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Die Haroldstrasse befindet sich am sudlichen Rand des Stadtteils Carlstadt in der nordrhein westfalischen Landeshauptstadt Dusseldorf Sie beginnt im Osten am Graf Adolf Platz und verlauft von dort zum Rheinufer wo sie am Johannes Rau Platz endet bzw in die Neusser Strasse ubergeht HaroldstrasseWappenStrasse in DusseldorfHaroldstrasseHaroldstrasse mit Dusseldorfer Synagoge rechts Postkarte von 1908BasisdatenOrt DusseldorfOrtsteil Carlstadt UnterbilkAngelegt 1831Anschluss strassen Kavallariestrasse Neusser StrasseQuerstrassen Schwanenmarkt Poststrasse Horionplatz mit Berger AlleePlatze Graf Adolf Platz Johannes Rau PlatzNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr Autoverkehr OPNV Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Geschichte 2 Beschreibung 3 Bebauung 3 1 Im 19 Jahrhundert 3 2 Vorkriegszeit 3 3 Nachkriegszeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Geschichte Bearbeiten1831 wurde ein Bebauungsplan aufgestellt nach dem die Haroldstrasse zwischen Berger Allee und Schwanenspiegel entstand Die Strasse wurde am 4 Juni 1831 formlich festgestellt und nach dem koniglich bayerischen Generalmajor Edmund von Harold benannt der das erste Haus im Bereich der Strasse hatte errichten lassen Zunachst wurde lediglich der Abschnitt zwischen Poststrasse und Kasernenstrasse als Haroldstrasse bezeichnet und erst 1843 wurde diese nach Westen bis zur Berger Allee verlangert Im Jahr 1838 wurde Dusseldorfs erster Bahnhof am Sudende der Konigsallee fur die Dusseldorf Elberfelder Eisenbahn Gesellschaft angelegt und im Dezember des gleichen Jahres eroffnet 1 Von diesem Bahnhof fuhrte spater ein Anschlussgleis Richtung Rhein zum spateren Berger Hafen und wurde an die dortigen Gleise der Hafenbahn angeschlossen Weiterhin wurde die Haroldstrasse bis zum Rheinufer verlangert 2 Parallel entlang der Bahntrasse lag die damals noch schmale Strasse 1841 wurde die Haroldstrasse ostlich uber die Kasernenstrasse hinaus bis zum Bahnhof verlangert und dafur ein zwischen Stadtgraben und Bahnhof liegender Teich aufgefullt 3 Zu diesem Zeitpunkt blieb der Stadtgraben noch mit dem Schwanenspiegel uber einen offenen Wassergraben verbunden Die vollstandige Uberwolbung dieser offenen Dusselverbindung mit der Verlegung in den Untergrund wurde bei der Verlangerung der Haroldstrasse bis zum Ende der Konigsallee 1856 durchgefuhrt 4 5 6 Ende der 1880er Jahre wurden neue Gleisanlagen fur die Eisenbahnverbindung zur bestehenden Hammer Eisenbahnbrucke etwa 1 5 km weiter ostlich in der Stadt mit sudwestlichem Bogen Richtung Rhein neu angelegt um die Bahnhofe am sudlichen Ende der Konigsallee schliessen zu konnen Im Jahr 1891 wurde der neue Hauptbahnhof eroffnet und danach die alten Bahnhofe abgerissen Im Rahmen des Stubben Plans wurde der Strassenzug Haroldstrasse Graf Adolf Strasse neu geordnet Fur die Entwasserung der Hauptpost an der Haroldstrasse Ecke Kasernenstrasse wurde eine neue Tonrohrleitung bis zur Poststrasse 1891 verlegt 7 Es folgte 1892 und 1893 der Ausbau der Haroldstrasse unter Verwendung der stillgelegten Bahntrasse