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Hans Knoll 7 Januar 1913 in Wiesbaden 26 Juni 1978 in Stralsund war ein deutscher Arzt und Mikrobiologe Er begrundete das Zentralinstitut fur Mikrobiologie und experimentelle Therapie der Akademie der Wissenschaften der DDR das er bis 1976 leitete Daruber hinaus war er ab 1950 Professor fur Bakteriologie an der Universitat Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Gedenken 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenHans Knoll wurde 1913 in Wiesbaden geboren und studierte von 1931 bis 1935 Medizin in Frankfurt am Main 1932 wurde er Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP von 1932 bis 1935 gehorte er daruber hinaus der Sturmabteilung SA an 1 Ab 1935 war er zunachst wissenschaftlicher Mitarbeiter am Paul Ehrlich Institut fur Experimentelle Therapie in Frankfurt am Main und beschaftigte sich auch mit der Filtration von Bakterien Fur die im Jenaer Glaswerk Schott amp Gen neuentwickelten Filter ganz aus Glas erarbeitete er 1937 ein akkurates Prufverfahren Daraufhin folgte das Angebot ein bakteriologisches Labor im Jenaer Glaswerk aufzubauen womit er im November 1938 begann 2 Hier galt sein Interesse unter anderem dem neuen antibiotischen Wirkstoff Penicillin den ein britisches Forscherteam 1939 isolieren konnte Nach einigen Versuchen gelang es diesen Wirkstoff aus Kulturen von Penicillium notatum zu gewinnen und in Jena 1942 im Labor Massstab herzustellen die erste Anwendung als Wundpulver bei einer eiternden Handverletzung am Menschen erfolgte noch im gleichen Jahr Die erste grosstechnische Penicillin Produktion auf dem europaischen Festland allerdings begann erst spater mit Ende des Zweiten Weltkrieges Das bakteriologische Labor von Schott war auf 15 Mitarbeiter erweitert 1944 zum Institut fur Mikrobiologie Schott Zeiss Institut geworden Dieses lag nun nach dem Juli 1945 in der sowjetischen Besatzungszone und die neue Militarverwaltung befahl die rasche Ausweitung der Penicillin Produktion Die ausgebaute Fermentationsabteilung wurde 1947 Jenapharm genannt und wuchs auf uber 800 Mitarbeiter 2 1950 entstand daraus das volkseigene Pharmaunternehmen VEB Jenapharm dessen erster Direktor Hans Knoll wurde Im Jahr 1949 wurde Hans Knoll Dozent und ein Jahr spater Professor fur Bakteriologie an der Friedrich Schiller Universitat Jena Vier Jahre spater nahm das von ihm initiierte und geleitete Institut fur Mikrobiologie und Experimentelle Therapie IMET den Forschungsbetrieb auf das 1956 durch die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ubernommen wurde und 1970 in Zentralinstitut fur Mikrobiologie und experimentelle Therapie ZIMET umbenannt wurde Der Institutsstandort auf dem Beutenberg in Jena entwickelte sich zum grossten biowissenschaftlichen Forschungszentrum der DDR Hans Knoll starb 1978 in Stralsund an den Folgen eines auf der Fahrinsel erlittenen Herzinfarkts Sein Nachfolger als Direktor des ZIMET wurde 1976 Udo Taubeneck Auszeichnungen und Gedenken BearbeitenHans Knoll war ab 1955 ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und gehorte ab 1972 der Leopoldina an Daruber hinaus erhielt er in den Jahren 1949 und 1952 den Nationalpreis der DDR sowie 1978 den Vaterlandischen Verdienstorden in Silber 3 Seit 1992 tragt eines der nach der deutschen Wiedervereinigung aus dem ZIMET hervorgegangenen Institute seinen Namen zunachst als Hans Knoll Institut fur Naturstoff Forschung HKI seit 2005 als Leibniz Institut fur Naturstoff Forschung und Infektionsbiologie Hans Knoll Institut Literatur BearbeitenJochen Richter Knoll Hans In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Knoll Hans In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 188 f Einzelnachweise Bearbeiten Jochen Richter Knoll Hans In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 a b H Bocker W Knorre Antibiotica Research in Jena from Penicillin and Nourseothricin to Interferon In History of Modern Biotechnology II Advances in Biochemical Engineering Biotechnology Band 70 Springer Berlin Heidelberg 2000 ISBN 3 540 44965 5 S 35f online Berliner Zeitung 25 26 Februar 1978 S 4Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Knoll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Internetseiten des Hans Knoll Institutes Internetseiten des Fritz Lipmann Institutes Internetseiten der Jenapharm GmbH amp Co KGNormdaten Person GND 130382167 lobid OGND AKS VIAF 25710167 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knoll HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und MikrobiologeGEBURTSDATUM 7 Januar 1913GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 26 Juni 1978STERBEORT Stralsund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Knoll amp oldid 197169480