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Das Gutshaus Ludorf ist ein 1698 errichtetes Herrenhaus in Ludorf einem Ortsteil der Gemeinde Sudmuritz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern Herrenhaus Ludorf Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Park 3 Geschichte 4 Sanierung und heutige Nutzung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDas Haus wurde im Stile der danischen Klinkerrenaissance erbaut Fur das Fundament wurden die Granitsteine der alten Burg Morin benutzt Es ist ein schlichter zweigeschossiger Bau von 15 zu 4 Achsen mit einem Walmdach Ein Dreiecksgiebel mit der Wappenkartusche des Erbauers Adam Levin von Knuth betont die Hoffront Die Gartenfront hat seine im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts hinzugefugte zweigeschossige Holzveranda 1999 wieder zuruckerhalten Einzigartig in Mecklenburg sind die grossflachigen Deckenmalereien aus der Erbauerzeit zum Ende des 17 Jahrhunderts Sehenswert ist auch das Portal des Hauses mit dem holzernen Balken und der Inschrift Moritz Jakob Joachim Gebroder de Knuth Anno Domini 1576 der alter als das Haus ursprunglich uber dem Portal des Knuthschen Hauses in Leizen hing und bei dessen Abbruch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts nach Ludorf kam Daruber ist das Knuthsche Wappen dessen Original heute in der Halle des Hauses steht Das Haus wurde wegen seiner historischen Bedeutung als einziges aus dem Muritzkreis neben Ulrichshusen bereits 1946 von der sowjetischen Militaradministration unter Schutz gestellt Park BearbeitenDer heute wiederhergestellte Park stammt aus der Mitte des 19 Jahrhunderts und wurde an Stelle eines fruheren barocken Gartens angelegt Ein Hainbuchenrondell steht am Anfang einer Kastanienallee die bis zur Muritz fuhrt Hier stand fruher das herrschaftliche Badehaus Geschichte Bearbeiten nbsp Turmhugel 53 385499 12 671582Auf dem fruhmittelalterlichen Turmhugel nordostlich des Herrenhauses stand die Burg Morin Sitz eines rings um die Muritz beguterten Geschlechts das wohl mit Heinrich dem Lowen im Zuge der Christianisierung ins Land gekommen war Wipert von Morin liess auch die achteckige Ludorfer Patronatskirche nach dem Vorbild der Kirche vom Heiligen Grab in Jerusalem erbauen Die Burg und die Familie Morin bestand bis zum Dreissigjahrigen Krieg Dann wurde die Burg zerstort und nicht wieder aufgebaut Die Familie von Morin starb aus Die letzte Tochter des Geschlechts Elisabeth 1 heiratete Jakob Ernst von Knuth Die beiden Sohne aus dieser Ehe Adam Levin von Knuth und Eggert Christoffer von Knuth gingen schon im Knabenalter als Pagen an den danischen Hof Adam Levin von Knuth der altere wuchs gemeinsam mit dem spateren Konig Christian V auf und stieg auf bis zum Oberkammerjunker Als altester Sohn erbte er Ludorf und liess zum Ende des 17 Jahrhunderts das neue Haus bauen Das Gut verblieb von 1686 bis noch indirekt 1901 im Besitz der Familie von Knuth 1837 in den Handen eines Fraulein von Knuth 2 Vertreter der Familie aus Ludorf ubten verschiedene Hoffunktionen 3 aus waren Geheime Rate Noch 1845 leisteten die Grafen von Knuth wegen Ludorf 4 den Lehneid Im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts kam Ludorf durch die Heirat der letzten weiblichen Knuth Bertha von Knuth verheiratet 5 mit dem preussischen Kammerherrn Wilhelm von Schulse zunachst in die Hande der Tochter Beate von Schulse 1846 1925 Sie heiratete dann 1868 Friedrich von Bulow Solzow die Familie bestimmte Ludorf zum Hauptwohnsitz So kam nach den Veroffentlichungen von Hans Friedrich von Ehrenkrook und Friedrich Wilhelm Euler das Allod Ludorf in Bulowsche Hande in denen es bis 1945 blieb Ludorf 6 war mit rund 3850 Hektar das grosste Gut in der Muritzregion Letzter Grundbesitzer wurde Dr jur Wilhelm von Schulse Bulow Ludorf 1872 1945 7 Als Erben vorbestimmt waren der Offizier Knut Wolfgang 8 von Bulow 1908 1941 und dann dessen Bruder Gottfried Hermann Gotz von Bulow der formell noch Solzow und Ludorf mit Gneve ubernahm Sanierung und heutige Nutzung BearbeitenDas Herrenhaus und das aus der Mitte des 19 Jahrhunderts stammende Wirtschaftshaus wurden in den Jahren 1998 99 saniert und zu einem Hotel umgebaut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutshaus Ludorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Gutshaus Ludorf in der Landesbibliographie MV Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Joachim von Pritzbuer Christoph Otto von Gamm Hrsg Mecklenburgische Adelsgeschlechter 2 Auflage Morin A M Gundlach Neustrelitz 1894 S 122 123 uni duesseldorf de abgerufen am 26 Mai 2022 J G Tiedemann Hrsg Mecklenburgisches Wappenbuch Band I Verzeichniss der eingebornen anerkannten und recipirten Familien des mecklenburgischen Adels Selbstverlag der Lithographischen Anstalt Rostock 1837 S Subscribenten Verzeichniss uni duesseldorf de abgerufen am 26 Mai 2022 Acta Historico Ecclesiastica oder gesammlete Nachrichten von den neuesten Kirchen Geschichten 1746 Band 55 Siegmund Heinrich Hoffmann Weimar 1746 S 882 883 google de abgerufen am 26 Mai 2022 Grossherzoglich Mecklenburg Schwerinsches officielles Wochenblatt 1845 In Offentliche Bekanntmachungen III Regierung und Lehn Kammer 5 Lehnsachen Nr 1 35 Hofbuchdruckerei Schwerin 1845 S XV google de abgerufen am 26 Mai 2022 Quartal und Schlussbericht des Vereins fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde 1878 In Georg Christian Friedrich Lisch Hrsg Jahrbucher des Vereins fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde XLIII 4 Verzeichnis VI Ordentliche Mitglieder A In Meklenburg 92 Selbstverlag In Commission der Stiller schen Hofbuchhandlung Schwerin 11 Juli 1878 S 35 google de abgerufen am 26 Mai 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner W Baarck Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band IV Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe von Mecklenburg Schwerin und Strelitz Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung vieler Behorden und der Landbunde zu Gustrow und Neubrandenburg Hrsg 4 Letzte Ausgabe 4 Auflage IV Reihe Paul Niekammer Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1928 S 203 g h h de abgerufen am 26 Mai 2022 Stephan Sehlke Das geistige Boizenburg Bildung und Gebildete im und aus dem Raum Boizenburg vom 13 Jahrhundert bis 1945 Online Ressource Auflage Books on Demand Norderstedt 2011 ISBN 978 3 8448 0423 2 S 138 google de abgerufen am 26 Mai 2022 Mario Niemann Mecklenburgischer Grossgrundbesitz im Dritten Reich Soziale Struktur wirtschaftliche Stellung und politische Bedeutung In Mitteldeutsche Forschungen Zugleich Dissertation Universitat Rostock 1999 Auflage Band 116 Bohlau Koln Weimar Wien 2000 ISBN 978 3 412 04400 8 S 56 267 google de abgerufen am 26 Mai 2022 53 379491 12 669871 Koordinaten 53 22 46 2 N 12 40 11 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Ludorf amp oldid 223177453