zu einer breiten Allee mit einer Doppelgleisanlage fur eine Pferde Strassenbahn und einem mittleren Flanierstreifen ab Ende Konigsallee bis zur Neusserstrasse Diese neue Strassenbahnverbindung konnte erst etwas spater nach dem Ausbau der Kavallariestrasse in Betrieb genommen werden Eine Verlangerung der Strassenbahn bis zur Stromstrasse und dem Endpunkt am Zollhof folgte bei der Anlegung der neuen Hafenanlagen Ende der 1890er Jahre auf der Lausward Weiterhin wurden vierundvierzig neue Linden fur die Allee angepflanzt 8 9 10 nbsp Bergerufer mit Landeshaus und Villa Horion mit Blick in die Haroldstrasse Postkarte von 1912 Auf der Sitzung des 49 Rheinischen Provinziallandtages am 12 Marz 1909 wurde der Kauf eines Grundstuckes am westlichen Ende der Haroldstrasse zwischen Berger Allee und Berger Ufer begrenzt im Norden von der Thomasstrasse von der Stadt Dusseldorf beschlossen Auf diesem Grundstuck wurde nach dem Kauf sowohl ein Gebaude fur die Verwaltung der Rheinprovinz wie auch die Villa Horion als Dienstsitz fur den Landeshauptmann errichtet 11 Von 1933 bis 1945 war die Strasse in Adolf Hitler Strasse umbenannt Der ostliche Bereich der Strasse ab der Kreuzung Kasernenstrasse Elisabethstrasse wurde 1933 zusatzlich dem neu benannten Adolf Hitler Platz zugeordnet die Haroldstrasse endet seitdem am heutigen Graf Adolf Platz 4 12 Von den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs in der Innenstadt von Dusseldorf war auch die Haroldstrasse betroffen Unverandert begann die Strasse noch lange im 20 Jahrhundert am Mannesmann Ufer wie inzwischen das ehemalige Berger Ufer genannt wird Durch den Bau neuer Gebaude fur das Regierungsviertel des Landes Nordrhein Westfalen in den 1950er Jahren und der Rheinkniebrucke von 1965 bis 1969 anderten sich sowohl die Bebauung wie auch die Verkehrsverhaltnisse im sudwestlichen Umgebungsbereich der Haroldstrasse deutlich Mit dem Bau des Rheinufertunnels 1990 bis 1993 wurde die Rheinuferstrassen im Bereich Altstadt und Carlstadt fur den oberirdischen Autoverkehr uberflussig und der Kreuzungsbereich Haroldstrasse Mannesmann Ufer als normale Verkehrsverbindung aufgehoben Vor der Villa Horion wurde auf dem bisherigen Strassenbereich ein neuer Platz angelegt An diesem ab 2006 Johannes Rau Platz genannten Platz beginnt seitdem im Westen die Haroldstrasse Der Hauptverkehr wird vorher in Hohe der Poststrasse nach Suden Richtung Bilk und Rheinkniebrucke abgeleitet Zur Neusser Strasse und Berger Allee besteht lediglich noch eine schmale Verbindungsstrasse 13 Beschreibung BearbeitenDie Haroldstrasse zeigt abwechselnd offene und geschlossene Bebauung In ihrer Nutzung und Erscheinung war sie eine der typischen Bahnhofsstrassen die am Ende des 19 Jahrhunderts entstanden sind Nach dem Ruckbau der Bahnhofe und Eisenbahntrassen gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Strasse zu einer breiten Allee umgebaut 8 Bebauung BearbeitenIm 19 Jahrhundert Bearbeiten Wie bereits angegeben wurden die ersten Gebaude an der neuen Haroldstrasse nach 1831 errichtet In einem Adressbuch von 1843 43 wurden zwischen Poststrasse und Kasernenstrasse