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Das Haus Buddenburg befand sich im Ortsteil Lippholthausen der Stadt Lunen im Kreis Unna Das um 1845 errichtete klassizistische Schloss wurde 1977 nach langer Verwahrlosung wegen Baufalligkeit abgerissen Schloss Buddenburg im November 1977 vor dem Abriss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Abbildungen 3 1 Zustand im Fruhjahr 1977 3 2 Abbruch im Herbst 1977 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenGeschichte Bearbeiten nbsp Haus Buddenburg Mitte der 1930er JahreDas Haus Buddenburg niederdeutsch Boddeburch wurde 1293 erstmals erwahnt Es war von den Brudern Gottschalk Budde und Gottfried Budde als Wasserburg erbaut und nach ihnen Buddenburg genannt worden Auf Geheiss der Grafen von der Mark musste es jedoch bald wieder abgerissen werden Es ist unklar ob diese Burg auf dem heutigen Burgplatz stand 1338 entstand eine neue Burg ihr Besitzer war Evert Vridach Seit der Zeit befand sich seit dem 14 Jahrhundert im Besitz der Familie von Frydag zu Buddenburg Um 1845 wurde als Ersatz fur Vorgangerbauten vom Baumeister Ferdinand Zangerl 1813 1865 aus Bork fur den Freiherrn August von Frydag 1802 1875 ein klassizistisches Schloss wenige Meter nordlich der alten Burgstelle erbaut Es bestand aus einem Haupthaus mit laternenbekronter Kuppel und zwei vorgelagerten zweigeschossigen Pavillons Begrenzt wurde das Schlossgelande durch die Lippe im Westen Suden und Osten sowie einen Graben im Norden Vorbild war das kleinere Schloss Tegel bei Berlin Als 1902 der letzte Freiherr von Frydag starb wurde der Besitz von seinem Neffen Udo von Ruxleben ubernommen In der Nacht auf den 2 Mai 1908 wurde von Ruxleben von seiner Ehefrau erschossen diese beging anschliessend Selbstmord nbsp Der Standort mit der Hecke im Juli 2007Als Lippholthausen 1914 nach Lunen eingemeindet wurde erwarb die Stadt den Besitz von den Erben Am 10 Januar 1934 verpachtete die Stadt Lunen das Schloss an die Nationalsozialisten die daraus eine Feldmeisterschule des Reichsarbeitsdienstes machten 1 Zur Eroffnung am 29 Juni 1934 kam Adolf Hitler nach Lippholthausen und nahm auf der grossen Freitreppe die Parade ab Schon bald wurde hier der Arbeitsdienst zunehmend militarisiert Unweit der Ausbildungsstatte an der Lippe entstand an der Moltkestrasse ein Schiessstand 1938 erbauten die Vereinigten Aluminium Werke VAW in unmittelbarer Nahe zum Schlosspark eine grosse Produktionsstatte das Lippewerk 1945 wurden zeitweise Vertriebene und eine Forderschule fur Spataussiedler im Schloss untergebracht 1946 bis 1955 war in den Raumen des Schlosses die Werkkunstschule Dortmund beheimatet Danach erwarben die Vereinigte Aluminium Werke auch das Schloss mit Schlosspark Offenbar sollten dadurch Nutzungskonflikte vermieden werden denn in den 1960er und 1970er Jahren gehorte das Lippewerk zu den grossten Huttenstandorten Deutschlands stellte pro Jahr etwa 400 000 t Aluminiumoxid und 50 000 t Aluminium her und hatte fast 2 000 Beschaftigte 2 Im November 1977 liessen die VAW das Schloss nach jahrzehntelanger Verwahrlosung wegen angeblicher Baufalligkeit abbrechen Die Wirtschaftsgebaude sudlich der Lippe waren bereits in den 1960ern abgerissen worden 1987 wurden die Aluminiumoxidproduktion 1990 die Aluminiumproduktion und 1999 auch die Kryolith Produktion aus Rentabilitatsgrunden eingestellt In Erinnerung an das abgerissene Schloss wurden auf dem Grundriss der alten Gebaudemauern Ligusterhecken gepflanzt sodass der genaue Standort des Haupthauses wie auch der Nebengebaude nachvollzogen werden kann Vom Schlossgraben ist heute nicht mehr viel zu erkennen denn er fuhrt kein Wasser mehr Die alten Wege des umliegenden Schlossparks sind noch heute begehbar Unweit des ehemaligen Schlosses erinnert die Frydagstrasse an das ehemalige Geschlecht derer von Frydag Beschreibung BearbeitenEine Zeichnung von 1613 zeigt die Burg umgeben von einer Grafte die von einer Zugbrucke uberquert wurde auf der man zum Torhaus gelangte Das Hauptgebaude scheint zweiflugelig gewesen zu sein Ausserdem sind zwei Wirtschaftsgebaude abgebildet Die Absicherung nach Suden erfolgte durch die Lippe im Norden war die Anlage durch eine Landwehr geschutzt Im 17 Jahrhundert wurde diese Seite durch einen Wassergraben verstarkt Auf dem Urkataster von 1834 ist ein rechteckiges Hauptgebaude mit Anbau an der nordostlichen Schmalseite zu erkennen dass von langschmalen Gebauden zu einer rechteckigen Anlage erganzt wird Die klassizistische Schlossanlage von 1846 bestand aus einem Hauptgebaude das einen Mittelrisaliten und vier leicht vorspringende Eckturme aufwies Vorgelagert waren zwei zweigeschossige Pavillons Westlich der zum Schloss fuhrenden Allee bestand von 1846 bis 1937 ein Privatfriedhof Sudlich der Lippe standen die Wirtschaftsgebaude Abbildungen BearbeitenZustand im Fruhjahr 1977 Bearbeiten nbsp Blick uber die Lippebrucke auf Haupthaus und Pavillons nbsp Frontalansicht Haupthaus Dach noch teilweise gedeckt nbsp Haupthaus von Nordwesten nbsp Haupthaus von Westen nbsp Westlicher Pavillon nbsp Ostlicher PavillonAbbruch im Herbst 1977 Bearbeiten nbsp Frontalansicht Haupthaus nbsp Seitenansicht Haupthaus nbsp Westlicher PavillonLiteratur BearbeitenSabine Grimm Die Herren von Frydag zu Buddenburg Books on Demand GmbH Norderstedt 3 Februar 2012 ISBN 978 384232 7207 224 S 1 A Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 3 Kreis Dortmund Land Digitalisat Photomechanischer Nachdruck der Ausgabe von 1895 1995 ISBN 3 922032 42 7 S 28 f Manfred J Kreibich Matthias Rasch Aus dem Leben des Ferdinand Zangerl In Heimatbuch des Kreises Unna Jg 2006 S 145 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Buddenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Buddenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Urkundenregesten aus dem Archiv des Hauses Buddenburg heute in Lunen aufbewahrt Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Haus Buddenburg von Fredy Niklowitz 2000 PDF 603 kB Haus Buddenburg auf dem Lageplan des Gerichts und Guts Buddenburg mit Dorf Lippholthausen 1803 Quellen Bearbeiten Fredy Niklowitz Wilfried Hess Stadt Lunen Lunen 1918 1966 Beitrage zur Stadtgeschichte 2 Auflage 1995 ISSN 0932 1667 S 319 ff Stadtarchiv Lunen Erinnerungsschrift 50 Jahre Lippewerk 51 620277777778 7 4775 52 Koordinaten 51 37 13 N 7 28 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Buddenburg amp oldid 215313752