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Hanno Kesting 12 Dezember 1925 in Buer Erle 23 Mai 1975 in Bochum war ein deutscher Soziologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHanno Kesting erlebte als Wehrpflichtiger die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs und geriet in vierjahrige britische Kriegsgefangenschaft Noch wahrend dieser Zeit begann er ein Studium der Theologie Nach seiner Entlassung schrieb er sich an der Universitat Heidelberg ein um Soziologie Geschichte und Philosophie zu studieren Wie seine Kommilitonen Reinhart Koselleck und Nicolaus Sombart besuchte Kesting das Privatissimum Alfred Webers 1 geriet jedoch wie diese wahrend dieser Zeit unter den Einfluss Carl Schmitts der sich in Kestings Dissertation Utopie und Eschatologie Ein Beitrag zur Geistesgeschichte des 19 Jahrhunderts 1952 niederschlug Schon darin kommt Kesting auf die Entstehung der modernen Offentlichkeit zu sprechen der er auch seine Habilitationsschrift widmen sollte Im Bewusstsein der Krise habe das humanitare Pathos der Aufklarung zu einer Moralisierung des Politischen gefuhrt die den Staat von innen zersetzte und ihm nach und nach die Handlungsfahigkeit raubte 2 Schmitt hatte Kesting auch die Ubersetzung von Karl Lowiths Meaning in History 1949 dt 1952 als Weltgeschichte und Heilsgeschehen vermittelt Auf den Thesen der Dissertation einer Kritik der fortschrittsorientierten Geschichtsphilosophie als Burgerkriegsphilosophie basierte Kestings umfangreichstes und wichtigstes Buch 3 Geschichtsphilosophie und Weltburgerkrieg 1959 Nach seiner Promotion erlebte Kesting eine wechselvolle Karriere Er arbeitete zunachst an der Sozialforschungsstelle an der Universitat Munster und war zeitweise Stadtverordneter der FDP in seinem Wohnort Wetter an der Ruhr 4 1957 wurde er als Dozent fur Soziologie an die Hochschule fur Gestaltung Ulm berufen verliess Ulm jedoch 1959 5 und wurde fur ein Jahr bei der Frankfurter Rundschau Leiter des Kulturressorts 1962 wurde Kesting von Arnold Gehlen als Assistent an die Technische Hochschule Aachen berufen Dort habilitierte er sich mit der Schrift Offentlichkeit und Propaganda 1966 einem Anti Habermas 6 Das Werk blieb zu Lebzeiten Kestings ungedruckt erst 1995 wurde die Habilitationsschrift veroffentlicht 1968 wurde Kesting als Ordinarius nach Bochum berufen wurde aber seines Lehramtes nie recht froh 7 Er rieb sich auf in Auseinandersetzungen mit der studentischen Linken auch Kollegen hatten Vorbehalte seiner politischen Einstellung wegen und legten ihm sogar nahe den Ruf abzulehnen 6 Kesting starb im Alter von 49 Jahren an den Folgen einer missgluckten Operation 8 Hanno Kesting war Bruder der Literaturwissenschaftlerin Marianne Kesting Schriften BearbeitenUtopie und Eschatologie Ein Beitrag zur Geistesgeschichte des 19 Jahrhunderts Dissertation Heidelberg 1952 mit Heinrich Popitz Hans Paul Bahrdt und Ernst August Jures Das Gesellschaftsbild des Arbeiters Soziologische Untersuchungen in der Huttenindustrie Mohr Tubingen 1957 Geschichtsphilosophie und Weltburgerkrieg Deutungen der Geschichte von der Franzosischen Revolution bis zum Ost West Konflikt Winter Heidelberg 1959 Herrschaft und Knechtschaft Die soziale Frage und ihre Losungen Rombach Freiburg 1973 ISBN 3 7930 0977 7 Offentlichkeit und Propaganda Zur Theorie der offentlichen Meinung Habilitationsschrift 1966 San Casciano Verlag Bruchsal 1995 ISBN 3 928906 04 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hanno Kesting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Redebeitrage Kestings im Bergedorfer Gesprachskreis Einzelnachweise Bearbeiten Siehe hierzu Nicolaus Sombart Rendezvous mit dem Weltgeist Heidelberger Reminiszenzen 1945 1951 S Fischer Frankfurt am Main 2000 S 250ff Dort auch eine eindringliche Schilderung von Kestings Personlichkeit Caspar von Schrenck Notzing Vorwort In Hanno Kesting Offentlichkeit und Propaganda Zur Theorie der offentlichen Meinung Bruchsal 1995 S 5 Dirk van Laak Gesprache in der Sicherheit des Schweigens Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der fruhen Bundesrepublik Akademie Verlag Berlin 1993 S 273 Spater scheint er sich jedoch zur CDU bekannt zu haben vgl eine Umfrage Was die Kultur wahlt In Die Zeit Nr 46 1972 Zu Kestings Wirken in Ulm vgl die Dissertation von Joerg Crone Die visuelle Kommunikation der Gesinnung Freiburg 1998 insbes S 62ff a b Van Laak Gesprache 1993 S 275 Van Laak Gesprache 1993 S 276 Weissmann Autorenportrat Hanno Kesting in Sezession 42 Juni 2011 S 32 35 hier S 35Normdaten Person GND 172206111 lobid OGND AKS LCCN n97068537 VIAF 115121304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kesting HannoKURZBESCHREIBUNG deutscher SoziologeGEBURTSDATUM 12 Dezember 1925GEBURTSORT Buer ErleSTERBEDATUM 23 Mai 1975STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanno Kesting amp oldid 203426865