funf bewohnte Hauser mit den Nummern 1306 1308 1312 1318 und 1320 angefuhrt In einem Adressbuch von 1859 sind vor der Kreuzung mit der Neusser Strasse die Hauser Nr 5 und 9 bereits errichtet und bewohnt Auf der Nordseite ab Berger Allee bis Karlsthor alte Schreibweise waren die Grundstucke 2 bis 10 noch unbebaut und ab der Kreuzung mit der Poststrasse folgten die bewohnten Gebaude Nr 11 bis 17 Danach lag der Schwanenmarkt und dann die Hauser Nr 18 bis 21 bis zur Kreuzung mit der Kasernenstrasse Auf der Ostseite zwischen Kasernenstrasse und Breite Strasse war mit Nr 22 bereits das Hauptpostamt von Dusseldorf ab 1856 errichtet worden und in Betrieb 14 15 Vorkriegszeit Bearbeiten nbsp Haroldstrasse um 1900 vorne das Gebaude der Oberpostdirektion und des Postamts 1alte Oberpostdirektion Dusseldorf mit Hauptpostamt an der Ecke zur Kasernenstrasse erbaut 1856 1859 nicht erhalten 16 Dienstvilla des Landeshauptmanns der Rheinprovinz genannt Villa Horion erbaut mit dem Landeshaus 1910 1911 von Hermann vom Endt nach 1945 Staatskanzlei des Landes NRW bzw Dienstsitz des Landtagsprasidenten 17 Wohnhaus Haroldstrasse 6aDas im Jahr 1900 von den Architekten Richard Klein und Richard Dorschel erbaute Haus bestand nur bis 1907 Bauherr und Bewohner wahrend dieses Zeitraums war der Unternehmer Heinrich Schmidt 18 bzw Henry Smit in Firma Henry Smith amp Co in Oberhausen spater auf die Dusseldorfer Rohren und Eisenwalzwerke AG ubergegangen 19 Die Aufteilung der Raume erfolgte nach den Wunschen des Bauherrn 20 21 So befand sich die Garderobe neben dem breit angelegten Eingang im Sockelgeschoss Das Erdgeschoss hatte vier zusammenhangende Zimmer die sich um die Diele gruppierten Im Obergeschoss befanden sich Salon Herrenzimmer Speisezimmer Wintergarten und Veranda 1908 entstand an derselben Stelle bereits ein Neubau mit der Hausnummer 6 22 Wohnhaus Haroldstrasse 8 des Unternehmers Wilhelm de Fries erbaut vor 1905 von Heinrich Salzmann 23 Burogebaude und Wohnhaus Haroldstrasse 10 und 10a der Firma Robert Zapp erbaut vor 1905 von Ernst Roeting 24 nbsp Villa Horion nbsp Haroldstrasse 6a nbsp Eingang des Hauses Haroldstrasse 6a nbsp Haroldstrasse 6a Grundriss nbsp Haroldstrasse 8 nbsp Haroldstrasse 8 Empfangszimmer nbsp Haroldstrasse 10aNachkriegszeit Bearbeiten Als 1949 das Standehaus fur den Landtag umgebaut wurde beeinflusste dies die gesamte bauliche Entwicklung des Gebietes um die Haroldstrasse So entstanden in kurzer Zeit viele Grossbauten fur Ministerien und andere Landesbehorden das Regierungsviertel 8 An der Ecke Haroldstrasse Horeonplatz wurde das Hochhaus Haroldstrasse Nr 4 fur die Verwaltung des Bundeslandes Nordrhein Westfalen Mitte der 1950er Jahre neu gebaut Das Richtfest fur das Gebaude erfolgte am 9 Oktober 1958 25 Haroldstrasse 34Das Gebaude wurde nach einem Entwurf von Raimund Zieseniss erbaut und 1954 fertiggestellt Der Vorbau ist typisch fur diese Zeit Die Fenster wurden erneuert 26 Die Natursteinfassade wurde vor 2012 vollstandig weiss uberstrichen Dort wo die Haroldstrasse auf den Graf Adolf Platz trifft auf dem ehemaligen Gelande der Post an der Ecke zur