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Hans Joachim Stoebe 24 Februar 1909 in Berlin 27 Dezember 2002 in Basel war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Werdegang 1 4 Wissenschaftliches Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Hans Joachim Stoebe war der Sohn von Max Stoebe und dessen Ehefrau Katharina geb Schneider Er war seit 1943 mit Ilse 9 November 1999 Tochter von Hans Rengel verheiratet ihre Wohnung befand sich in Basel Bruderholz Ausbildung Bearbeiten Hans Joachim Stoebe immatrikulierte sich Ostern 1927 an der Universitat Berlin und begann mit einem Studium der evangelischen Theologie und der Semitischen Sprachen das er an der Vereinigten Friedrichs Universitat Halle Wittenberg und der Universitat Tubingen fortsetzte Er beschaftigte sich bereits fruh mit der wissenschaftlichen Erforschung des Alten Testaments dies zeigt sich an der Abfassung einer alttestamentlichen Arbeit zum Sacharjabuch mit der er in der ersten Halfte der dreissiger Jahre bei Ernst Sellin promovieren wollte In dieser Schrift arbeitete er anhand einer eingehenden Sacharjaexegese die heute durchaus akzeptierte doppelte messianische Erwartung des Buches heraus Ernst Sellin erklarte jedoch seine Beobachtungen fur unmoglich und nahm ihm so jeden Mut zur Weiterarbeit das Manuskript ging wahrend der Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren Nach dem Ersten Theologischen Examen begann er im Fruhjahr 1932 mit einem Vikariat und wurde vom Rat der Bekennenden Kirche in Brandenburg im Dezember 1934 ordiniert Nach dem Zweiten Theologischem Examen kam er 1934 ins Pfarramt seit 1936 in Kanig im Kreis Guben Werdegang Bearbeiten 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und wirkte seit Februar 1942 als Kriegspfarrer und seit Sommer 1943 als Divisionspfarrer Im April 1945 kam er mit seiner Division im Ruhrkessel in Gefangenschaft Weil der Ort an dem er als Pfarrer eingesetzt war an Polen gefallen war konnte er nur aus der Kriegsgefangenschaft entlassen werden wenn er eine Beschaftigung im Westen nachwies so erfolgte seine Beschaftigung als Hilfsprediger in der Kirchengemeinde Iserlohn Im Oktober 1946 kam er an die Theologische Schule Bethel zunachst als Assistent fur den hebraischen Sprachunterricht seit 1947 als Lektor mit gleichem Auftrag mit der Ubernahme des Hebraisch Lektorats konnte er seine wissenschaftliche Arbeit wieder aufnehmen An der Kirchlichen Hochschule unterrichtete er unter anderem auch Hebraisch Aramaisch und Syrisch Er promovierte an der Evangelisch Theologischen Fakultat der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster zum Dr theol mit einer Arbeit zur Begriffsgeschichte des Nomens חםד die mundliche Prufung fand am 3 November 1950 statt Am 16 Mai 1961 wurde er als ordentlicher Professor 1 auf ein alttestamentliches Ordinariat an die Universitat Basel berufen daruber hinaus engagierte er sich als Vorsitzender der Medizinisch Theologischen Arbeitsgemeinschaft der Universitat Basel als Mitglied der Theologischen Kommission des Kirchenbundes und als Prufungsexperte der Bibelschule in Aarau zudem predigte er haufig in den Basler Kirchen Zu seinen Studentinnen gehorte unter anderem Helga Weippert Auch nach seiner Emeritierung 1979 gab er weiterhin Vorlesungen und vertrat im Wintersemester 1980 81 und 1981 82 den vakanten alttestamentlichen Lehrstuhl der Eberhard Karls Universitat Tubingen Sein Nachlass enthalt uber 300 Predigten Ansprachen bei Trauungen und Beerdigungen sowie biblische Besinnungen aus der Zeit von 1946 bis ca 1990 Wissenschaftliches Wirken Bearbeiten Hans Joachim Stoebe beschaftigte sich schwerpunktmassig mit den Samuelbuchern er fuhrte Wortuntersuchungen durch beschaftigte sich mit Prophetie Palastinakunde und der Theologie des Alten Testaments Seine jahrelangen Arbeiten an den Samuelbuchern sind in zwei Banden dokumentiert die 1973 und 1994 im Rahmen der Reihe Kommentar zum Alten Testament entstanden Seine wissenschaftliche Beschaftigung mit der biblischen Semantik bilden neun gewichtige Beitrage zu dem von Ernst Jenni und Claus Westermann herausgegebenen Theologischem Handworterbuch zum Alten Testament Er erachtete es fur notwendig biblische Begriffe zu erklaren weil oft die biblische Bedeutung mit der modernen nicht mehr ubereinstimmt Ohne die Kenntnis des Hebraischen konne auch das Griechische des Neuen Testaments nicht in seinem Vollsinn verstanden werden und durch diesen Verzicht wurde auch der Zugang zur biblischen Botschaft des Neuen Testaments erschwert Er hat sich auch mehrfach zu exegetischen Problemen aus dem Bereich der Prophetie geaussert und beschaftigte sich in zwei Publikationen mit Grundfragen der Prophetie des Amos In zwei weiteren Publikationen setzte er sich auch mit dem Propheten Jeremia auseinander und stellte ihn als Prophet und Seelsorger dar In den funfziger und sechziger Jahren war die Palastinakunde ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit so leitete er in den Jahren 1962 und 1964 die Lehrkurse des Deutschen Evangelischen Instituts fur Altertumswissenschaft des Heiligen Landes und bereiste jeweils mit einer kleinen Gruppe von Stipendiaten Palastina das Ostjordanland sowie den Libanon und Syrien Sein breites palastinakundliches Wissen kam seiner Kommentierung der Samuelbucher sehr zugute Er verfasste auch zahlreiche palastinakundliche Artikel zum Biblisch Historischen Handworterbuch Schriften Auswahl BearbeitenGottes hingebende Gute und Treue hasad wa amat Bedeutung und Geschichte des Begriffes hasad Westfalische Wilhelms Universitat Munster 1951 Gott sei mir Sunder gnadig Eine Auslegung d 51 Psalms Neukirchen Neukirchener Verlag des Buchhandels des Erziehungsvereins 1958 Das Verhaltnis von Offenbarung und religioser Aussage im Alten Testament In Acta Tropica Bd 21 1964 S 400 414 doi 10 5169 seals 311201 428 Das erste Buch Samuelis Gutersloh Gutersloher Verlagshaus Mohn 1973 David und der Ammoniterkrieg Wiesbaden 1977 Geschichte Schicksal Schuld und Glaube Frankfurt am Main Athenaum 1989 Das zweite Buch Samuelis Gutersloh Gutersloher Verlags Haus 1994 Literatur BearbeitenHeinz Dieter Neef Leben im Glauben In memoriam Hans Joachim Stoebe Theologische Zeitschrift 4 59 2003 S 349 363 Weblinks BearbeitenThomas K Kuhn Hans Joachim Stoebe In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Joachim Stoebe In Index Theologicus Einzelnachweise Bearbeiten Der Regierungsrat ernennt Dr theol Hans Joachim Stoebe von Berlin zu einem ordentlichen 16 05 1961 Abgerufen am 12 Juli 2020 Normdaten Person GND 105541982 lobid OGND AKS LCCN n90631499 VIAF 2486850 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stoebe Hans JoachimALTERNATIVNAMEN Stoebe Hans Joachim Stoebe Hans J KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher und HochschullehrerGEBURTSDATUM 24 Februar 1909GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 Dezember 2002STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Stoebe amp oldid 224619173