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Johannes Baptist Jonny Grabher 4 August 1894 in Lustenau 17 Januar 1965 ebenda war ein osterreichischer Mundart und Heimatdichter aus Vorarlberg Mit seinen teils heiteren teils besinnlichen Gedichten wird er zu den bedeutendsten Vertretern dieser Kunstrichtung in Vorarlberg gezahlt Buste in einem kleinen Park neben dem Rathaus in Lustenau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerisches Schaffen 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenHannes Grabher wurde als zweitjungstes von sieben Kindern von Johann Baptist Grabher und dessen Gattin Anna Maria geb Grabher Meyer in Lustenau geboren Nach acht Jahren Volksschule eine weitere schulische Ausbildung liessen die finanziellen Verhaltnisse im Elternhaus vorerst nicht zu begann er sein Berufsleben und war schliesslich Speditionsleiter eines Schweizer Unternehmens Im Ersten Weltkrieg diente er beim 3 Regiment der Tiroler Kaiserjager an der Sudfront Nach dem Krieg besuchte er die Handelsschule Lustenau und arbeitete von 1920 bis zu seiner Pensionierung 1963 beim Schweizer Unternehmen Schmidheiny Einen ersten Bekanntheitsgrad erlangte er in den Jahren 1920 bis 1924 als Leichtathlet mehrfacher Landesmeister und Landesrekordhalter vor allem in den Laufdisziplinen Aus dieser Zeit stammt auch sein Spitzname Jonny 1924 heiratete er Maria geb Schlachter 1899 mit der er funf gemeinsame Kinder hatte Nach dem Anschluss Osterreichs an Deutschland versuchte die NSDAP Hannes Grabher zu vereinnahmen Er wurde beauftragt ein Dorfbuch bzw eine Dorfchronik zu erstellen und in einem Schreiben vom 4 Februar 1942 als Parteigenosse bezeichnet Als einziger Lustenauer hatte er die Erlaubnis wahrend des gesamten Zweiten Weltkriegs als Grenzganger taglich in die Schweiz ein und auszureisen Diese Sonderstellung nutzte er wahrend des Krieges und der darauffolgenden Besatzungszeit um anderen Lustenauern zu helfen indem er beispielsweise dringend benotigte Medikamente in der Schweiz besorgte Er organisierte auch die Briefverkehr mit Lustenauern in Kriegsgefangenschaft und engagierte sich bei der Suche nach vermissten Soldaten Am 17 Janner 1965 verstarb er an einem Herzinfarkt Kunstlerisches Schaffen BearbeitenSeine ersten Gedichte publizierte Hannes Grabher ab 1927 in regionalen Zeitungen unter anderem im Feierabend Wochenbeilage zum Vorarlberger Tagblatt im Hollunder Wochenbeilage zum Vorarlberger Volksblatt und der Ostschweizer Zeitung Unser Rheintal Er schrieb sowohl in Dialekt als auch in Hochdeutsch und Schweizerdeutsch In seinen teils heiteren teils ernsten Gedichten beschaftigte er sich vor allem mit den Alltaglichkeiten Starken und Schwachen seiner Mitmenschen Wesentlich beeinflusst wurde er in seinem Schaffen vom Dornbirner Mundartdichter Armin Diem mit dem er ab 1934 eng befreundet war 1937 erschien sein erster Gedichtband Lustenauer Mundart Dichtungen im Volksmund in Anspielung auf das Titelbild meist nur Dar Gouossbock Der Geissbock genannt Als weitere Bande mit Mundartgedichten folgten Uf om Bankli 1950 So is s Laobo 1963 in dem die ernsten Gedichte dominieren und postum Mundartgedichte 1977 1946 veroffentlichte er mit Der Hafner eine Sammlung von Gedichten in hochdeutscher Sprache 1948 erschien mit s Kremmelerb einem Lustspiel in dem eine Lustenauer Lokalsage verarbeitet wurde sein einziges dramatisches Werk 1952 verfasste er zusammen mit Beno Vetter ein Festspiel anlasslich der 50 Jahrfeier der Marktgemeinde Lustenau Aus der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem aus Dresden stammenden Komponisten Georg Hering Marsal entstanden eine Reihe von vertonten Gedichten Sie gipfelte 1955 im gemeinsam herausgegebenen Buchlein Huomatliedle mit Gitarrenbegleitung von Franzl Mayr Weitere Gedichte wurden vom Dornbirner Arzt Franz Bertolini aus Der Hafner und vom Lustenauer Kirchenmusiker und Chorleiter Erich Hollenstein Mundartgedichte vertont Abgerundet wird sein lyrisches Werk durch das 1956 prasentierte volkskundliche Buch Brauchtum Sagen und Chronik im Volksmund Unser Brauchtum genannt Es umfasst eine Sammlung von Sagen Brauchen Sprichwortern und Kinderreimen und wurde zum Standardwerk zur Volkskunde Lustenaus Zwei weitere volkskundliche Schriften Der Rhein unser Schicksalsstrom und Sport in Lustenau blieben unveroffentlicht Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenkstein im Hasenfeldpark in LustenauEhrenring der Gemeinde Lustenau 1964 Gedenkstein ursprunglich vor seinem Geburtshaus 2007 verlegt in den Hasenfeldpark Buste in einem kleinen Park neben dem Lustenauer Rathaus Benennung der Hannes Grabher Strasse in LustenauWerke BearbeitenLustenauer Mundart Dichtungen 1937 Der Hafner Gedichte in hochdeutscher Sprache 1946 s Kremmelerb Theaterstuck 1948 Uf om Bankli Mundartgedichte 1950 Huomatliedle vertonte Mundartgedichte 1955 gemeinsam mit Georg Hering Marsal Brauchtum Sagen und Chronik Volkskundliche Forschungen 1956 Neuauflage 2002 So is s Laobo Mundartgedichte 1963 Mundartgedichte 1977 postum Literatur BearbeitenWolfgang Scheffknecht 100 Jahre Marktgemeinde Lustenau 1902 2002 Eine Chronik S 366 370 Hannes Grabher zum 125 Geburtstag In Marktgemeinde Lustenau Hrsg Lustenauer Gemeindeblatt Nr 31 2019 S 8 f online abgerufen am 8 August 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hannes Grabher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hannes Grabher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hannes Grabher Marktgemeinde Lustenau abgerufen am 5 November 2018 Normdaten Person GND 129656100 lobid OGND AKS VIAF 77399740 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grabher HannesALTERNATIVNAMEN Grabher Johannes Baptist Grabher Jonny Spitzname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Mundart und HeimatdichterGEBURTSDATUM 4 August 1894GEBURTSORT LustenauSTERBEDATUM 17 Januar 1965STERBEORT Lustenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hannes Grabher amp oldid 231514000