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Hans Joachim Scherer 14 Mai 1906 in Bromberg 16 April 1945 in Landshut war ein deutscher Neuropathologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Joachim Scherer beendete seine Schullaufbahn mit der Reifeprufung in Magdeburg und absolvierte danach von 1925 bis 1930 ein Medizinstudium an der Universitat Munchen wo er auch 1930 zum Dr med promoviert wurde Anschliessend war er unter Walther Spielmeyer am Hirnpathologischen Institut der Deutschen Forschungsanstalt fur Psychiatrie sowie der dortigen klinischen Abteilung bei Kurt Schneider tatig teils durch die Rockefeller Stiftung gefordert Ab 1932 war er Assistenzarzt am Pathologischen Institut der Charite bei Robert Rossle Seine Forschungsschwerpunkte lagen zunachst auf der Kleinhirnpathologie der vergleichenden Neuro und spater Tumorpathologie 1 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten wurde er im August 1933 kurzzeitig von der Gestapo festgenommen wahrscheinlich wegen seiner Kontakte zu judischen Freunden mit denen er in seiner Wohnung in englischer Sprache kommunizierte Im September 1933 fluchtete er nach Paris und noch im selben Jahr nach Antwerpen wo er bei dem Pathologen L van Bogaert am Anatomischen Laboratorium des Instituts Bunge eine Anstellung fand Er publizierte zur Gliomentwicklung und forschte auch zur Pathologie des Nervensystems Sein Name tauchte 1936 37 auf einer in London erschienenen Liste von in Deutschland verfolgten Wissenschaftlern auf Er heiratete eine Belgierin blieb aber deutscher Staatsburger nachdem sein Antrag auf Erhalt der belgischen Staatsburgerschaft abgelehnt worden war Von Anfang Mai 1939 bis zum Fruhjahr 1942 war er an der HNO Universitatsklinik in Gent beschaftigt Im Sommer 1939 hielt er Vortrage in den USA Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges soll er eigenen Angaben zufolge am 10 Mai 1940 von belgischer Polizei verhaftet worden und zeitweise in Frankreich interniert worden sein Nach der deutschen Besetzung Belgiens durch die Wehrmacht versuchte Scherer erfolglos die Leitung des Instituts Bunge von Bogaert zu ubernehmen 2 Ab Marz 1942 war er am Neuropathologischen Laboratorium des Neurologischen Forschungsinstituts unter Viktor von Weizsacker an der Universitat Breslau tatig Dort untersuchte er hirnpathologisch sowie histologisch zu Forschungszwecken die Gehirne und das Ruckenmark von Kindern die in der Kinderfachabteilung der Heil und Pflegeanstalt Loben ermordet worden waren Scherer erlag in der Kriegsendphase am 16 April 1945 infolge eines Bombenangriffs auf Landshut seinen Verletzungen 3 Schriften Auswahl BearbeitenUber Riesenfaltenbildung der Magenschleimhaut Bergmann Munchen 1930 Aus Frankfurter Zeitschrift f Pathologie Bd 40 Heft 2 zugleich Dissertation Universitat Munchen Vergleichende Pathologie des Nervensystems der Saugetiere unter besonderer Berucksichtigung der Primaten Ein Versuch G Thieme Leipzig 1944Literatur BearbeitenUdo Benzenhofer Der Arztphilosoph Viktor von Weizsacker Leben und Werk im Uberblick Gottingen 2007 ISBN 978 3 525 49172 0 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Jurgen Peiffer Paul Kleihues Hans Joachim Scherer 1906 1945 pioneer in glioma research Brain Pathology 9 241 245 1999 Jurgen Peiffer Hirnforschung im Zwielicht Beispiele verfuhrbarer Wissenschaft aus der Zeit des Nationalsozialismus Julius Hallervorden H J Scherer Berthold Ostertag Husum Matthiesen 1997 ISBN 3 7868 4079 2 nicht ausgewertet Einzelnachweise Bearbeiten Jean Jacques Martin Hans Joachim Scherer 1906 1945 Memento des Originals vom 11 Juni 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bornbunge be Universitat Antwerpen Born Bunge Institut Udo Benzenhofer Der Arztphilosoph Viktor von Weizsacker Leben und Werk im Uberblick Gottingen 2007 S 158f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 532 Normdaten Person GND 119461234 lobid OGND AKS LCCN nr97036791 VIAF 67276449 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherer Hans JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher NeuropathologeGEBURTSDATUM 14 Mai 1906GEBURTSORT BrombergSTERBEDATUM 16 April 1945STERBEORT Landshut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Scherer amp oldid 234009265