www.wikidata.de-de.nina.az
Die HMS Effingham war ein Kreuzer der Hawkins Klasse der Royal Navy Das Schiff war nach dem 2 Baron Howard of Effingham Charles Howard benannt der als Commander in Chief der englischen Flotte im Jahr 1588 die Spanische Armada besiegte Nach den Bestimmungen des Washingtoner Flottenabkommens wurde das Schiff anfangs als Schwerer Kreuzer klassifiziert nach ihrer Umarmierung 1938 als Leichter Kreuzer Effingham SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp KreuzerKlasse Hawkins KlasseBauwerft Marinewerft PortsmouthKiellegung 6 April 1917Stapellauf 8 Juni 1921Indienststellung 2 Juni 1925Verbleib Am 17 Mai 1940 gestrandetSchiffsmasse und BesatzungLange 184 4 1 m Lua 172 2 1 m Lpp Breite 19 8 1 mTiefgang max 5 9 1 mVerdrangung 9 750 tn l 1 Besatzung 912 1 MaschinenanlageMaschine 10 DampfkesselDampfturbinenMaschinen leistung 65 000 PS 47 807 kW Hochst geschwindigkeit 30 kn 56 km h Bewaffnung7 Sk 19 1 cm L 46 2 10 Sk 7 6 cm L 45 2 6 Torpedorohr 53 3 cm 2 Panzerungmax 76 mm 2 Die Effingham wurde nach dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt und ging am 17 Mai 1940 wahrend des Norwegenfeldzuges durch Strandung verloren Sie war das einzige Schiff der Royal Navy das den Namen Effingham fuhrte Der Name wurde allerdings 1943 einer Ausbildungseinrichtung fur Spezialkrafte der britischen Marine verliehen Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Umbauten 2 Geschichte 2 1 Zwischenkriegszeit 2 2 Zweiter Weltkrieg 2 3 Letzter Einsatz und Verlust 2 4 Untersuchung und Verlustursache 3 Literatur 4 AnmerkungenBau und Umbauten BearbeitenSie wurde am 6 April 1917 bei der Marinewerft in Portsmouth auf Kiel gelegt 2 Im November 1917 wurde entschieden statt der vorgesehenen vier kohlebefeuerten Kessel zwei olbefeuerte Schmalrohrkessel einzubauen so dass das Schiff zehn olbefeuerte Kessel erhielt 2 3 Nach dieser Massnahme wurde die Leistung mit 65 000 Wellen PS angegeben 4 Die Effingham lief am 8 Juni 1921 von Stapel und wurde am 2 Juni 1925 fertiggestellt Bis zum Jahr 1932 waren die 7 6 cm Geschutze durch drei 10 2 cm Luftabwehrgeschutze in Einzellafette ersetzt worden 5 Von September 1936 bis Juni 1938 wurde die Effingham in der Marinewerft Devonport einem Umbau unterzogen Die beiden hintersten Kessel wurden entfernt und die Abzuge der acht verbleibenden Kessel in einem Schornstein zusammengefasst wodurch an Deck Platz fur ein Katapult geschaffen wurde Danach leistete die Antriebsanlage noch 56 000 Wellen PS fur 29 kn 5 6 Der ehemalige Kesselraum wurde fur zusatzliche Treibstoffbunker genutzt 5 7 wodurch sich der Treibstoffvorrat auf 2 150 tn l erhohte 2 Alle sieben 19 1 cm Geschutze wurden entfernt und durch neun 15 2 cm Geschutze ebenfalls in Einzellafetten mit Schilden ersetzt Je drei Geschutze wurden uberhoht vorne und hinten anstelle der ursprunglichen zwei uberhohten Lafetten aufgestellten die ubrigen drei 15 2 Rohre ersetzten die vorherigen Geschutze auf den Positionen mittschiffs an den Schiffseiten und ganz hinten auf dem Achterdeck 8 Vermutlich stammten die Geschutze von den zu Flugabwehrkreuzern umgebauten Schiffen Coventry und Curlew 2 5 Die beiden Unterwassertorpedorohre wurden ausgebaut 2 5 Ausserdem sollte sie eine modernisierte Luftabwehr aus acht 10 2 cm Geschutzen in vier Doppellafetten zwei 2 Pfunder Achtlingslafetten zwei 12 7 mm MG Vierlinge und zwei Luftabwehr Feuerleitgerate vom Typ HACS Mk III erhalten Davon waren am Ende der Werftliegezeit aber nur die MG Vierlinge eingebaut ausserdem vier 10 2 cm Einzellafetten als Zwischenlosung Offensichtlich hatte das Schiff aber nur eine geringe Prioritat Das vorgesehene Katapult fehlte ebenfalls 5 Die 10 2 cm Doppellafetten Leitgerate und ein Katapult wurden kurz vor der Flottenschau der Reserve im August 1939 in Weymouth