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Das Haynald Observatorium ungarisch Haynald Obszervatorium war eine Sternwarte in der ungarischen Stadt Kalocsa die von 1878 bis 1950 bestand und vor dem Ersten Weltkrieg eine der fuhrenden Einrichtungen zur Sonnenbeobachtung war Benannt war sie nach ihrem Grunder Lajos Haynald Die Kuppeln des Observatoriums um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung und Forschung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLajos Haynald seit 1867 Erzbischof von Kalocsa selbst als Botaniker tatig war ein Forderer der Wissenschaften Er interessierte sich auch fur Astronomie und hatte sich einen Merz Refraktor mit 6 cm Offnung erworben 1877 schenkte er diesen dem ortlichen Jesuitenkolleg fur Unterrichtszwecke Da es damals in Ungarn nur zwei Observatorien gab uberzeugte Minister Trefort ein Freund Hanyalds ihn eine vollwertige wissenschaftliche Sternwarte einzurichten So wurde auf dem Dach des Jesuitenkollegs ein Turm fur das Observatorium errichtet der 1879 fertiggestellt wurde Am Entwurf und der Konstruktion war auch Miklos Konkoly Thege beteiligt Carl Braun wurde zum ersten Direktor bestellt Er liess einen Merz Refraktor mit 18 cm Offnung und ein Hilger Spektroskop fur die Untersuchung der Sonne anschaffen Mit letzterem beobachtete er Sonnenflecken Protuberanzen und Sonnenfackeln Braun liess sich 1884 aus gesundheitlichen Grunden von seinem Amt entbinden Sein Nachfolger wurde Julius Fenyi der bereits von 1880 bis 1882 als Assistent an der Sternwarte beschaftigt war Zur Feier seines funfzigjahrigen Priesterjubilaums richtete Haynald 1889 eine Stiftung ein durch deren Ertrage die Sternwarte langfristig finanziert werden sollte 1 Fenyi hatte Plane zur Verlegung der Sternwarte aus der Stadt heraus die aber nicht verwirklicht wurden 1913 wurde Theodor Angehrn Direktor der Sternwarte Er setzte Feynis Sonnenbeobachtungen noch eine Weile fort legte den Schwerpunkt aber auf meteorologische Beobachtungen Durch den Ersten Weltkrieg und die Folgen hatte die Stiftung Haynalds den Grossteil ihres Vermogens verloren dennoch wurde das Observatorium mit reduzierten Mitteln weiter betrieben 1946 kam Matyas Tibor an die Sternwarte und wurde 1948 zum Direktor ernannt Er versuchte die veralteten Instrumente durch ein neues Teleskop zu ersetzen was ihm nicht mehr gelang 1950 wurde das Observatorium von der kommunistischen Regierung geschlossen und das Jesuitenkolleg in eine staatliche Schule umgewandelt Die Instrumente und die Bestande der Bibliothek wurden nach Budapest gebracht und auf verschiedene staatliche Einrichtungen verteilt Ausstattung und Forschung BearbeitenDie Ausstattung der Sternwarte bestand aus einem Merz Browning Refraktor mit 7 Zoll 18 cm Durchmesser und 222 cm Brennweite und einer aquatorialen Montierung mit einem 6 Prismen Protuberanzen Spektroskop von A Hilger aus London sowie einem 4 5 Zoll Merz Refraktor mit 155 cm Brennweite mit einem Zollner Photometer von W J Hauck fur Beobachtungen der Photosphare Aufgrund der Ausstattung lag der Schwerpunkt der astronomischen Forschung in der Sonnenbeobachtung Julius Fenyi beobachtete von 1885 bis 1917 jeden Tag an dem das Wetter es erlaubte mit dem 7 Zoll Refraktor Protuberanzen und die Photosphare der Sonne und machte damit die Sternwarte zu einer weltweit fuhrenden Einrichtung der Sonnenforschung dieser Zeit Zunehmend spielten auch meteorologische Beobachtungen eine wichtige Rolle die meteorologische Station erhielt ab 1904 staatliche Unterstutzung Literatur BearbeitenAugustin Udias Searching the Heavens and the Earth The History of Jesuit Observatories Astrophysics and Space Science Library 286 Springer Dordrecht 2003 ISBN 978 90 481 6252 9 doi 10 1007 978 94 017 0349 9 S 74 77 Laszlo Toth Gyorgy Mezo Otto Gerlei Haynald Observatory Photosphere Observations 1880 1919 In Journal for the History of Astronomy Band 33 2002 S 278 bibcode 2002JHA 33 278T Gudrun Wolfschmidt Nikolaus von Konkoly 1842 1916 als Begrunder des Konkoly Observatoriums Budapest In Gudrun Wolfschmidt Hrsg Astronomisches Mazenatentum Nuncius Hamburgensis Beitrage zur Geschichte der Naturwissenschaften Band 11 Norderstedt 2008 S 92 93Weblinks BearbeitenHistorical Photosphere Observations of the Haynald Observatory from 1880 to 1919 Haynald obszervatorium in Magyar Katolikus LexikonEinzelnachweise Bearbeiten Julius Fenyi Todes Anzeige Ludwig von Haynald In Astronomische Nachrichten Band 128 1891 S 15 bibcode 1891AN 128 15 46 52963 18 975 Koordinaten 46 31 46 7 N 18 58 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haynald Observatorium amp oldid 228268734