www.wikidata.de-de.nina.az
Hanna Stirnemann auch Johanna Hofmann Stirnemann oder Johanna Hofmann 12 Oktober 1899 in Weissenfels 25 November 1996 in Berlin war eine deutsche Kunsthistorikerin und Kuratorin Sie gilt als erste Museumsdirektorin Deutschlands Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Direktorin in Jena 3 Hainichen und Berlin 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenJohanna Stirnemann wurde als Tochter des Kaufmanns Albert Stirnemann geboren Sie legte 1922 am Realgymnasium Weissenfels das Abitur ab und studierte Kunstgeschichte Philosophie und Padagogik an den Universitaten von Wien und Halle Dort wurde sie 1927 bei Paul Frankl mit einer Dissertation zum Thema Der Stilbegriff des Spatgotischen in der altdeutschen Malerei promoviert Im gleichen Jahr nahm sie eine Stelle als wissenschaftliche Hilfsarbeiterin am Oldenburgischen Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte an Hier erlernte Hanna Stirnemann bei Museumsdirektor Walter Muller Wulckow nicht nur alle Funktionen eines Museumsbetriebs Mit Muller Wulckow arbeitete sie am zweiten Band seiner Monographien zur neuen Baukunst uber Wohnbauten und Siedlungen aus deutscher Gegenwart und publizierte zur Vorbereitung einer Ausstellung uber Hollandische Malerei der Gegenwart 1 Zugleich unterstutzte sie das Werk der Bildhauerin Elsa Oeltjen Kasimir von der sich einige Werke im Oldenburger Museum finden Direktorin in Jena BearbeitenIm April 1929 wurde Stirnemann nach Greiz berufen wo sie das noch im gleichen Jahr wiedereroffnete Reussische Heimatmuseum im Unteren Schloss einrichtete Im November 1929 wurde sie von Museumsgrunder und Direktor Paul Weber als wissenschaftliche Assistentin an das Jenaer Stadtmuseum berufen das im ehemaligen Stadthaus in der Weigelstrasse im ersten und zweiten Stock seinen Sitz hatte Bereits kurz darauf starb Weber uberraschend im Januar 1930 und Stirnemann wurde bereits zum 1 April 1930 mit 31 Jahren Webers Nachfolgerin und damit erste weibliche Museumsdirektorin Deutschlands Am 29 Juli 1930 ubernahm sie zugleich die Geschaftsfuhrung des Jenaer Kunstvereins im Prinzessinnenschlosschen der durch die avantgardistischen Ausstellungen von Walter Dexel zu einiger Bekanntheit gekommen war 2 1930 zeigte Stirnemann in Ausstellungen Werke von Paula Modersohn Becker Gemalde und Zeichnungen und Aenne Biermann Fotografien sowie Acht Maler stellen aus darunter Erich Heckel und Karl Schmidt Rottluff Es folgten Arbeiten einer Gruppe junger Maler des Bauhauses Dessau unter ihnen auch Otto Hofmann einem Maler der sich in Presseartikeln zur abstrakten Kunst bekannte Mit ihm freundete sich Stirnemann an Als KPD Mitglied floh Hofmann 1933 nach Durchsuchung seines Jenaer Ateliers vorubergehend in die Schweiz und nach Paris Im Oktober 1933 verbrachte Stirnemann einen Erholungsurlaub in Murnau am Staffelsee und lernte bei dieser Gelegenheit Gabriele Munter kennen 3 1934 zeigte sie von Munter in Jena Arbeiten aus 25 Schaffensjahren Im gleichen Jahr entstanden zwei Portrats in Ol bei der Munter die Museumsdirektorin als moderne Frau darstellte 4 Nach Querelen mit dem Museumstrager bei denen es um ihre Ausstellungstatigkeit die nicht auf der Linie der neuen Machthaber lag und auch zu wenig einheimische Kunstler berucksichtigte wie auch um einen nichtarischen Urgrossvater gegangen sein konnte quittierte Stirnemann den Dienst Ihr Nachfolger im Amt wurde der vom Oldenburgischen Landesmuseum kommende Werner Meinhof der schon fruh mit den Nationalsozialisten sympathisierte Hainichen und Berlin Bearbeiten1935 kehrte Otto Hofmann nach Jena zuruck das Paar heiratete und zog nach Berlin wo