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Der Hauptfriedhof auch Neuer Friedhof von Heilbronn wurde 1882 eroffnet ist der grosste Friedhof im Stadtgebiet und wird bis heute belegt Auf dem rund 15 ha grossen Gelande mit viel altem Baumbestand befinden sich das alteste Krematorium Wurttembergs sowie zahlreiche historische Grabdenkmale Der Friedhof steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz Die Leichenhalle des Hauptfriedhofs in Heilbronn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gelandegestaltung und Grabarten 3 Personlichkeiten die dort ihre letzte Ruhe fanden 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Krematorium erbaut 1905 von Emil Beutinger nbsp Trauerhalle des KrematoriumsDer 1530 eingerichtete Alte Heilbronner Friedhof an der Weinsberger Strasse in Heilbronn war nach mehreren Erweiterungen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wieder uberbelegt so dass 1877 der Bedarf nach einem neuen Friedhof bestand Mit Hinblick auf die vorherrschende Windsituation sollte der Friedhof nur im Norden oder Osten der Stadt angelegt werden Der Stadtbauplan von Reinhard Baumeister von 1873 hatte bereits das Gelande auf der Buhn auf dem Heilbronner Lerchenberg ostlich der Innenstadt zur Anlage eines neuen Friedhofs vorgesehen das die Stadt durch den Erwerb mehrerer Parzellen fur rund 50 000 Mark jedoch zunachst in ihren Besitz bringen musste 1880 gab es einen Planungswettbewerb fur den neu anzulegenden Friedhof den der Landschaftsgartner Robert Wagner aus Stuttgart gewann Im Januar 1881 erging der Auftrag zur Vermessung der Wege im August 1881 zur Bepflanzung der Grunanlagen Der neue Friedhof wurde am 1 Dezember 1882 feierlich eroffnet zugleich wurde der alte Friedhof geschlossen Die erste Beisetzung in einem Reihengrab erfolgte bereits am 3 Dezember 1882 beigesetzt wurde der 19 jahrige Graveur Johann Martin Schweikert Die erste Beisetzung in einem Familiengrab war am 8 Dezember 1882 die des Landgerichtsprasidenten und Reichstagsabgeordneten Gottlieb von Huber Einige bedeutende Personlichkeiten die zuvor noch auf dem Alten Friedhof beigesetzt worden waren wurden spater auf den Hauptfriedhof umgebettet Der Haupteingang zum Friedhof befindet sich im Norden der Anlage an der ausserst ostlichen Wollhaustrasse 1882 und 1885 wurden nach Planen des Stadtbaumeisters Philipp Sulzberg 1829 1889 1 zwei neoklassizistische Bauten mit von Saulen getragenen Vordachern beim Eingang errichtet die als Leichenhalle Aussegnungshalle und Verwaltungsgebaude dienen Das vom spateren Heilbronner Oberburgermeister Emil Beutinger 1875 1957 geplante und bis 1905 erbaute Krematorium zahlte zu den damals modernsten Anlagen dieser Art 2 Der ebenfalls im Stil des Neoklassizismus ausgefuhrte tempelartige Bau 3 zu dessen Bauschmuck Feuerschalen und ein Vogel Phoenix zahlen war das erste Krematorium in Wurttemberg 4 Bis heute wurden rund 54 000 Kremierungen in diesem Krematorium durchgefuhrt Gelandegestaltung und Grabarten BearbeitenDen Kern des Friedhofs bildet eine Flache von vier mal funf nahezu quadratischen Feldern mit uberwiegend Reihengrabern Die Felder sind durch ein rechtwinkliges Netz von Wegen erschlossen Sudlich an diese Grabfelder schliessen sich auf einer leichten Anhohe Reihen mit Familiengrabern an Sudlich davon erfolgte spater eine Erweiterung des Friedhofs um locker gruppierte und mit geschwungenen Wegen erschlossene Grabfelder Auf dem Friedhof gibt es mehrere Arten von Grabern Reihengraber fur Erd und Feuerbestattungen von jeweils einem Sarg oder einer Urne Ruhezeit 18 Jahre danach Umwandlung in Wahlgrab moglich Kinderreihengraber fur Kinder bis zum 6 Lebensjahr Ruhezeit 10 Jahre Ruhezeit kann jeweils um 10 