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Hans Richard Gerhard Gunther 20 Juli 1898 in Berlin 30 Oktober 1981 in Garmisch Partenkirchen war ein deutscher Professor fur Philosophie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGunther war der Sohn eines baptistischen Kaufmanns und Fabrikbesitzers Nach Besuch des Realgymnasiums nahm er noch zwei Jahre am Ersten Weltkrieg teil 1919 begann er ein Philosophiestudium und wurde 1925 bei Eduard Spranger und Max Dessoir mit der Arbeit uber Psychologie zur Religiositat Jung Stillings promoviert Er sah in der Religionskrise des 18 Jahrhunderts bereits einen Vorboten der krisenhaften Entwicklung Anfang des 20 Jahrhunderts Mit Forderung der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft setzte er seine Studien der Psychologie des deutschen Pietismus fort 1 und habilitierte sich 1932 in Berlin bei Spranger uber Das Problem des Sichselbstverstehens trotz deutlicher Kritik durch Dessoir erschreckend saftloses unlebendiges Denken 2 Seine Probevorlesung hatte das Thema Die Frage nach dem Wertmassstab zur Beurteilung historischer Phanomene Zum 10 Mai 1932 wurde er Privatdozent sowie im Oktober 1932 Oberassistent am Philosophischen Seminar als Nachfolger von Werner Ziegenfuss In der Antrittsvorlesung befasste er sich mit Max Schelers Auffassung des menschlichen Gewissens Nachdem Alfred Baeumler sich einer weiteren Karriere des Spranger Schulers in den Weg stellte wurde Gunther im Bereich der Heerespsychologie tatig Im November 1933 wurde Gunther Mitglied der SA 3 Ab 1 August 1936 arbeitete er fur die Psychologische Prufstelle des III Armeekorps und ab Juli 1937 fur die volkerpsychologische Gruppe des Psychologischen Laboratoriums des Reichskriegsministeriums Ab 1 April 1938 wurde er Leiter der Gruppe fur Lebenslauf und Sippenforschung sowie am 1 Oktober 1938 zum Regierungsrat ernannt und der Hauptstelle der Wehrmacht fur Psychologie und Rasseforschung zugeteilt Am 17 Juni 1940 wurde er ausserplanmassiger Professor 1940 erstellte er seine Arbeit Begabung und Leistung in deutschen Soldatengeschlechtern Nach einer Lehrstuhlvertretung 1940 in Prag wurde er 1941 fest nach Prag berufen und 1943 zum Ordinarius ernannt Gunther war unter dem Vorstandsvorsitz von Bruno Bauch Geschaftsfuhrer der Deutschen Philosophischen Gesellschaft Dazu war er gemeinsam mit Erich Rothacker Herausgeber der Reihe Neue deutsche Forschungen in der beim Berliner Verlag Junker und Dunnhaupt von 1934 bis 1944 insgesamt 332 Bande erschienen 4 1946 erhielt Gunther in Erlangen eine Stelle als Lehrbeauftragter Schriften BearbeitenPsychologie zur Religiositat Jung Stillings Ein Beitrag zur Psychologie des deutschen Pietismus Dissertation Berlin 1925 gedruckt E Reinhardt Munchen 1928 neu aufgelegt als Jung Stilling Ein Beitrag zur Psychologie des Pietismus Federmann Munchen 1948 Das Problem des Sichselbstverstehens Junker amp Dunnhaupt Berlin 1934 Begabung und Leistung in deutschen Soldatengeschlechtern Bernard amp Graefe Berlin 1940 Wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 Personlichkeit und Geschichte Aufsatze und Vortrage Beyschlag Augsburg 1947 Idee einer Geschichte der Frommigkeit Mohr Tubingen 1948 Literatur BearbeitenChristian Tilitzki Die deutsche Universitatsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003647 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans R G Gunther im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Dr Hans R G Gunther bei GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 1 Juni 2021 deutsch Volker Gerhardt Reinhard Mehring Jana Rindert Berliner Geist eine Geschichte der Berliner Universitatsphilosophie bis 1946 mit einem Ausblick auf die Gegenwart der Humboldt Universitat Akademie Verlag Berlin 1999 S 286 Ideologische Machte im deutschen Faschismus Band 5 Heidegger im Kontext Gesamtuberblick zum NS Engagement der Universitatsphilosophen George Leaman Rainer Alisch Thomas Laugstien Verlag Argument Hamburg 1993 Seite 107 ISBN 3886192059 Frithjof Rodi Otto Friedrich Bollnow Hrsg Dilthey Jahrbuch VIII 1992 1993 Fur Philosophie und Geschichte der Geisteswissenschaften Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 S 223 Deutsche Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Liste der auszusondernden Literatur Zentralverlag Berlin 1946 Transkript Buchstabe G S 127 154 Normdaten Person GND 116912553 lobid OGND AKS LCCN no2007026316 VIAF 120783305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther Hans R G ALTERNATIVNAMEN Gunther Hans Richard Gerhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 20 Juli 1898GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 30 Oktober 1981STERBEORT Garmisch Partenkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans R G Gunther amp oldid 212582250