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Das Haus Steinkuhl war ein freiadeliges Rittergut im heutigen Bochumer Stadtteil Altenbochum Es gehorte zu einem ganzen Gurtel von Rittersitzen die sich im Mittelalter rund um Bochum gebildet hatten Errichtet von einer Familie die sich nach dem Haus nannte war das Anwesen bis in die Mitte des 17 Jahrhunderts in deren Besitz ehe es in die Hande anderer westfalischer Adelsfamilien kam Abbildung des Hauses Steinkuhl im Rheinisch westfalischen Urkataster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDas Gut wurde wohl im 13 Jahrhundert 1 als Nachfolgebau eines alten Bauernhofs angelegt und war Allodial einer Familie die sich nach dem Besitz benannte Diese wurde 1308 mit Segebodo erstmals urkundlich erwahnt 2 Uber dessen Sohn Hermann kam Haus Steinkuhl erst an Segebodos Enkel Segebold und schliesslich an dessen Sohn Hermann 3 Als Hermann im 15 Jahrhundert starb hinterliess er aus seiner Verbindung mit Imma nur seine Tochter Anna und so starb die Familie im Mannesstamm aus 1513 befand sich das Rittergut im Besitz von Franz einem Sohn des Elbert von Holte zu Haus Heven und seiner Frau Katharina Franz hatte zu jener Zeit bereits den Namen seines Besitzes ubernommen und nannte sich in der Steinkuhlen 4 Er wurde von seinem Bruder Goswin beerbt dem schliesslich 1576 dessen Sohn Johann folgte 4 Als dieser 1605 starb hinterliess er seinen Kindern einen stark verschuldeten Besitz Zunachst ubernahm Johanns altester Sohn Dietrich das Gut im Jahr 1607 trat es jedoch 1613 an seinen jungeren Stiefbruder Christoph ab Dieser war ein unangenehmer Zeitgenosse Er entfuhrte nicht nur seine Braut sondern beging auch mehrfachen Landfriedensbruch bis schliesslich die brandenburgische Regierung Klage gegen ihn erhob Allerdings hatte dies keine merklichen Folgen fur ihn Doch als die Tilgung der durch den Vater hinterlassenen Schulden nur noch schleppend voranging und schliesslich ganzlich aufhorte traten die Glaubiger Christophs auf den Plan Sie machten ihre Forderungen vor dem Hofgericht in Kleve geltend und wurden dabei von den kurfurstlichen Rat Johann Friedrich von Omphal vertreten Die Prozesse dauerten mehrere Jahre Schliesslich trat Christoph von Steinkuhlen das Gut um 1650 an den Herrn von Neheim ab der es wiederum an den Hildesheimer Domherrn Rogier Heiderich von Delwig weiterreichte 4 Im Jahr 1652 kaufte Johann Friedrich von Omphal alle Rechte und Landereien des Ritterguts fur sich und seine Frau Anna von Schell Das Haus verpachtete er und begann schon kurz nach dem Kauf in der Nahe des bisherigen Gebaudes mit der Errichtung eines neuen Herrenhauses das er 1665 bezog 4 Als er 1671 starb hinterliess er den Besitz Konrad Jakob von Omphal der noch 1690 Eigentumer war 5 Zu seiner Zeit wurde der Besitz in Unter st es Haus Steinkuhl auch Hinter st es Haus genannt und Ober st es Haus Steinkuhl auch Vorder st es Haus genannt geteilt 1798 war das Vordere Haus Eigentum der Familie von Vaerst wahrend das Hintere Haus der auf Haus Laer ansassigen Familie von der Leithen gehorte Beide Parteien bewohnten die Hauser nicht selbst sondern setzten dort Pachter ein Die von der Leithen verkauften ihren Teil samt dem dazugehorigen Haus Siepen auch Sypen geschrieben im Jahr 1801 6 1813 gehorte Steinkuhl der Familie von Schwachenberg 7 1877 wurde das Haus aufgrund von Bergschaden abgerissen 4 Beschreibung BearbeitenHaus Steinkuhl lag auf dem heutigen Sportplatzgelande Auf der Heide Das von Johann Friedrich von Omphal im 17 Jahrhundert neu errichtete Gebaude war von zwei Turmen flankiert und besass Verbindungen zu den Wirtschaftsbauten zu denen ein Bauhaus gehorte 8 Eine hohe Ringmauer und ein noch im 19 Jahrhundert existierender Wassergraben schutzten das Anwesen Eine Brucke fuhrte uber den Graben zu einem strohgedeckten Torhaus 4 Literatur BearbeitenOtto Hulsebusch Zur altesten Geschichte des Hauses Steinkuhl Vereinigung fur Heimatkunde Bochum Hrsg Bochumer Heimatbuch Band 7 Bochum 1958 online Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Bochum Stadt Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 16 Schoningh Munster 1906 S 23 24 Digitalisat Weblinks BearbeitenHaus Steinkuhl im GenWikiFussnoten Bearbeiten O Hulsebusch Zur altesten Geschichte des Hauses Steinkuhl 1958 Stefan Patzold datiert die Entstehung nur vage vor 1308 Vgl S Patzold Rittersitze nordlich der Ruhr Befestigte Hauser im markischen Amt Bochum wahrend des spaten Mittelalters In Werner Freitag Hrsg Burgen in Westfalen Wehranlagen Herrschaftssitze Wirtschaftskerne 12 14 Jahrhundert Aschendorff Munster 2012 ISBN 978 3 402 15052 8 S 172 Karl Rubel Dortmunder Urkundenbuch Band 1 Koppen sche Buchhandlung Dortmund 1881 Nr 313 S 216 Digitalisat Informationen zu Haus Steinkuhl im GenWiki Zugriff am 15 Juni 2015 a b c d e f O Hulsebusch Zur altesten Geschichte des Hauses Steinkuhl 1958 A Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Bochum Stadt 1906 S 23 Gertrud Hahn Haus Laer In Vereinigung fur Heimatkunde Bochum Hrsg Bochum Heimatbuch Schurmann amp Klagges Bochum 1958 online A Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Bochum Stadt 1906 S 24 Volker Frielinghaus Der Rittersitz Haus Laer und die Ortschaft Laer in Bochum Ein Beispiel fur die historische Entwicklung des mittleren Ruhrreviers Schriftenreihe des Archivs Haus Laer in Bochum Band 1 2 Auflage Laupenmuhlen amp Dierichs Bochum 1971 S 44 Anm 16 51 46372731 7 25004286 Koordinaten 51 27 49 4 N 7 15 0 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Steinkuhl amp oldid 238386034