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Das hallstattzeitliche Prunkgrab von Ditzingen Schockingen auch als das Frauengrab von Schockingen bezeichnet ist ein 1951 bei Bauarbeiten freigelegter spathallstattzeitlicher archaologischer Befund im Ortsteil Schockingen der Stadt Ditzingen Es galt zur Zeit der Entdeckung als eines der reichsten Prunkgraber mit einer Frauenbestattung in Sudwestdeutschland Inhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte 2 Grab 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFundgeschichte BearbeitenAm 16 April 1951 entdeckte der Schockinger Wagnermeister Eugen Gommel beim Umbau eines Stallgebaudes auf seinem Grundstuck im Backgassle Backhausweg hinter dem Haus Schlossstrasse 4 in ca 40 cm Tiefe unter dem Fundament des alten Scheunengiebels zunachst einen Metallring dann Schadelreste Goldschmuck und am folgenden Tag weitere Schmuckstucke 1 Nach Verstandigung des Landesdenkmalamts leitete Landeskonservator Oscar Paret in der Zeit vom 18 bis 21 April 1951 im Rahmen einer Notgrabung die Bergung des Fundes Etwa 20 Meter davon entfernt wurden 1999 bei Grabungen in einem nahegelegenen Garten im Bereich der Schlossstrasse 8 12 Pfostengruben von mittelalterlichen Hausern und ein weiteres durch antike Beraubung schon stark gestortes Korpergrab in sud nordlicher Ausrichtung freigelegt Der Fund wird entweder als Nachbestattung in dem Grabhugel des bereits bekannten Frauengrabs oder als separates Hugelgrab interpretiert 2 Grab BearbeitenDie Bestattung in Sud Nord Orientierung wird auf die Zeit um 500 v Chr also die Zeit des Keltenfursten von Hochdorf datiert Vermutlich war sie ursprunglich von einem heute verschleiften Grabhugel uberdeckt Das Skelett war von kopfgrossen Steinbrocken eingefasst Die Knochenfunde wurden einer ca 1 61 m grossen Person weiblichen Geschlechts von etwa 20 bis 25 Jahren zugewiesen Genetische Untersuchungen belegten im Jahr 2003 dass sie in mutterlicher Linie mit dem Keltenfursten von Hochdorf verwandt war 3 Die Beigaben bestanden aus sechs gleichformigen goldenen Armbandern neun Ringen mit je funf Perlreihen die vielleicht den Schmuck einer Haube bildeten sechs Nadeln mit goldenen Kopfen dazu aus Bronze ein Halsring ein Fussreif und mindestens drei Armspiralen mit Schlangenkopfen und schwanzen an den Enden und durchbohrten Augen von denen eines noch eine Koralleneinlage hatte Am Kopf der Toten fanden sich mindestens vier Nadeln mit Korallenkopfen Eine Halskette setzte sich aus mindestens acht Perlen und einer fast huhnereigrossen Hohlkugel aus Korallenstucken zusammen Die vom Landesdenkmalamt erworbenen Funde befinden sich jetzt im Landesmuseum Wurttemberg in Stuttgart 4 Paret bezeichnete die Tote als hochgestellte Personlichkeit vielleicht eine keltische Prinzessin 5 Trotz der vergleichsweise reichen Grabbeigaben und der verwandtschaftlichen Beziehungen zum Hochdorfer Fursten wird die beigesetzte Person angesichts des Fehlens von charakteristischen Beigaben wie Bronzegeschirr Wagen und Importgutern heute nicht mehr der Oberschicht zugerechnet Der Befund dokumentiert vielmehr in seinem Gegensatz zum Grab von Hochdorf die hierarchisch gegliederte Gesellschaft der Kelten Der Fundort ist Teil des Keltenwegs von der Festung Hohenasperg nach Hirschlanden 6 Literatur BearbeitenOscar Paret Das reiche spathallstattzeitliche Grab von Schockingen In Derselbe Bearb Fundberichte aus Schwaben Neue Folge XII 1938 1951 2 Teil Stuttgart 1952 S 37 40 Wolfgang Kimmig Das Kleinaspergle Studien zu einem Furstengrab der fruhen Latenezeit bei Stuttgart Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 30 Stuttgart 1988 S 30 Ingo Stork Neues zum Umfeld des hallstattzeitlichen Prunkgrabes von Ditzingen Schockingen Kreis Ludwigsburg In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 1999 Stuttgart 2000 S 68 70 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Freiherr von Gaisberg Schockingen Schockingen Ditzingen Schockingen 1983 S 17 Ingo Stork Neues zum Umfeld des hallstattzeitlichen Prunkgrabes von Ditzingen Schockingen Kreis Ludwigsburg In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 1999 Stuttgart 2000 S 70 Martin Benz Die beruhmteste Schockingerin In Herbert Hoffmann Schockingen 814 2014 Das Buch zur 1200 Jahr Feier Ditzinger Schriften 4 Ditzingen 2014 S 9 Friedrich Freiherr von Gaisberg Schockingen Schockingen Ditzingen Schockingen 1983 S 18 Oscar Paret Das reiche spathallstattzeitliche Grab von Schockingen In Derselbe Bearb Fundberichte aus Schwaben Neue Folge XII 1938 1951 2 Teil Stuttgart 1952 S 40 Beschreibung auf der Webseite der Gemeinde Hemmingen abgerufen am 13 Mai 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hallstattzeitliches Prunkgrab von Ditzingen Schockingen amp oldid 223207979