www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Reinold Hartmann 5 November 1888 in Munchen 17 Mai 1976 war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein aus dem Elsass stammender Vater war Professor der romanischen Sprachen an der Munchner Universitat Hans Hartmann studierte Philosophie und Religionswissenschaft erwarb mit der 1916 publizierten Arbeit Kunst und Religion bei Wackenroder Tieck und Solger den Titel Dr phil in Erlangen Zuvor hatte er das theologische Lizenziat erworben Ab 1913 Vortrags und Studienreisen in 18 europaischen Landern Sein Anliegen war eine friedliche Einheit der europaischen Volker 1915 wirkte er kurzzeitig als Pfarrer in Ketzberg bei Solingen und dann von 1915 bis 1928 in Solingen Grafrath Seit 1917 war er Mitglied der USPD Anfang 1919 trat er gemeinsam mit Gunther Dehn mit Vorschlagen zum demokratischen Gemeindeaufbau hervor 1 1919 rief er in der Zeitung Der christliche Demokrat auf eine Gesinnungsgemeinschaft von Pfarrern und Theologieprofessoren zu bilden Durch seinen Aufruf vom Juni 1919 in der Christlichen Welt Nr 18 entstand die Religios Soziale Vereinigung in Deutschland die die Tambacher Tagung 22 24 September 1919 veranstaltete Er trat 1922 in die SPD ein und wurde etwa zur gleichen Zeit Mitglied im Internationalen Versohnungsbund 2 Zusammen mit Kaspar Mayr und Wilhelm Mensching redigierte er ab 1924 das Monatsblatt des Versohnungsbundes 3 Von ihm stammt eine mit einem Vorwort von Nikolaus Ehlen versehene Vorstellungsschrift 4 Noch Ende der 1920er Jahre findet sich die Geschaftsstelle des Versohnungsbundes bei ihm in Foche Solingen 5 Nachdem der hollandische Pfarrer Hugenholtz Mitglied der Pfarrervereinigung gegen Krieg und Kriegsrustung im August 1926 zu einer internationalen Konferenz antimilitaristischer Pfarrer nach Genf eingeladen Wahrend dieser Konferenz wurde ein Arbeitsausschuss antimilitaristischer Pfarrer zur Vorbereitung eines Kongresses 1928 in Amsterdam gebildet in den aus Deutschland Hans Hartmann gewahlt wurde Auf diesem Kongress wurde der Internationale Bund antimilitaristischer Pfarrer ins Leben gerufen 6 Hans Hartmann grundete im selben Jahr den deutschen Zweig 7 Ebenfalls 1928 wurde Hartmann vom Pfarramt beurlaubt 1929 legte er es selbst nieder und wurde Schriftsteller und Rundfunkredner Er nahm an der ersten Tagung fur korporative Studien des Korporationsministeriums teil und fiel 1930 mit seiner Italienreportage in der Frankfurter Zeitung den Organisatoren der korporativen Auslandspropaganda in Deutschland auf Gemass Stambolis stand er der Heimvolkshochschulbewegung nahe 8 Ab 1930 lebte er in Wuppertal Elberfeld 9 In diesem Jahr erscheint von ihm in der Zeitschrift Neuwerk ein Artikel mit dem Titel Die nationalsozialistische Bewegung der sich darum bemuht Gemeinsamkeiten zwischen evangelischer Kirche und nationalsozialistischer Ideologie zu konstruieren 10 1934 heiratete er Annemarie Elisabeth geb Kathe 1898 in Greifswald die vom HNO Arzt Walter Krisch geschieden war Mit acht Kindern lebten sie in der Berliner Eitel Fritz Strasse 8 Insbesondere in den 1930er Jahren setzte er sich immer wieder mit Friedrich Nietzsche auseinander 11 Eine langjahrige Verbindung mit dem Hause Max Plancks 12 ermoglichte ihm Kontakte mit Naturwissenschaftlern und Medizinern Er schrieb zu Fragen der Medizin und Naturforschung und hielt Vortrage auf internationalen Kongressen Er schrieb auch zahllose Artikel uber die Kaiser Wilhelm Gesellschaft KWG und deren Harnack Prinzip ab 1934 35 als Auftragsarbeiten Am 12 Mai 1941 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zu einem unbekannten Datum aufgenommen