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Hans Rickers 10 September 1899 in Itzehoe 23 August 1979 in Kiel war ein schleswig holsteinischer Landschaftsmaler dessen Werke unter anderem in Kiel grosse Anerkennung erfuhren Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Stil 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenHans Rickers wurde als altestes Kind des Malergesellen Johannes Rickers und seiner Frau Elisabeth geboren Der spatere Journalist Karl Rickers war sein Bruder Hans Rickers besuchte die Volksschule Burgerschule und machte von 1914 bis 1917 eine Schreiberlehre beim Anwalt und Justizrat Gerlach bis er 1917 als Kriegsfreiwilliger zur Marine ging Nach Kriegsende 1918 kehrte er an Land zuruck zur Personalabwicklung in der alten Kieler Marineakademie In Itzehoe blieb Rickers vorerst arbeitslos bis er im Durchgangslager Lockstedter Lager und schliesslich dort fur ein Freikorps angeworben wurde Auf Antrag wurde er jedoch entlassen und kehrte nach Itzehoe zuruck um im Buro einer Netzfabrik zu arbeiten Auf Grundlage seiner ersten selbststandigen zeichnerischen Versuche wahrend seiner Kindheit wandte sich Rickers ernsthaft der Malerei zu und konnte sich im Sommer 1923 an einer Ausstellung der Itzehoer Malervereinigung in der Villa de Vos mit eigenen Landschafts und Itzehoer Stadtebildern beteiligen 1924 siedelte er nach Kiel um wo er vom 1 Oktober 1924 bis Ostern 1927 die Handwerker und Kunstgewerbeschule besuchte Dabei machte er seine Hauptausbildung in der Holzbildhauerklasse und besuchte in grossem Umfang auch den Unterricht der Akt und Bildhauerklasse 1929 heiratete der freischaffende Kunstler der dann vorwiegend in der Landschaftsmalerei mit Ol und Aquarell tatig war Luise Schewe Ab 1928 war Rickers zunehmend an Ausstellungen beteiligt bis er 1933 von NS Kunstexperten in Kiel in der kunstlerischen Leistung abqualifiziert wurde Dies wurde vor allem mit der Ausstellung einer Bauarbeiterplastik begrundet die den nationalsozialistischen Vorstellungen nicht entsprach was Rickers schliesslich zur starkeren Hinwendung zur kunstgewerblichen Holzbildhauerarbeit brachte nbsp Werkgemeinschaft Kieler Kunstler mit von links Erwin Hinrichs Leonore Vespermann und Hans RickersMitte der dreissiger Jahre wandte er sich auch der Aquarellmalerei in der Nass in Nass Technik zu und schloss sich mit der Malerin Leonore Vespermann Kiel und dem Maler Erwin Hinrichs Rendsburg zur Aquarellgruppe der Werkgemeinschaft Kieler Kunstler zusammen 1938 schloss sich ihnen noch Erich Duggen an Die Kieler Werkgemeinschaft existierte bis zum Ausbruch des Krieges Die Kunstler arbeiteten haufig gemeinsam vor allem an der Nordsee auf der Halbinsel Eiderstedt Die Arbeitsergebnisse wurden auf Gemeinschaftsausstellungen in Liegnitz Kiel Hamburg und Wilhelmshaven gezeigt 1942 war Rickers mit der grossen Tusche Zeichnung Katen am Teich 1 auf der Grossen Deutsche Kunstausstellung in Munchen vertreten Im August 1943 wurde Rickers zur Wehrmacht eingezogen Nach Einsatzen im Bereich Kiel wurde er noch 1943 in finnischen Gewassern eingesetzt Auf Veranlassung seines Kommandeurs Konteradmiral Bohmer war der Maler nun im finnischen und estnischen Kustenbereich als Landschaftsmaler tatig wodurch Rickers seine Landschafts Aquarellmalerei fortsetzte die er bereits 1929 mit schleswig holsteinischen Westkustenlandschaften begonnen hatte Nach dem Ruckzug aus Finnland 1944 kehrte die Flotte nach Kiel zuruck Im selben Jahr zerstorte ein Bombenangriff sein Atelier in der Feldstrasse komplett wodurch die meisten Olbilder und Plastiken aus der Zeit vor dem Krieg zerstort wurden Ein Jahr spater wurde auch die Wohnung in der Moltkestrasse 46 Kiel vollkommen zerstort Nach dem Kriegsende im Mai 1945 wurde er bis zum Juli in Kiel interniert und von dort als Landwirt in das eigene kleine Anwesen in Brekendorf