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Die Harter Kohlenwerke waren ein Braunkohlebergwerk in Hart Gemeinde Enzenreith bei Gloggnitz in Niederosterreich Gloggnitz mit dem Harter Kohlenwerk links 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Abbau der Kohlefloze in Hart begann im Jahre 1840 im Jahr darauf wurde der erste Forderschacht Edmundschacht abgeteuft Ab 1842 betrieb der Ziegelindustrielle Alois Miesbach den Bergbau und liess den nach ihm benannten Stollen vorantreiben Die im Bergwerk gewonnene Kohle diente zur Befeuerung der Ziegelofen auf dem Wienerberg und wurde zum Grossteil uber den Wiener Neustadter Kanal nach Wien transportiert Zwischen 1845 und 1852 wurde das Bergwerk an die Innerberger Hauptgewerkschaft verpachtet die mit der Kohle ihre Hammerwerke in Edlach und Hirschwang betrieb 1857 erbte Heinrich Drasche das Bergwerk von seinem Onkel Alois Miesbach 1 Im Jahr 1871 erfolgte der Abbau uber drei Schachte die Abteufung eines vierten Schachtes scheiterte in einer Tiefe von 160 Metern Die Kohle wurde in den 1870er Jahren an umliegende Fabriken geliefert eigene Werkswohnungen fur die Arbeiter entstanden Nach dem Tode des verdienten Betriebsleiters nahmen dies die Besitzer zum Anlass den verhaltnismassig kleinen und nicht in ihr Ziegelimperium passenden Kohleabbau zu schliessen Das Bergwerk wurde 1878 erneut an die Innerberger Hauptgewerkschaft verpachtet jedoch bereits 1880 endgultig geschlossen 1 1891 wurden von der Osterreichisch Alpinen Montangesellschaft unter deren Direktor Karl Wittgenstein Erkundungsbohrungen auf das Harter Kohlefloz auf eine Tiefe von bis zu 300 Metern niedergebracht Ein etwaiger Abbau wurde jedoch nicht durchgefuhrt Erst im Jahr 1898 erwarb der steirische Eisenindustrielle Hugo von Noot die Abbaurechte und grundete 1901 gemeinsam mit Carl Spaeter die AG der Harter Kohlenwerke respektive Harter Braunkohlen Bergbau AG 1 Nach eingehenden Untersuchungen zeigte sich dass weit mehr abbauwurdige Floze vorhanden waren und neben der ursprunglich angedachten Produktion lediglich fur den Eigenbedarf auch an einen Verkauf der Kohle gedacht werden konnte In den Jahren 1907 bis 1910 wird daraufhin der Schacht Gute Hoffnung als neuer Hauptforderschacht auf eine Tiefe von 253 m abgeteuft Die gewonnene Kohle wurde sortiert und mit einer Materialseilbahn zur Verladung an die Sudbahn transportiert 1 2 Im Ersten Weltkrieg kam es zu einer Einschrankung des Bergbaus wegen kriegsbedingtem Personalmangel Nach dem Untergang der Donaumonarchie kam den Bergwerk als eines der wenigen verbliebenen inlandischen Kohlenwerke eine grossere Bedeutung zu 1924 kam es nach einem Grubenbrand durch eine Verkettung von unglucklichen Umstanden und Fahrlassigkeit zu einem verheerenden Grubenungluck Durch eine Kohlenmonoxid Vergiftung fanden 29 Bergleute den Tod Sie wurden auf dem Bergfriedhof in einem Gemeinschaftsgrab bestattet ein Denkmal erinnert heute noch an die Opfer 1 1930 gelangte die Aktienmehrheit der Harter Kohlenwerke in den Besitz der Graz Koflacher Eisenbahn und Bergbaugesellschaft und der Niederosterreichischen Escompte Gesellschaft es folgte eine Intensivierung des Bergbaues Gemeinsam mit der GKB wurden die Harter Kohlenwerke 1939 den Reichswerken Hermann Goring einverleibt 1940 war das Bergwerk ein kriegswichtiger Betrieb in welchem auch Frauen und Zwangsarbeiter arbeiten mussten Im Jahr 1943 erfolgte die Stilllegung des Bergwerks Zum Kriegsende 1945 versenkte die Ortsgruppe Gloggnitz der NSDAP ihre Akten im mittlerweile abgesoffenen Gute Hoffnungs Schacht Von 1946 bis 1948 wurde aus Not ein Teil des Kohlefozes fur den Eigenbedarf von Gloggnitz abgebaut die Abbaustatte befand sich jedoch ca 1 Kilometer vom ehemaligen Bergwerk entfernt In Folge verschloss die USIA die ehemaligen Schachte und verwertete die noch vorhandenen Anlagen 1 Neben dem Denkmal fur die Opfer des Grubenunglucks erinnert die ehemalige Direktorenvilla im Jugendstil an den ehemaligen Bergbau 1986 wurde zudem ein Bergbaumuseum in Enzenreith eroffnet Auf dem einstigen Bergwerksareal befindet sich heute ein Industriegebiet 1 Literatur BearbeitenMichael Hackenberg Bergbau im Semmeringgebiet In Geologische Bundesanstalt Wien Hrsg Archiv fur Lagerstattenforschung der Geologischen Bundesantalt Band 24 Wien 2003 Hans Hofer Das Braunkohlenvorkommen in Hart bei Gloggnitz in Nieder Osterreich Sonderabdruck zum allgemeinen Bergannstag in Wien 1903 Franz Mathis Big Business in Osterreich Osterreichische Grossunternehmen in Kurzdarstellungen Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1987 ISBN 3 7028 0256 8 Leopold Weber Alfred Weiss Bergbaugeschichte und Geologie der osterreichischen Braunkohlevorkommen In Geologische Bundesanstalt Wien Hrsg Archiv fur Lagerstattenforschung der Geologischen Bundesanstalt 1 Auflage Band 4 Geologische Bundesanstalt Wien 1983 ISBN 3 900312 26 5 Weblinks BearbeitenHans Hofer Das Braunkohlenvorkommen in Hart bei Gloggnitz in Nieder Osterreich Michael Hackenberg Bergbau im Semmeringgebiet Bericht der Feuerwehr Gloggnitz aus Anlass 90 Jahre Grubenungluck in Hart Eintrag im Unterirdisch Forum Eintrag im SchlotforumEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Hackenberg Bergbau im Semmeringgebiet S 84 86 Braunkohlebergbau Hart bei Gloggnitz Enzenreith Abgerufen am 1 August 2022 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harter Kohlenwerke amp oldid 233219058