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Die Halsbandgans Tadorna tadornoides auch Australische Kasarka oder Halsbandkasarka ist eine Art aus der Familie der Entenvogel Sie gehort zu den Halbgansen die zwischen den Echten Gansen und den Eigentlichen Enten stehen Das Verbreitungsgebiet dieser Kasarka Art sind der Sudosten und der Sudwesten Australiens sowie Tasmanien Irrgaste kommen ausserdem auch auf Neuseeland vor HalsbandgansHalsbandgansSystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie Halbganse Tadorninae Tribus Eigentliche Halbganse Tadornini Gattung Kasarkas Tadorna Art HalsbandgansWissenschaftlicher NameTadorna tadornoides Jardine amp Selby 1828 Halsbandgans Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verwechslungsmoglichkeiten mit anderen Arten 3 Verbreitungsgebiet und Bestand 4 Lebensraum und Nahrungsweise 5 Fortpflanzung 6 Systematik 7 Haltung in Europa 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseErscheinungsbild BearbeitenHalsbandganse sind grosse Halbganse Die Korperlange der Mannchen betragt zwischen 59 und 72 Zentimetern Die Weibchen haben eine Korperlange zwischen 56 und 98 Zentimetern Die Flugelspanne betragt bei den Mannchen 96 bis 132 Zentimeter die der Weibchen 94 bis 116 Zentimeter Sie wiegen zwischen 1 3 und 1 6 Kilogramm 1 Halsbandganse weisen einen eindeutigen Sexualdimorphismus auf Mannchen haben im Prachtkleid eine kraftig lehmbraune Brust und einen dunklen Kopf Fusse und Beine sind dunkelgrau Die Augen sind braun Im Ruhekleid weist die Halsbandgans ein nur etwas weniger kontrastreiches Gefieder auf Beim Mannchen ist die Brustfarbung in dieser Zeit fahl lehmbraun statt kraftig lehmbraun Der weisse Halsring ist schmaler und weniger scharf zum angrenzenden dunklen Gefieder abgesetzt 2 Das Weibchen ist kleiner als das Mannchen und hat einen ungleichmassigen weissen Augenring Auch die Basis des Schnabels ist weiss Fur beide Geschlechter ist ein dunnes weisses Band am unteren Teil des Halses charakteristisch Bei Weibchen ist es haufig wenig auffallig und kann bei einzelnen weiblichen Individuen auch ganz fehlen Im Ruhekleid ist das Gefieder des Weibchens insgesamt etwas heller Halsbandganse mausern zweimal jahrlich ihr Gefieder Wahrend der Mauser die nach der Fortpflanzungszeit stattfindet wechseln sie meist alle Schwungfedern und sind dann zeitweise flugunfahig Bei der zweiten Mauser die etwa sechs Monate spater beginnt wechseln sie nur das Kleingefieder und zeigen etwa zwei Monate spater das Brutkleid Junge Halsbandganse wechseln im Alter von sieben Monaten in ihr erstes Jahreskleid Bei beiden Geschlechtern ist dieses Federkleid noch etwas dunkler und farbflacher als bei den Altvogeln Die grossen Flugeldecken sind in diesem Kleid noch durchgehend grau Verwechslungsmoglichkeiten mit anderen Arten BearbeitenIn Australien sind Halsbandganse grundsatzlich mit keiner anderen Art verwechselbar Auf Grund ihres kraftigen Korpers und ihres verhaltnismassig kleinen Kopfes der aufrechten Korperhaltung und den weit vorne ansetzenden Beinen sind sie auch auf einige Entfernung sicher zu identifizieren Das weisse Halsband und die kastanienbraune Brust kontrastieren ausserdem auffallend mit dem ubrigen Korpergefieder Keine andere Vogelart in Australien weist eine solche Gefiederfarbung auf Die Mahnengans ist deutlich kleiner und hat einen im Verhaltnis zur Korpergrosse langeren Hals Auf Grund ihrer auffallig anderen Gefiederfarbung besteht eine Verwechslungsmoglichkeit nur bei sehr schlechten Sichtverhaltnissen Die Radjahgans ist zwar verwandt mit der Halsbandgans ist aber gleichfalls deutlich kleiner und aufgrund ihres weissen Kopfes unverwechselbar 3 In Neuseeland wo Halsbandganse gelegentlich als Irrgaste vorkommen besteht eine Verwechslungsmoglichkeit mit der Paradieskasarka Insbesondere die Mannchen und die Jungvogel der Paradieskasarka konnen mit ihrem