eingebaut In einer weiteren Werftliegezeit von Januar bis Marz 1940 in Portsmouth kamen die 2 Pfunder an Bord ausserdem wurden die Kessel neu berohrt 5 Geschichte BearbeitenZwischenkriegszeit Bearbeiten Das Schiff diente zwischen 1925 und 1932 als Flaggschiff des 4 Kreuzergeschwaders auf der ostindischen Station Danach diente sie Flaggschiff der Reserveflotte 2 5 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs patrouillierte der Kreuzer im Rahmen der Northern Patrol im Nordatlantik Ab Oktober bis zum Jahresende 1939 wurde das Schiff zur Geleitzugsicherung und zur Jagd auf deutsche Handelsstorer und Handelsschiffe 5 eingesetzt Ausserdem transportierte die Effingham Goldreserven im Wert von zwei Millionen britische Pfund nach Halifax auf Nova Scotia Kanada 2 Nach ihrem letzten Werftaufenthalt wurde das Schiff wahrend der deutschen Besetzung Norwegens in den dortigen Gewassern eingesetzt Dabei wurde sie am 19 April 1940 sudwestlich der Lofoten erfolglos von dem deutschen U Boot U 38 angegriffen Bis Mitte Mai beschoss die Effingham deutsche Stellungen im Raum Narvik 2 Letzter Einsatz und Verlust Bearbeiten Auf ihrer letzten Fahrt war die Effingham Teil eines Verbandes unter Konteradmiral G Vivian der ausserdem aus den beiden Flakkreuzern Coventry 9 Flaggschiff und Cairo und den beiden Zerstorern Echo und Matabele bestand Die Effingham hatte uber tausend Soldaten zehn Universal Carrier und ca 130 t Vorrate an Bord Der Verband verliess Harstad am 17 Mai 1940 mit dem Ziel Bodo 5 Um sich nicht Luftangriffen in den beengten Gewassern des Tjeldsunds und des Vestfjords auszusetzen wahlte der Verband eine Route uber die offene See nordwestlich der Lofoten um Bodo von Westen anzusteuern Da im Hauptfahrwasser nach Bodo die Gefahr von U Boot Angriffen bestand wurde auf Anregung des Kommandanten der Effingham eine Ansteuerung weiter nordlich zwischen der Insel Bliksvaer und der Inselgruppe Terra gewahlt Dabei setzte sich die Effingham um 19 15 Uhr an die Spitze der Kreuzer da sie uber eine grossmassstabliche Seekarte verfugte Die Zerstorer liefen als Sicherung voraus die Matabele in Kiellinie und die Echo an Steuerbord 5 Ungefahr um 19 45 Uhr als der Verband gerade eine Kursanderung nach Steuerbord ausfuhrte streifte zuerst die Matabele ein Riff der Faksen Untiefe und verlor dabei eine Schiffsschraube Kurz darauf lief die Effingham mit 22 kn hart auf das Faksen Riff Auch die ihr folgende Coventry hatte leichte Grundberuhrung mit ihrem Heck 5 Auf der Effingham wurden schnell alle Kessel und Maschinenraume uberflutet wodurch sie auch die elektrische Energie verlor Das Wasser drang auch in andere Abteilungen ein und das Schiff begann auf ebenem Kiel zu sinken Die Echo kam langsseits und ubernahm ca 1 300 Mann an Truppen und Besatzung Ohne Antrieb trieb die Effingham im Bogen Richtung Sudosten und lief ca 4 5 km von Strandungsort im Flachwasser nordlich der Insel Skjoldsholmen endgultig auf Grund sieben Seemeilen von Bodo Bei dem Ungluck waren keine Verluste an Menschenleben zu beklagen 5 Bis zum Morgen des folgenden 18 Mai 1940 barg die Echo zusammen mit norwegischen Kustenfahrzeugen einen Teil der Ladung Danach torpedierte die Echo das Wrack das daraufhin nach Steuerbord kippte Nach einigen Quellen wurde das Wrack von der britischen Marine am 21 Mai 1940 durch Geschutzfeuer zerstort Dagegen spricht dass der Gefechtsbericht hiervon nichts erwahnt und dass der britische Kommandant im Raum Narvik Flottenadmiral William Henry Dudley Boyle am 25 Mai den Zustand des Wracks in Hinblick auf eine mogliche Bergung feststellen liess 5 Nach dem Krieg wurde das Wrack der Effingham von einer norwegischen Firma abgebrochen 5 Untersuchung und Verlustursache Bearbeiten Unmittelbar nach dem Untergang liess die britische Admiralitat verlauten dass die Effingham