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Das Hochhus zurichdeutsch fur hohes Haus ist ein mittelalterliches Gebaude in Kusnacht im Kanton Zurich in der Schweiz Ansicht von der SeestrasseAnsicht von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte 3 Galerie 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas Hochhus bestand ursprunglich aus zwei Gebauden die gleichzeitig erstellt wurden einem quadratischen Turm von rund 8 7 auf 8 7 Metern und einem rechteckigen Gebaude von rund 11 5 auf 7 5 Metern Die Mauerdicke betragt hier knapp 1 Meter beim Turm 1 2 Meter Beide Gebaude bestanden ursprunglich aus zwei Geschossen die im ersten Stock durch eine Ture miteinander verbunden waren Als im 17 Jahrhundert auf der Seeseite ein neuer dreistockiger Hausteil angebaut wurde erhielten auch die alten Hausteile drei Stockwerke Zugleich wurden der als Fachwerk ausgefuhrte Oberbau und das Kruppelwalmdach erstellt Aus dieser Zeit stammt wohl auch der Name Hochhus Das Gebaude uberragte die umliegenden einfachen Hauser deutlich Geschichte BearbeitenUber die Erbauung des Hochhuses gibt es keine schriftlichen Unterlagen Merkmale des Mauerwerks und der Bauweise der Mauern sprechen fur eine fruhe Erbauung im 12 Jahrhundert Das Haus soll von den Regensbergern die damals auf der Burg Wulp sassen als Aufbewahrungsort fur den Zehnten gedient haben Anderen Uberlegungen zufolge wurde der Bau als Verwaltungsgebaude der Zurcher Ritterfamilie Mulner erstellt die im 14 Jahrhundert die Reichsvogtei zu Kusnacht als Lehen besassen Zwischen 1320 und 1333 hatte Mulner neben Kusnacht unter anderem Stadelhofen Witikon Zumikon mit Waltikon und Gossikon sowie Zollikon und Goldbach fur geleistete Dienste erhalten wodurch am unteren Zurichsee ein fast zusammenhangendes Territorium entstanden war Zur Verwaltung seiner Guter und zur Ausubung der niederen Gerichtsbarkeit scheint Gotz I einen Ammann eingesetzt zu haben Es ist zudem denkbar dass das Hochhus an der Stelle der vermutlich in der Regensberger Fehde zerstorten Burg Wulp errichtet wurde und die Mulners die Vogteien der Regensberger erhielten Dass die Mulner selber im Hochhus gewohnt haben ist unwahrscheinlich hatten sie doch ihren Wohnsitz in der Stadt im Haus zum Schwert Die Zeit der Amtmanner der Mulner war spatestens 1384 vorbei als die Reichsvogtei Kusnacht an die Stadt Zurich uberging diese wurde am 1 Juni von Konig Wenzel damit belehnt Was mit dem Hochhus in den folgenden Jahrhunderten geschah ist nicht bekannt Der erste zurcherische Obervogt uber Zollikon und Kusnacht Johannes Seiler versah wie alle seine Nachfolger sein Amt von der Stadt aus Der bisherige Amtssitz wurde nicht langer benotigt und ging vermutlich in private Hande uber Erst um die Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert geben die Kusnachter Grundprotokolle Auskunft uber die Bewohner des Hochhuses Im nunmehr dreiteiligen Bau wohnten drei Familien Die Rigold im Turm im Rechteckbau die Lochmann und im neuen Teil die Kuser Im Verlauf des 18 und 19 Jahrhunderts werden die Besitzverhaltnisse nach zahllosen Verkaufen und Handanderungen zusehends unubersichtlicher Das Gebaude diente bis zu sieben Familien als Wohnhaus von denen jede einen separaten Teil bewohnte Die Bewohner waren Handwerker und Gewerbetreibende Um 1840 wohnte der Arzt Salomon Werdmuller im Hochhus zur gleichen Zeit wurde ein Spezereiladen betrieben In den folgenden Jahrzehnten wurden im Osten und im Norden zwei Anbauten mit Wohnungen und einer Schreinerwerkstatt erstellt Auf der Seeseite entstand ein kleiner Anbau mit Terrasse nbsp Eingange in den KellerIm Zusammenhang mit den Vorbereitungen zu einer umfassenden und teuren Renovation des Hochhuses erreichten Gegner des Projektes dass an einer emotionsgeladenen Gemeindeversammlung am 15 Dezember 1967 beschlossen wurde vom Gemeinderat den Abbruch des Gebaudes zu verlangen Im Anschluss an diese Niederlage wurde die Stiftung Pro Hochhus gegrundet mit dem Ziel das Gebaude zu erhalten 1 nbsp 1910 nbsp Nordwestecke mit Anbau nbsp Nordwestecke 2010 nbsp Ostseite mit Anbau nbsp Ostseite 2010Dank der finanziellen Unterstutzung von Heimatschutz Kanton Zurich und Gemeinde konnte der Abbruch verhindert werden Am 2 April kam es zu einer zweiten Abstimmung die unter dem Motto Hushoch abe mit dem Hochhus erneut den Abbruch des Gebaudes verlangte das Haus stelle eine gravierende Verkehrbehinderung dar Im gegenuberliegenden Hotel Sonne hoffte man auf zusatzliche Parkplatze Nicht zuletzt dank der Unterstutzung der Frauen die diesmal mit abstimmen durften unterlagen die Hochhus Gegner mit 329 zu 512 Stimmen Das betrachtliche Vermogen der Stiftung erlaubte es der Gemeinde dem Architekten Christian Frutiger den Auftrag fur die Renovation zu erteilen 1972 73 wurden samtliche Anbauten entfernt und das ganze Gebaude restauriert In der sudwestlichen Ecke wurde im zweiten Obergeschoss die alte Holzbauweise rekonstruiert Anlasslich der Erstellung der Unterfuhrung und der Oberwachtstrasse sowie der Neugestaltung der Seestrasse wurde das Trottoir in den ursprunglichen Anbau verlegt und dieser durch Pfeiler abgestutzt Heute sind im Hochhus die Gemeindebibliothek ein Lesezimmer eine Galerie sowie eine Wohnung untergebracht Galerie Bearbeiten nbsp Reste alter Malereien nbsp Bibliothek nbsp Galerie nbsp LesezimmerSiehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in KusnachtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hochhus Kusnacht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgenwelt Burg HochhusLiteratur BearbeitenKusnachter Jahresblatter 1966 Bericht von Hans Klaui Kusnachter Jahresblatter 1976 Bericht von Christian Frutiger Kusnachter Jahresblatter 1998 Bericht von Hans Richard Benz Werner Meyer Burgen der Schweiz Band 5 Silva Verlag Zurich 1983Einzelnachweise Bearbeiten Stiftung Hochhaus47 319163 8 579378 Koordinaten 47 19 9 N 8 34 45 8 O CH1903 686243 241548 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochhus Kusnacht amp oldid 232173949