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Hans Hofmann 28 Mai 1890 in Mockern bei Leipzig 2 Marz 1979 in Dresden war ein deutscher Bibliothekar Redakteur Bergsteiger und Heimatforscher Am Ende des Zweiten Weltkrieges war er als Leiter der Bibliothek der Technischen Hochschule Dresden massgeblich an deren Sicherstellung vor Kriegs und Nachkriegsverlusten beteiligt und befasste sich auch in spateren Jahren sehr intensiv mit der Geschichte der heutigen Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden wozu auch die Zusammenstellung einer vierbandigen Selbstbiographie zahlte die zur Aufarbeitung der Geschichte dieser Einrichtung in der Umbruchszeit beitrug 1 Daneben legte er im Auftrag der Sachsischen Akademie der Wissenschaften eine umfangreiche Bibliographie der Stadt Dresden an die nach spateren Erganzungen in Druck erschien Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHofmann wurde als Sohn eines Arztes geboren Nach dem Schulbesuch am Humanistischen Gymnasium in Leipzig studierte er an den Universitaten in Munchen und Leipzig Philosophie und Geschichte Er promovierte mit der Dissertation Hofrat und landesherrliche Kanzlei im meissnisch albertinischen Sachsen vom 13 Jahrhundert bis 1548 zum Dr phil 1920 beendete er erfolgreich die Bibliothekarschule der Universitat Leipzig mit dem Abschluss als Diplom Bibliothekar Anschliessend war er an der Sachsischen Landesbibliothek in Dresden tatig wo er fur die Propagierung der Pflege und des Schutzes der Heimat wirkte Sein Schwerpunkt war dabei die Landschaftsgestaltung in der Sachsischen Schweiz Daneben gab er zahlreichen Auszubildenden Fachunterricht im Bereich Bibliographie Am 28 Juli 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 878 420 2 Im Zweiten Weltkrieg war er von 1942 bis 1944 an der Staatsbibliothek Krakau tatig kehrte dann wieder nach Dresden zuruck Am 13 Februar 1945 erlebte er die Zerstorung dieser Stadt wo er seit Herbst 1944 an der Bibliothek der Technischen Hochschule kommissarischer Direktor war Zum 15 November 1945 erfolgte aufgrund seiner NSDAP Mitgliedschaft die Entlassung aus dem offentlichen Dienst Fortan wirkte er als bibliothekarische Hilfskraft danach als freier Mitarbeiter des Ministeriums fur Bauwirtschaft der UdSSR Von 1956 bis 1960 erarbeitete Hofmann im Auftrag der Sachsischen Akademie der Wissenschaften eine umfangreiche Bibliographie uber Dresden Danach war er bis 1970 Mitarbeiter der Bibliothek des Staatlichen Museums fur Mineralogie und Geologie in Dresden und baute die dortige fundierte Fachbibliothek aus In seiner Freizeit organisierte er 1948 den ersten Lehrgang fur Heimatkunde an der Volkshochschule Dresden Ab 1953 war er am Aufbau eines Naturkundekabinetts in der Jugendherberge auf der Burg Hohnstein massgeblich beteiligt Gleichzeitig wirkte er bei der Einrichtung der Ausstellung uber das KZ Hohnstein Hofmann betatigte sich auch als Geologe und Bergsteiger und war Mitglied des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins Im Marz 1931 nahm er die Winterbesteigung der Vorderen Sonnenwand vom Mittleren Sonnenwandferner her durch die Rinne zwischen Ostlicher und Vorderer Sonnenwand vor 3 Er war mit dem osterreichischen Alpenpublizisten Walther Flaig befreundet der ihm 1941 die Schrift Der Lawinen Franzjosef widmete Beim Sachsenverlag Dresden publizierte er in den 1950er Jahren die beiden in hoher Auflage erschienenen Bildbande uber die Deutschen Alpen und die Sachsische Schweiz fur die er die Einfuhrungstexte verfasste Von 1960 bis 1964 war er Redakteur des Postreiter Bergkalenders Seine mineralogische Sammlung umfasste ca 720 Stufen 4 Nach dem Tod seiner Frau 1973 arbeitete