dunklen Kopf und Hals mit der Halsbandgans verwechselt werden die in Korpergrosse Gestalt und Korperhaltung der Paradieskasarka gleicht 4 Der Paradieskasarka fehlt jedoch das weisse Halsband und sie ist anders als die Halsbandgans auf der Korperunterseite einfarbig dunkel Die grossten Verwechslungsmoglichkeiten bestehen zwischen Weibchen der Halsbandgans und jungen Weibchen der Paradieskasarka die ihr Korpergefieder gerade in das adulter Weibchen wechseln Bei diesen ist der weisse Kopf und Hals noch nicht stark ausgepragt Junge weibliche Paradieskasarkas lassen sich jedoch ebenfalls anhand des fehlenden weissen Halsbands sowie den dunklen und nicht kastanienfarbenen Schwanzunterdecken von den Halsbandganse unterscheiden Verbreitungsgebiet und Bestand Bearbeiten nbsp Verbreitung in AustralienHalsbandganse sind in Australien endemisch Ihr Verbreitungsgebiet ist disjunkt Sie sind nur in einem Teil des Sudwestens Australiens sowie im Sudosten und auf Tasmanien verbreitet Sie zeigen Wanderbewegungen die jedoch keine eindeutige Zugrichtung aufweisen Die Gewasser an denen sie ihre Mauser verbringen wechseln in Abhangigkeit von den Umweltbedingungen Ihre Wanderbewegungen erfolgen in Reaktion auf Durren und starke Niederschlage 5 Als Irrgast kommt die Art auf Neuseeland und einigen subantarktischen Inseln vor brutet dort jedoch in der Regel nicht In Neuseeland wird sie sowohl auf der Sud als auch auf der Nordinsel beobachtet Bei den beobachteten Vogeln handelt es sich meist um kleinere Gruppen 6 Die Sichtungen der beobachteten Vogel steigen wenn in Australien in einigen Regionen Durre herrscht So war die Zahl der in Neuseeland beobachteten Vogel in den australischen Durrejahren 1982 und 1983 sehr gross Fur das Jahr 1985 gibt es auch einen Brutnachweis was nahelegt dass Halsbandganse zumindest kurzfristig auch andere Gebiete besiedeln konnen 7 Lebensraum und Nahrungsweise BearbeitenHalsbandganse sind Gansevogel der gemassigten Klimazone Sie halten sich gewohnlich sudlich des 30 Breitenkreises in Ostaustralien auf in Westaustralien kommen sie dagegen bis 25 S vor 8 Halsbandganse sind an Susswasser gebunden und bewohnen bevorzugt die Randzonen grosser flacher Gewasser Sie sind gelegentlich auch in Weidegebieten und landwirtschaftlichen Anbaugebieten zu beobachten Grundsatzlich bevorzugen sie offene gut ubersehbare Gebiete die bestenfalls vereinzelt baumbestanden sind In Australien bruten sie auch zunehmend an kunstlich angelegten Wasserstellen Die Entwaldung zur Schaffung von Weide und Anbauflachen hat dazu beigetragen dass ihre Populationszahlen in einigen Regionen gestiegen sind 9 Ihre Nahrung finden sie sowohl auf Weideflachen als auch im flachen Wasser und suchen ahnlich wie die mit ihnen verwandte Brandgans auch auf den Schwemmflachen entlang der Kuste nach Nahrung Am haufigsten sind sie jedoch beim Grasen zu beobachten wahrenddessen sie sich oft in grosserer Entfernung vom nachsten Gewasser aufhalten Halsbandganse zeigen eine Brutortstreue sind dagegen bezuglich ihrer Mauserplatze anpassungsfahig Brutvogel Tasmaniens ziehen uber mehrere hundert Kilometer nach Australien um dort zu mausern Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Halsbandgans in der Nahe von Perth AustralienHalsbandganse gehen eine monogame Paarbeziehung ein Bei einigen Individuen ist eine langwahrende Partnertreue beobachtet worden ein Wechsel des Partnervogels ist jedoch in den Altersgruppen beobachtet worden Tendenziell wechseln Individuen die nicht erfolgreich gebrutet haben den Partner Paarbeziehungen die von Jungvogeln eingegangen werden bestehen selten langer als drei Monate Paarbindungen gehen Halsbandganse bereits in einem Alter von funf bis sechs Monaten ein In der Regel sind sie aber wenigstens 22 Monate alt bevor sie das erste Mal bruten 10 Die Fortpflanzungszeit der Halsbandganse beginnt im Marz und April wenn in