Huttener Berge entlassen wo er seine malerische Tatigkeit unter ungunstigen Lebensverhaltnissen mit Landschafts und Blumenaquarellen fortsetzte 1948 kehrte Rickers nach Kiel zuruck wo er in einer Serie von dreissig Aquarellen dessen Trummerlandschaft darstellte Der damalige Oberburgermeister Andreas Gayk veranlasste den Ankauf dieser Aquarelle fur die Stadt Kiel Dann malte der Kunstler zahlreiche Landschaften und Stadtebilder Stillleben und Portrats in Ol und Kaseintechnik Nach 1950 wurde Rickers mit der Gestaltung von mehreren Wandmalereien mosaiks und keramiken beauftragt u a fur den Speisesaal der Stadtwerke Kiel und die nordliche Einfahrt des Kanaltunnels in Rendsburg 1954 dankte ihm das Land Schleswig Holstein mit der Verleihung des Landeskunstpreises Seit diesem Jahr pflegte der Kunstler die graphische Technik der Monotypie fur den Motivkreis satirisch orientierter Szenerien sowie Landschafts Ideogramme und Tier Glossarien Zu Rickers 60 und 70 Geburtstag fanden jeweils Ausstellungen in der Kieler Kunsthalle und in der Universitatsbibliothek statt Vor allem die Landesregierung die Stadt Kiel die Landesbank und der Metallarbeiterverband in Frankfurt bemuhten sich um den Ankauf der Werke Rickers Stil BearbeitenZu Beginn seiner kunstlerischen Tatigkeit widmete sich Rickers vor allem seiner Bildhauertatigkeit bis er schliesslich 1933 von einem NS Kunstkritiker abqualifiziert wurde siehe Lebenslauf und zum Ende der 20er Jahre das Malen und Zeichnen in den Vordergrund des kunstlerischen Schaffens des freischaffenden Kunstlers ruckten Mit Anfang der 30er Jahre interessierte sich Rickers zunehmend fur die Ol und Aquarellmalerei Dabei fiel die Farbpalette anfangs sehr mager aus bis die Farbfulle spater zunahm Als Motive dienten hauptsachlich Landschaften und Hafen in Schleswig Holstein In den 40er Jahren hielt Hans Rickers das Kriegsleid und die Folgen der Zerstorung in Europa mit seinen Ol und Aquarellbildern fest Die folgenden Jahre experimentierte er mit Formen und Farben So gleiten verschiedene aggressive Farbflachen ineinander uber wodurch sich in Rickers Bildern Unruhe nervoses Spiel und standige Verwandlungen finden Neben der Faszination fur Stadtebilder stand auch das weitere Experimentieren mit abstrakteren Formen doch auch Landschaftsbilder kamen in der Zeit nicht zu kurz Die Experimente fuhrten den anfanglichen Anhanger des Realismus uber abstrakte kraftig gefarbte Bilder bis hin zu Ansatzen des Surrealismus In Rickers Bildern erschienen immer ofter bekannte Wesen aus der Tierwelt die jedoch aus Elementen wie Draht oder Holz bestehen Literatur BearbeitenIrmgard Schlepps Zum Werk des Malers Hans Rickers In Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 68 Heft 5 6 Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Kiel 1982 S 97 128 Hans Rickers Ausstellung zum 70 Geburtstag 10 27 September 1969 Neue Universitatsbibliothek Kiel Universitatsbibliothek und Studentenwerk der Christian Albrechts Universitats Kiel Kiel 1969 Ulrich Schulte Wulwer Hans Rickers In derselbe Kieler Kunstler Band 3 In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1918 1945 Boyens Heide 2019 Sonderveroffentlichungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte 88 ISBN 978 3 8042 1493 4 S 393 400 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Rickers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bilder von Hans Rickers in Museen Schleswig HolsteinsEinzelnachweise Bearbeiten http www gdk research de de obj19363388 htmlNormdaten Person GND 118600591 lobid OGND AKS LCCN nr94006388 VIAF 269202462 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rickers HansKURZBESCHREIBUNG deutscher LandschaftsmalerGEBURTSDATUM 10 September 1899GEBURTSORT ItzehoeSTERBEDATUM 23 August 1979STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Rickers amp oldid 227461523