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Hans Curjel geboren 1 Mai 1896 in Karlsruhe gestorben 3 Januar 1974 in Zurich war ein deutsch schweizerischer Regisseur Dirigent Theaterdirektor und Journalist deutsch judischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Richard Curjel war ein Sohn des Karlsruher Architekten Robert Curjel und der Marie Herrmann Sein Vater starb 1925 seine Mutter beging 1940 als rassisch Verfolgte Suizid 1 seine Schwester wurde 1943 im KZ Auschwitz ermordet Curjel besuchte das Karlsruher Realgymnasium Humboldtschule und machte kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs Abitur Sein Studium zunachst der Musik dann der Kunstgeschichte in Freiburg im Breisgau Munchen Wien und Berlin war unterbrochen vom Kriegsdienst Das Studium schloss er 1920 mit einer Dissertation uber Hans Baldung Grien ab In den 1920er Jahren schrieb er Kritiken zum aktuellen Kunstgeschehen in Baden und im Rheinland fur die Zeitschriften Der Cicerone und Das Kunstblatt 1923 24 studierte er Violine und Dirigieren am Konservatorium in Karlsruhe und wurde 1924 25 als Kapellmeister am Schauspielhaus Dusseldorf engagiert Ab 1925 hatte er die Position eines stellvertretenden Direktors der Kunsthalle Karlsruhe und vertrat dabei den erkrankten Willy Storck 1927 holte Otto Klemperer ihn als Dramaturgen und Regisseur an die Kroll Oper nach Berlin Curjel engagierte Buhnenbildner wie Oskar Schlemmer und Laszlo Moholy Nagy und Regisseure wie Gustaf Grundgens und Jurgen Fehling und scharfte das avantgardistische Profil des Theaters Curjel selbst fuhrte Regie bei Puccinis Oper Madama Butterfly Janaceks Aus einem Totenhaus mit einem Buhnenbild von Caspar Neher und Hindemiths Hin und zuruck In Berlin befreundete er sich mit Arnold Bode Nach Schliessung der Kroll Oper 1931 arbeitete Curjel als Gastregisseur an der Stadtischen Oper in Berlin Bei der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 emigrierte Curjel in die Schweiz Er wurde dort Oberspielleiter am Corso Theater Zurich wo er Max Ernst als Buhnenbildner fur Variete Nummern gewinnen konnte Von 1942 bis 1949 war er Direktor der Theater und Tourneegenossenschaft Zurich und leitete parallel dazu von 1945 bis 1948 das Stadttheater Chur in dem 1948 Bertolt Brecht und Caspar Neher die Urauffuhrung von Brechts Antigone inszenierten Nach 1948 war er freier Regisseur in Berlin Paris Rom und Zurich sowie 1949 bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts La clemenza di Tito Bei der Biennale in Venedig 1949 inszenierte er die zweite Fassung von Brecht Weills Mahagonny Curjel war vorgesehen fur das beratende Gremium der ersten documenta 2 In der Bundesrepublik produzierte er mehrere Rundfunksendungen zur neuen Musik und 1962 beim Westdeutschen Rundfunk eine Sendung zur Berliner Krolloper Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Synthesen 1966 mit Adolphe Basler Pariser Chronik Biermann 1922 Um 1900 Art nouveau und Jugendstil Kunst u Kunstgewerbe aus Europa und Amerika zur Zeit der Stilwende Ausstellung Zurich Kunstgewerbemuseum 1952 Henry van de Velde Zum neuen Stil Aus seinen Schriften ausgewahlt und eingeleitet von Hans Curjel Munchen Piper 1955 Henry van de Velde Geschichte meines Lebens Hrsg und aus dem Manuskript ubertragen Hans Curjel Munchen Piper 1962 Synthesen Vermischte Schriften zum Verstandnis der neuen Musik Hamburg Claassen 1966 Experiment Krolloper 1927 1931 Aus dem Nachlass herausgegeben von Eigel Kruttge Munchen Prestel 1975 1962 Literatur BearbeitenCurjel Hans in Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Munchen Saur 1999 S 107 111 Curjel Hans in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 198 Ingrid Bigler Marschall Hans Curjel in Theaterlexikon der Schweiz Zurich Chronos 2005 Band 1 S 423Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Curjel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Curjel in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Marie Curjel bei Gedenkbuch fur die Karlsruher Juden Hans Curjel bei documenta archivNormdaten Person GND 116766107 lobid OGND AKS LCCN n88104302 VIAF 37432302 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Curjel HansKURZBESCHREIBUNG deutschschweizerischer Regisseur Dirigent Theaterdirektor und JournalistGEBURTSDATUM 1 Mai 1896GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 3 Januar 1974STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Curjel amp oldid 239168521