Jahre verlangert werden Wahlgraber ein oder mehrstellige Grabstatten Nutzungsrecht 25 Jahre Nachbestattungen moglich sofern die restliche Nutzungsdauer noch mindestens der Ruhezeit entspricht Urnengraber an historischen Grabstatten Nutzungsrecht kann bereits zu Lebzeiten erworben werden keine individuelle Gestaltung moglich Urnengraber fur anonyme Bestattung Schmetterlingsgraber fur fruhgeborene Kinder mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm Personlichkeiten die dort ihre letzte Ruhe fanden BearbeitenAuf dem Friedhof befinden sich unter anderem Graber der Heilbronner Burgermeister Karl Wust Paul Gobel Emil Beutinger und Paul Meyle sowie der Ehrenburger Georg Harle Gustav Binder Wilhelm Happel und Friedrich Niethammer Ausserdem befinden sich dort unter anderem Grabanlagen der bekannten Industriellenfamilien Knorr Cluss Ackermann Rauch und Dittmar sowie der Verlegerfamilie Kraemer und der Bankiersfamilie Rumelin Zu den weiteren bekannten auf dem Heilbronner Hauptfriedhof beigesetzten Personen zahlen die Stadtarzte Adolf Schliz Alfred Schliz und Ludwig Heuss der Knorr Generaldirektor Gustav Pielenz der Gastwirt Louis Hentges der Fabrikant Andreas Faisst der Salzwerk Grunder Theodor Lichtenberger der Fabrikant Louis Link der Lehrer Christian Leichtle und der Komponist Robert Edler Zahlreiche Grabanlagen aus der Zeit des Klassizismus und des Jugendstils gelten inzwischen als kunstlerisch wertvoll und wurden von bekannten Kunstlern gestaltet Emil Kiemlen schuf die Knorr Grabanlage Daniel Stocker die Gutbrod Grabanlage Ernst Yelin die Ackermann Grabanlage Adolf von Donndorf die Faisst Grabanlage Ludwig Eisenlohr das Karl Wust Grabmal und Hermann Hahn das monumentale Grabmal fur den jung gefallenen Kaufmann Rudolf Sperling An der zentralen Wegkreuzung des Hauptfeldes befindet sich ein Gedenkstein fur die 13 getoteten Heilbronner Lehrer und Schuler der Heilbronner Tragodie am Dachstein an Karfreitag 1954 wobei 11 der 13 Opfer dort auch beigesetzt sind Auf dem Hauptfriedhof sind ausserdem Soldatengraber des Ersten und Zweiten Weltkriegs ein Graberfeld ehemaliger polnischer und litauischer Zwangsarbeiter sowie ein Euthanasie Mahnmal nbsp Grabmal fur Karl Wust nbsp Jugendstil Grabmal des Frauenarztes Gutbrod mit Marmor Relief nbsp Grabmal der Industriellen Familie Knorr nbsp Grabmal Sperling Reliefplastik nbsp Grabmal Schliz nbsp Grabmal Pielenz nbsp Soldatengraber nbsp Dachstein GraberLiteratur BearbeitenJulius Fekete Simon Haag Adelheid Hanke Daniela Naumann Stadtkreis Heilbronn Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmale in Baden Wurttemberg Band I 5 Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1988 3 S 141 Einzelnachweise Bearbeiten Christhard Schrenk Hrsg Heilbronn in fruhen Farbfotografien Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn Bd 55 Heilbronn 2008 S 57 Ausfuhrliche Beschreibung des Krematoriums mit Grundrissen bei Bauten der Architekten Beutinger amp Steiner B D A Darmstadt Heilbronn In Der Profanbau Zeitschrift fur Geschaftshaus Industrie und Verkehrs Bauten Nr 19 1 Oktober 1907 S 285ff Archivierte Kopie Memento des Originals vom 17 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stille zeitzeugen de Archivierte Kopie Memento des Originals vom 3 Juni 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot redaktion tag des offenen denkmals deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptfriedhof Heilbronn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhofsgeschichte bei stadtarchiv heilbronn de Friedhofsplan bei heilbronn de49 136111111111 9 2368611111111 Koordinaten 49 8 10 N 9 14 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptfriedhof Heilbronn amp oldid 227926408