er zuruckgezogen an der Vollendung seiner vierbandigen Selbstbiographie die sich heute in der Manuskriptensammlung der Universitats und Landesbibliothek Dresden befindet Hoffmann starb 1979 in Dresden und wurde auf dem Waldfriedhof Weisser Hirsch beerdigt 2002 03 wurden in der Stadt Hohnstein Sachsische Schweiz bei der Neugestaltung des naturkundlichen und kulturgeschichtlichen Lehrpfades auf die Texte der Tafeln zuruckgegriffen die Hofmann in den 1950er Jahren dort erarbeitet hatte 5 Publikationen Auswahl BearbeitenHofrat und landesherrliche Kanzlei im meissnisch albertinischen Sachsen vom 13 Jahrhundert bis 1547 48 Leipzig 1920 Der Hochgebirgsmaler Hanns Herzing in Dresden In Mittheilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins 1935 S 34 f mit Gottfried Benndorf Die Sachsische Landesbibliothek 1920 1936 In H Neubert Hrsg Festschrift Martin Bollert zum 60 Geburtstage Dresden 1936 S 1 14 Der Landschafter Hanns Herzing Dresden 1939 Redaktion Burg und Stadt Hohnstein Hohnstein 1954 Hrsg Festschrift Martin Bollert zum achtzigsten Geburtstag am 11 Oktober 1956 dargebracht von Freunden und Mitarbeitern Landesdruckerei Sachsen Dresden 1956 Deutsche Alpen in der Reihe Unsere schone Heimat herausgegeben von Ulrich Pohle Sachsenverlag Dresden 1957 Sachsische Schweiz in der Reihe Unsere schone Heimat herausgegeben von Ulrich Pohle Sachsenverlag Dresden 1958 2 Aufl Dresden 1959 Redaktion Postreiter Bergkalender 1960 1961 1962 1963 und 1964 Schneckenhaus und Dom Ein Buch vom Zweifel und vom Glauben Dresden 1965 Redaktion Die heimatkundlichen Lehrpfade der Sachsischen Schweiz Wehlen 1966 Landkarten in Buchern und Zeitschriften In Zentralblatt fur Bibliothekswesen 81 1967 S 280 283 Beitrag zu einer Geschichte der Bibliothek der Technischen Hochschule zu Dresden Mitteilungen als Quellenmaterial aus dem Zeitraum 1920 1946 Dresden 1971 Literatur BearbeitenAlexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt Main 1985 S 131 Christel Hebig Seine Liebe galt den Buchern und unserer Landschaft Zur Erinnerung an das vielseitige Wirken von Dr Hans Hofmann In Sachsische Heimatblatter 32 Nr 1 1986 S 46 Christel Hebig Zum Gedenken an Dr Hans H Bibliothekar und Heimatforscher In Zentralblatt fur Bibliothekswesen 104 1990 S 268 271 Hans Dieter Wustling Die Direktoren der Universitatsbibliothek Dresden von 1828 bis 1996 Dresden 2005 S 60 63 Karin Muller Kelwing Hans Hofmann In Zwischen Kunst Wissenschaft und Politik Bohlau Verlag Wien 2020 S 347 349 Weblinks BearbeitenHans Dieter Wustling Hofmann Hans In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Literatur von und uber Hans Hofmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Hans Hofmann in der Sachsischen Bibliografie Hans Hofmann Lebenslauf mit Portrat bei slub dresden de anlasslich der Ausstellung Menschen machen Bibliotheken Bibliothekare im PortratEinzelnachweise Bearbeiten 175 Jahre TU Dresden 2003 S 215 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16370142 Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins Band 63 1932 S 168 Christel Hebig Seine Liebe galt den Buchern und unserer Landschaft Zur Erinnerung an das vielseitige Wirken von Dr Hans Hofmann In Sachsische Heimatblatter 32 Nr 1 1986 S 46 Hohnsteiner Historie verewigt In Sachsische Zeitung vom 27 Februar 2003 Normdaten Person GND 13617163X lobid OGND AKS VIAF 356144782994614509053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hofmann HansKURZBESCHREIBUNG deutscher BibliothekarGEBURTSDATUM 28 Mai 1890GEBURTSORT Mockern bei LeipzigSTERBEDATUM 2 Marz 1979STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Hofmann Bibliothekar 1890 amp oldid 235871106