Mitgliedsnummer 8 738 922 13 Den Eintritt in die Partei bedauerte er spater 14 Vom 22 bis 24 Marz 1948 war er der erste Chefredakteur der NDPD Parteizeitung National Zeitung in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ 15 Nach dem Bekanntwerden seiner NS Vergangenheit wurde er entlassen und von Albrecht Albert abgelost Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenJesus das Damonische und die Ethik Berlin 1919 2 vollig umgearb 1923 Die Stimme des Volkes Munchen 1920 Ubersetzung William George Wilkins Arbeiterschaft und Religion in England 1923 Nietzsche als Erlosender und Erloser Rudolstadt 1925 Oswald Spengler und Deutschlands Jugend Rudolstadt 1925 Die junge Generation in Europa 1930 Der Faschismus dringt ins Volk eine Betrachtung uber das Dopolavoro Vorwort von G Renzetti 1933 Max Planck als Mensch und Denker 1938 Gesunde Kinder Das Lebenswerk Adalbert Czernys 1938 Schopfer des neuen Weltbildes Grosse Physiker unserer Zeit 1952 Die Bruder Humboldt heute Abhandlungen 1968Literatur BearbeitenBiografie im Anhang bei Siegfried Neumann Haltungen und Auffassungen evangelischer Demokraten 1918 1933 Gotha 1982 Autobiografie in Hans Hartmann Die Bruder Humboldt heute Abhandlungen 1968 S 242 Martin Broszat Hermann Weber Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 Oldenbourg Munchen 1990 ISBN 3 486 55261 9 S 922 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Hartmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Hartmann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Bernd Sosemann Zur historischen Orientierung Beitrage von Hans HartmannEinzelnachweise Bearbeiten Kordula Schlosser Kost Evangelische Kirche und soziale Fragen 1918 1933 die Wahrnehmung sozialer Verantwortung durch die rheinische Provinzialkirche 1996 S 109 Friedrich Wilhelm Marquardt Der Christ in der Gesellschaft 1919 1979 1980 S 10 Aiga Seywald Die Presse der sozialen Bewegungen 1918 1933 1994 S 237 Hans Hartmann Der Versohnungsbund Mit Vorwort von Nikolaus Ehlen Sonnefeld bei Coburg Neu Sonnefelder Jugend o J um 1927 20 S Handbuch des offentlichen Lebens 1929 S 353 Siegfried Heimann Franz Walter Religiose Sozialisten und Freidenker in der Weimarer Republik 1993 S 198 Kurt Nowak Evangelische Kirche und Weimarer Republik 1981 S 192 Barbara Stambolis Der Mythos der jungen Generation Ein Beitrag zur politischen Kultur der Weimarer Republik Diss Bochum 1982 S 103f Der Morgen 7 1931 S 306 Adressen der Mitarbeiter dieses Heftes Lukas Moller Hermann Schafft padagogisches Handeln und religiose Haltung Eine biografische Annaherung 2013 S 104 Artikel im Nachlass uber kalliope de Siehe Nachlass Hans Hartmann im Archiv der Max Planck Gesellschaft und in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Berlin Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 13660029 Siegfried Heimann Franz Walter Religiose Sozialisten und Freidenker in der Weimarer Republik 1933 S 182 Andreas Herbst Hrsg Winfried Ranke Jurgen Winkler So funktionierte die DDR Band 2 Lexikon der Organisationen und Institutionen Mach mit Bewegung Zollverwaltung der DDR rororo Handbuch Bd 6349 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 16349 7 S 720 Normdaten Person GND 116491280 lobid OGND AKS LCCN n85806012 NDL 00549967 VIAF 45055821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hartmann HansALTERNATIVNAMEN Hartmann Hans Reinhold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und SchriftstellerGEBURTSDATUM 5 November 1888GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 17 Mai 1976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Hartmann Theologe amp oldid 236314319