Australien die Winterregenzeit einsetzt Sie sind Hohlenbruter und nutzen meist Baumhohlen legen ihre Nester aber auch in Hohlen in Felswanden sowie Erdbauen an Geeignete Brutplatze werden wiederholt genutzt Die Wahl des Niststandortes erfolgt durch beide Geschlechter er befindet sich nicht notwendigerweise in dem Territorium in dem die Elternvogel ihren Nachwuchs aufziehen 11 Der Nestabstand betragt wenigstens zehn Meter Die Eiablage erfolgt im Zeitraum Mitte Juni bis Ende September Gelege umfassen zwischen funf und 14 Eier die durchschnittlich jeweils etwa 88 Gramm wiegen Nur das Weibchen brutet das Mannchen halt sich wahrend der Brutzeit in der Nahe des Weibchens auf und begleitet dieses wenn es wahrend der Brutpausen Nahrungsgrunde aufsucht Die Brutzeit betragt zwischen 30 und 33 Tagen Die Dunenjungen werden von beiden Elternvogeln gefuhrt Halsbandganse sind etwa in einem Alter von 2 Jahren geschlechtsreif Zu den Pradatoren der Eier und Jungvogel zahlen die Neuhollandkrahe und die Silberkopfmowe Zahlreiche Jungvogel sterben wenn die Elternvogel mit ihnen vom Niststandort zum Nahrungsrevier ziehen Einige der Jungvogel gehen dabei verloren oder sterben an Erschopfung Sie werden auch von verwilderten Hauskatzen und moglicherweise auch Fuchsen geschlagen Ungunstige Wetterbedingungen erhohen die Sterberaten von Jungvogeln deutlich 12 Ausserhalb der Fortpflanzungszeit bilden die Halsbandganse grosse Trupps Diese sind besonders wahrend der Mauserzeit sehr individuenreich Antagonistisches Verhalten ist in diesen Trupps erst dann zu beobachten wenn sich auch Jungvogel anschliessen und mit dem Balzverhalten beginnen In grasenden Trupps halten sich Paare die erfolgreich gebrutet haben mit ihrem Nachwuchs eher an den Seiten des Trupps auf In der Mitte dagegen halten sich die nicht verpaarten Adulten noch nicht geschlechtsreifen Jungvogel und die Paare ohne Nachwuchs auf 13 Systematik BearbeitenDie Halsbandgans zahlt zu den Halbgansen einer Unterfamilie zu der die auch in Mitteleuropa vorkommenden Arten Brandgans und Rostgans gehoren Charakteristisch fur die Arten dieser Unterfamilie ist der an Ganse erinnernde Habitus Eine Reihe von Merkmalen der Halbganse findet sich aber auch bei der Gruppe der Eigentlichen Enten Haltung in Europa BearbeitenHalsbandganse werden seit dem Jahre 1860 in europaischen Zoos gezeigt Ersthalter war der Zoo in London 1872 erwarb auch der Zoologische Garten Berlin diese Kasarka Art Zur ersten Nachzucht in Europa kam es jedoch erst 1939 In den USA wurde die Art das erste Mal 1962 erfolgreich nachgezuchtet Heute stammen alle in europaischen Zoos gezeigten Halsbandganse aus Nachzuchten da Australien seit geraumer Zeit die Ausfuhr von Wildtieren nicht mehr gestattet 14 Literatur BearbeitenPeter H Barthel Christine Barthel Einhard Bezzel Pascal Eckhoff Renate van den Elzen Christoph Hinkelmann Frank Dieter Steinheimer Die Vogel der Erde Arten Unterarten Verbreitung und deutsche Namen 3 Auflage Deutsche Ornithologen Gesellschaft Radolfzell 2002 do g de PDF P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0 19 553068 3 Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 854645 9 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 ISBN 3 8001 7442 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Halsbandgans Sammlung von Bildern Tadorna tadornoides in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 16 September 2021 Halsbandgans Tadorna tadornoides bei Avibase Halsbandgans Tadorna tadornoides auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Halsbandgans Tadorna tadornoides Einzelnachweise Bearbeiten Higgins S 1210 Kolbe S 138 Higgins S 1210 Higgins S 1203 Kear S 435 Higgins S 1212 Higgins S 1213 Higgins S 1211 Higgins S 1211 Higgins S 1213 Kear S 436 Higgins S 1216 Higgins S 1213 Kolbe S 140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halsbandgans amp oldid 238642971