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Das Haus Friedrichstadt ist ein denkmalgeschutztes Geschaftshaus und Burogebaude in der Friedrichstrasse 194 199 im Berliner Ortsteil Mitte des Bezirks Mitte Es wurde 1934 1935 nach einem Entwurf des Architekten Jurgen Bachmann errichtet Dieser orientierte sich weniger am zeitgenossischen nationalsozialistischen Baustil als an der funktionalistischen und spatexpressionistischen modernen Architektur der 1920er Jahre Das Haus Friedrichstadt an der Ecke Friedrich und Krausenstrasse links Inhaltsverzeichnis 1 Standort und Grundmasse 2 Architektur 3 Geschichte und Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStandort und Grundmasse BearbeitenDas Haus Friedrichstadt nimmt die gesamte westliche Blockfront der Friedrichstrasse zwischen Leipziger Strasse im Norden und Krausenstrasse im Suden ein Fur die Freilegung der wertvollen Parzellen waren einige altere Geschaftshauser abgerissen worden Ursprunglich sollte auf dem an der Leipziger Strasse gelegenen Teil des Baugrundstucks ein Neubau des Kaufhauses Adam errichtet werden Ein wahrscheinlich auf das Jahr 1931 zu datierender Entwurf des Architekten Heinrich Straumer war wegen der Folgen der Weltwirtschaftskrise aber nicht ausgefuhrt worden 1 Bauherr des Bachmann Gebaudes war die Haus Friedrichstadt GmbH Das Haus Friedrichstadt entstand auf einer Bauflache von 1225 m Die Frontlange an der Friedrichstrasse betragt 78 m die Seitenlange an Leipziger Strasse und Krausenstrasse jeweils 20 m Das Erdgeschoss ist 4 40 m hoch die Hohe aller anderen Geschosse betragt jeweils rund 3 50 m Das Gebaude ist 20 m hoch 2 Architektur BearbeitenDas Haus Friedrichstadt besitzt eine ebenerdige Geschaftsetage sowie vier Obergeschosse und ein Attikageschoss fur Buros Das Stahlskelett des Gebaudes entwarf der Bauingenieur Gerhard Mensch der in den 1930er Jahren in Berlin auch fur die Konstruktion der tragenden Bauglieder des Erweiterungsbaus der Reichsbank und des Reichsluftfahrtministeriums verantwortlich zeichnete Gemass Bauvorgaben der Nationalsozialisten erhielt das Haus Friedrichstadt eine verstarkte Dachkonstruktion aus Stahlbeton die bombensicher sein sollte Ausserdem wurde das Kellergeschoss als Luftschutzbunker ausgebaut Das tragende Stahlskelettgerust ist an der streng symmetrischen Fassade nachgezeichnet Die dominierende horizontale Gliederung des langgestreckten Gebaudes mit 26 Achsen an der Friedrichstrasse erfolgt durch Fensterreihen und Brustungsbander Sie wird durchkreuzt von den hervortretenden Treppenhausern an den Seitenfassaden und von Werksteinvorlagen die auf die dahinter stehenden Stahlpfeiler verweisen An den rechteckigen Fassadenfeldern die sich aus dieser Uberlagerung horizontaler und vertikaler Linien ergeben sollten ursprunglich Leuchtreklamen angebracht werden Hervorgehoben wird ein vierachsiger Mitteltrakt an der Friedrichstrasse wo die Vorlagen kraftiger sind und sich durchgehend bis zum Attikageschoss erheben Die gegenuber den Geschaftsraumen im Erdgeschoss leicht vorkragenden Buroetagen ruhen auf Konsolen Die Reihe breiter Fenster des ersten Obergeschosses ist durchlaufend die Fensterreihen der folgenden Stockwerke werden am Eckbereich der Seitenfassaden unterbrochen Einen Gegensatz zum modernen Erscheinungsbild des Gebaudes erzeugt das traditionelle Walmdach das aufgrund des zurucktretenden Attikageschosses von den umliegenden Strassen her jedoch kaum sichtbar ist Im Gebaudeinneren sind Eingangshalle und Treppenhauser schlicht gehalten aber mit edlen Materialien wie rotem Marmor verkleidet Erhalten geblieben sind bauzeitliche Deckenornamente mit abstrakten Linien im Stil des Art deco Die unterschiedlich grossen Buroraume liegen entlang durchgehender zentraler Korridore Geschichte und Nutzung Bearbeiten nbsp Das Haus Friedrichstadt rechts in der Nahe des Checkpoint CharlieNach Schaden im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude um 1950 leicht verandert wiederhergestellt Ein Umbau erfolgte in den Jahren 1993 bis 1994 wobei vor allem das Gebaudeinnere stark verandert wurde 1999 wurde das Haus Friedrichstadt umfassend renoviert In der DDR Zeit endete mit dem Haus Friedrichstadt die Bebauung der Friedrichstrasse auf Ost Berliner Seite Unmittelbar sudlich lag der Grenzubergang Checkpoint Charlie Im Haus Friedrichstadt befand sich damals unter anderem das Cafe Stadtmitte Im Jahr 2009 sind die Geschafts und Buroraume des Gebaudes vor allem an Banken und Immobiliengesellschaften vermietet Literatur BearbeitenHaus Friedrichstadt Friedrichstrasse 194 199 In Landesdenkmalamt Berlin Hrsg Denkmale in Berlin Bezirk Mitte Ortsteil Mitte Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Michael Imhof Verlag Petersberg 2003 ISBN 3 935590 80 6 S 378 380 Haus Friedrichstadt In Matthias Donath Architektur in Berlin 1933 1945 Ein Stadtfuhrer Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936872 26 0 Weblinks BearbeitenEintrag 09080286 in der Berliner LandesdenkmallisteEinzelnachweise Bearbeiten Martin Mende Leipziger Strasse In www diegeschichteberlins de Abgerufen am 19 August 2021 Die prachtvollste ihrer Strassen Berlins Leipziger Strasse Ein Spaziergang Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte Berlins 1 2015 Architekten und Ingenieur Verein Berlin Hrsg Industriebauten Burohauser Berlin und seine Bauten Teil IX Ernst amp Sohn Berlin u a 1971 ISBN 3 433 00553 2 S 206 52 5098874 13 3897591 Koordinaten 52 30 35 59 N 13 23 23 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Friedrichstadt amp oldid 235038874