auf einen nicht kartierten Felsen aufgelaufen sei Allerdings zeigt auch eine 1991 vom Hydrographen der Royal Navy veroffentlichte grossmassstabliche Karte im fraglichen Gebiet zwischen dem Faksen Riff und der Insel Bliksvaer keinen solchen Felsen 5 Erst am 27 Juli 1940 wurde die Anhorung zum Verlust des Schiffes abgehalten Dazu existiert kein vollstandiger Bericht Nach der Erinnerung des Kommandanten der Echo kam der Untersuchungsausschuss zu dem Ergebnis dass das auf den verwendeten norwegischen Seekarten verzeichnete Symbol fur das Faksen Riff nicht verstanden wurde und so der Kurs uber das Riff hinweg abgesetzt wurde Als weitere Version ist in der Literatur zu finden dass beim Einzeichnen des Kurses der Bleistiftstrich uber das Riff gezogen wurde so dass dieses nicht mehr erkennbar war Laut den Memoiren des Kommandanten der Effingham wurde er als Ergebnis der Untersuchung dafur gerugt nicht genugend Abstand zu einer bekannten Untiefe eingehalten zu haben und die Navigationsvorgaben seines Flaggoffiziers nicht kritisch hinterfragt zu haben 5 Richard N J Wright halt die Erklarung fur die Strandung falsch da sie nicht zu den Fakten passe Auf dem fraglichen Abschnitt der Marschroute sollte die Effingham einen Kurs 080 Grad steuern der auf das nordliche in Fahrtrichtung linke Ende der kleinen Insel Svartskj ausgerichtet war Die Kursanderungen auf Kurs 097 Grad bei deren Ausfuhrung die Matabele Grundberuhrung hatte sollte ausgefuhrt werden sobald die Insel Sjursholmen von der Effingham bei 97 Grad also 17 Grad Steuerbord peilte Ein solcher Kurs hatte den Verband aber ca 360 m 2 Kabellangen 10 sudlich am Riff vorbeigefuhrt ein entsprechender Bleistiftstrich auf der Karte hatte das Riff gar nicht verdecken konnen Um unter Nutzung des linken Randes von Svartskj als Landmarke das Faksen Riff zu beruhren oder zu uberzeichnen hatte der abgesetzte Kurs 085 Grad betragen mussen 5 Wright vertritt daher die These dass die Schiffsfuhrung der Effingham statt der Insel Svartksj die die benachbarte Insel Store Terranuken anpeilte Bei der letzten Kurskorrektur um 19 42 Uhr konnten sich die beiden Inseln bereits uberlappt haben Ein solcher Kurs hatte den Verband in Richtung des Sudrandes des Faksen Riffs gefuhrt Die geplante Kursanderung hatte aber trotzdem noch ca 360 m 2 Kabellangen vor dem Riff stattgefunden Ein Peilfehler von 0 5 Grad in Bezug auf die Insel Sjursholmen ist jedoch gross genug dass die Kursanderung um diese Entfernung zu spat und daher auf dem Sudrand des Riffs ausgefuhrt wurde 5 Damit ware der Verlust der Effingham auf die Verbindung zweier Navigationsfehler beim Versuch dem geplanten Kurs zu folgen zuruckzufuhren Literatur BearbeitenNorman Friedman British Cruisers Two World Wars and after Naval Institute Press Annapolis 2012 ISBN 978 1 59114 078 8 Mike J Whitley Kreuzer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01842 X Richard N J Wright The Stranding Grounding and Destruction of HMSEffingham 1940 In John Jordan Stephan Dent Hrsg Warship 2011 Conway London 2013 ISBN 978 1 84486 133 0 S 168 174 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f Offizielle Entwurfsdaten aus Friedman British Cruisers S 390 a b c d e f g h i j k l Whitley Kreuzer im Zweiten Weltkrieg S 88 91 Friedman British Cruisers S 69 Fussnote 36 und S 73 Friedman British Cruisers S 69 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Wright The Stranding of HMSEffingham 1940 In Warship 2011 Laut Friedman British Cruisers S 73 61 000 PS Friedman British Cruisers S 73 Friedman British Cruisers S 73 Von der vermutlich ein Teil der Hauptbewaffnung der Effingham stammte Wright verwendet in seinem Artikel anscheinend die imperiale Kabellange zu 800 Fuss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Effingham D98 amp oldid 227524493