieg oder Anderung der Sicherheitsvorschriften vorkamen Neuzeit und Umbauten Bearbeiten In den 1950er Jahren wurde fur den stark ansteigenden Tourismus der Ersatz durch eine Rolltreppe mit hoherer Beforderungskapazitat zum Schloss geplant Letztlich wurde der Bergbahn der Vorzug gegeben und so wurde vom 24 September 1961 bis zum 26 April 1962 2 die alte untere Sektion der Bergbahn stillgelegt und eine dem damaligen Stand der Technik entsprechende Bergbahn gebaut Dabei wurden auch die Stationen Kornmarkt und Schloss nach dem damaligen Zeitgeschmack in Waschbetonbauweise errichtet die einen Kontrast zur weitgehend erhalten gebliebenen Altstadt bildeten Ausserdem errichtete die HSB uber der Bergbahnstation Kornmarkt ein Parkhaus Die Wagen wurden diesmal von der Waggonfabrik Rastatt geliefert Die neue untere Bergbahn wurde 1962 in Betrieb genommen Stilllegung und Wiedereroffnung Bearbeiten 2002 ordnete uberraschend das Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Baden Wurttemberg in Freiburg die Einstellung der oberen Bergbahn zum 30 April 2003 an da sie nicht mehr den nach dem Kapruner Unfall geanderten Sicherheitsbestimmungen der Europaischen Union genuge und dies obwohl im Jahre 2000 bei einer Revision die Betriebssicherheit bestatigt worden war Zwar versuchte der Betreiber eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten um zumindest uber die Sommersaison den Betrieb abzusichern dies wurde jedoch abschlagig beschieden Aus diesem Grund fuhr die obere Bergbahn Ende April 2003 zunachst zum letzten Mal Die untere Bergbahn durfte dank einer Ausnahmegenehmigung bis zum 31 Oktober 2003 weiterbetrieben werden Im Fruhjahr 2004 wurden allerdings ihre Wagen abtransportiert und verschrottet Die Wagen der oberen Bergbahn wurden in die Schweiz uberfuhrt wo sie grundlegend saniert und den neuesten Sicherheitsbestimmungen behutsam angepasst wurden Sie erhielten auch den historischen Anstrich wieder Ende 2004 wurden die neuen und grosseren Wagen fur die untere Bergbahn geliefert und auch die sanierten Wagen der oberen Bergbahn kamen wieder aus der Schweiz zuruck Die beiden Bergbahnen wurden zum Saisonstart am 24 Marz 2005 wieder in Betrieb genommen und genugen nunmehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen Denkmalschutz BearbeitenDie obere Bergbahn ist die alteste Standseilbahn in Baden Wurttemberg und neben der jungeren Standseilbahn Stuttgart die einzige bei der die ursprungliche Technik funktionstuchtig erhalten blieb 2004 wurde die obere Bergbahn in ihrer Gesamtheit als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch des Landes Baden Wurttemberg eingetragen 3 Galerie Bearbeiten nbsp Blick aus der Bergbahn Talstation Molkenkur auf die Stadt nbsp Bergstation auf dem Konigstuhl nbsp Einfahrt in die Station Konigstuhl nbsp Neuer Wagen der unteren Bergbahn an der Station Molkenkur nbsp Ausweichstelle mit Abtscher Weiche nbsp Bergbahn Heidelberg Wagen der oberen Bahn bei der Einfahrt in die Station Molkenkur nbsp Renovierter Wagen der oberen Bergbahn an der Station Molkenkur 2007 nbsp Antriebsrader in der Bergstation KonigstuhlLiteratur BearbeitenBrigitte Neff Die Heidelberger Bergbahnen Stationen der Romantik Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2006 ISBN 3 89735 458 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heidelberger Bergbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www bergbahn heidelberg de http www standseilbahn de heidelberg index1d html mit Bildern von 2000 http www standseilbahn de heidelberg index2d html mit Bildern von 2005 Eine private Website zu den Bergbahnen dokumentiert den Kampf um die Erhaltung der Bergbahnen 2000 bis 2005 Bergbahn Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur DenkmalpflegeEinzelnachweise Bearbeiten a b c http www s197410804 online de Zeiten 1850 htm http www s197410804 online de Zeiten 1945 htm Heidelberger Bergbahn ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung In Stadtblatt Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg Nr 3 2005 S 6 PDF 115 kB Normdaten Geografikum GND 1205570624 lobid OGND AKS VIAF 8620158309865606690002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidelberger Bergbahn amp oldid 228579881