Kasernenstrasse wurde in 2005 der Gebaudekomplex GAP 15 fertiggestellt nbsp Haroldstrasse 4 nbsp Haroldstrasse 34 nbsp Flachbau des GAP 15 von Nordosten 2011 nbsp 90 Meter hohe Hochhaus GAP 15 mit Blick in die Haroldstrasse 2014 Literatur BearbeitenWerner Hensel 75 Jahre Vermessungsamt der Stadt Dusseldorf 1885 1960 Dusseldorf 1960 Hugo Weidenhaupt Kleine Geschichte der Stadt Dusseldorf Tiltsch Verlag Dusseldorf 1970 Gunther Zebisch Die stadtebauliche Entwicklung der Konigsallee in Dusseldorf Dissertation RWTH Aachen 1968 1969 Friedrich Tamms Dusseldorf Ja das ist unsere Stadt Econ Verlag Dusseldorf 1966 Edmund Spohr Dusseldorf Stadt und Festung L Schwann Dusseldorf 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haroldstrasse Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Reusse In Die deutsche Eisenbahn 1844 Cassel Verlag Fischer S 171 163 In Stadtplan Dusseldorf von 1887 Beilage zum Adressbuch der Oberburgermeisterei Dusseldorf 1887 S 14 In Dusseldorfer Kreisblatt und Taglicher Anzeiger 7 September 1841 Nr 242 S 947 a b Hermann Kleinfeld Dusseldorfs Strassen und ihre Benennung Grupello Dusseldorf 1996 ISBN 3 928234 36 6 S 153 Verwaltungsbericht fur das Jahr 1855 In Etat der Stadt Dusseldorf 1855 56 S 7 5 Onlinefassung In Verwaltungsbericht fur das Jahr 1856 und Etat der Stadt Dusseldorf 1856 S 55 56 In Bericht uber Stadt und die Verwaltung der Gemeinde Angelegenheiten XII Bauverwaltung 1 April 1891 bis 31 Marz 1892 S 139 139 a b c Uwe Maas Hermann Stappmann Architekturfuhrer Dusseldorf Quartiere Strassen Bauten Dusseldorf 1988 S 59 In Adressbuch fur die Stadtgemeinde Dusseldorf und die Landburgermeistereien 1905 S 1311 In Bericht uber Stadt und die Verwaltung der Gemeinde Angelegenheiten XII Bauverwaltung 1 April 1892 bis 31 Marz 1893 S 141 141 und XIII Offentliche Anlagen S 153 153 In Verhandlungen des 49 Rheinischen Provinzial Landtages 1009 S 64 42 In Adressbuch der Stadt Dusseldorf Dritter Teil 1934 S 827 12 In Stadtplan von Dusseldorf und Neuss Historischer Falk Plan von 1949 In Adressbuch fur den Regierungsbezirk Dusseldorf 1842 43 S 20 bis 45 12 bis 37 in Adressbuch fur die Oberburgermeisterei Dusseldorf 1859 S 127 23 Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 162 f Heimeshoff S 106 f Dusseldorfer Adressbucher der Jahre 1900 bis 1907 Hugo Weidenhaupt Geschichte S 553 f Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 384 und Abbildungen 557 559 Hausakte Sign 0 1 6 1928 0000 Hausakte Sign 0 1 6 1928 0000 Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 385 und Abbildungen 564 566 Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 359 S 408 und Abbildungen 646 646 In Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Dusseldorf Stadtchronik Zeitraum 1 April 1958 bis 31 Marz 1958 1959 S 11 7 Jorg Heimeshoff Architektur der funfziger Jahre des 20 Jahrhunderts in Dusseldorf Profanbauten ohne Schulen und Brucken Rheinische Kunststatten Heft 360 L Schwann Dusseldorf 1990 ISBN 3 88094 671 X S 15 51 2187 6 77127 Koordinaten 51 13 7 3 N 6 46 16 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haroldstrasse amp oldid 234597861