Johanna Hofmann Stirnemann Privatunterricht in Kunstgeschichte erteilte 1938 zogen beide in die innere Emigration nach Hainichen wo sie eng mit dem Keramiker Otto Lindig zusammenarbeiteten und Glasurbemalungen fertigten Gleich nach Kriegsende im Mai 1948 wurde die unbelastete Hofmann Stirnemann Burgermeisterin von Hainichen Anschliessend ubernahm sie die Leitung des Schlossmuseums auf der Heidecksburg und wurde Museumspflegerin des Landes Thuringen in Rudolstadt Doch konnte sie sich mit der restriktiven und bevormundenden Kulturpolitik der neuen DDR nicht arrangieren Ab 1950 lebte sie sich nun Johanna Hofmann nennend mit ihrem Mann erneut in West Berlin Sie wurde Geschaftsfuhrerin des Deutschen Werkbundes Berlin und war an der Meisterschule fur Kunsthandwerk tatig 1955 wirkte sie an der Ausstellung Werkstoff Glas des Deutschen Werkbundes und der Hochschule fur bildende Kunste mit Schriften BearbeitenHanna Stirnemann Der Stilbegriff des Spatgotischen in der altdeutschen Malerei Ausgabe 268 von Studien zur deutschen Kunstgeschichte Verlag J H E Heitz Strassburg 1929 Dissertation Hanna Stirnemann Hollandische Malerei der Gegenwart Zur Ausstellung im Oldenburger Landesmuseum In Kunstwanderer Band 10 1928 29 S 107 109 Hanna Stirnemann Fuhrer durch den Siedelhof in Jena Ein eingerichtetes Altjenaer Weinbauerngehoft Neuenhahn 1930 Wohnen in unserer Zeit Dokumentarveroffentlichung zur Interbau Berlin 57 Hrsg vom Deutschen Werkbund Berlin Einfuhrung und redaktionelle Bearbeitung Johanna Hofmann Verlag Das Beispiel Darmstadt 1957 Johanna Hofmann Die standige Ausstellung WOHNEN des Deutschen Werkbundes in Berlin Ein erster Erfahrungsbericht In Kulturarbeit Heft 11 1959 S 32 33 Literatur BearbeitenBirgitt Hellmann Johanna Hofmann Stirnemann Die erste Museumsdirektorin Deutschlands In Gisela Horn Hrsg Entwurf und Wirklichkeit Frauen in Jena 1900 bis 1933 Bausteine zur Jenaer Stadtgeschichte Band 5 Hain Rudolstadt Jena 2001 S 325 338 Andreas Braune Jena Manche mussen die Ersten sein Johanna Stirnemann und Mathilde Vaerting In Moderne und Provinz Weimarer Republik in Thuringen 1918 1933 Mitteldeutscher Verlag Halle 2022 ISBN 978 3 96311 627 8 S 190 195 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hanna Stirnemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rainer Stamm Hanna Stirnemann Die Avantgarde der Frauen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 3 April 2018 Frauennamen fur Jenas Strassen Frauenzentrum JenaEinzelnachweise Bearbeiten Aufsatz in Adolph Donath Hrsg Der Kunstwanderer Zeitschrift fur alte und neue Kunst fur Kunstmarkt und Sammelwesen Band 10 11 1928 29 November 1928 ISSN 2365 6808 S 107 109 doi 10 11588 diglit 25877 33 Rausch und Ernuchterung die Bildersammlung des Jenaer Kunstvereins Schicksal einer Sammlung der Avantgarde im 20 Jahrhundert Jenaer Kunstverein Stadtische Museen Jena Kulturstiftung Jena Bussert amp Stadeler Quedlinburg 2008 S 24 Ingrid Mossinger Hrsg Gabriele Munter Werke im Museum Gunzenhauser anlasslich der Ausstellung Gabriele Munter Gemalde Hinterglasmalerei Arbeiten auf Papier 2 November 2008 19 April 2009 Kerber 2008 S 33 Heute in der Gabriele Munter und Johannes Eichner Stiftung in Munchen Normdaten Person GND 1050553462 lobid OGND AKS LCCN n86138188 VIAF 306075965 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stirnemann HannaALTERNATIVNAMEN Hofmann Stirnemann Johanna Hofmann JohannaKURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin und KuratorinGEBURTSDATUM 12 Oktober 1899GEBURTSORT WeissenfelsSTERBEDATUM 25 November 1996STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanna Stirnemann amp oldid 231724239