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Das Gut Spyck liegt westlich des Lingener Stadtteils Bramsche Es war im 16 Jahrhundert ursprunglich ein Rittersitz Heute befindet sich das Gut in Privatbesitz Das Gut ist von der Landschaft der Ems und der Grossen Aa unweit des Landschaftsschutzgebietes Aaberge gepragt Die Landschaft besteht aus Ackern Wiesen und Mischwald einem grossten zusammenhangenden Waldgebiete des Emslandes Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte 2 1 Burg Spiek 2 2 Adliges Gut Spiek 2 3 Die Wassermuhle von Spyck 2 4 Die Konfessionen 3 Lage und Gebaude 4 LiteraturEtymologie BearbeitenDie Schriftweise hat sich in der Zeitfolge von Spiek auf Spyck geandert In zahlreichen Dokumenten Karten und Publikationen tauchen unterschiedliche Schriftweisen wie Spi c k und Spyk auf Erst Ende des 19 Jahrhunderts verfestigte sich die jetzige Schriftform Es gibt mehrere Theorien uber die Herkunft des Namens Spiek ein aus Buschwerk Erdreich und Rasen bestehender sumpfiger Landstrich aufgeworfener Damm vom Wort Specke Spieke fur eine Knuppelbrucke bzw fur einen Knuppeldamm abgeleitet von Reisig und aus diesem hergestellte Ubergange und Bodenbefestigungen am Wasser See Fluss abgeleitet Weideplatze die nicht hochwasserfrei sind aber doch hoher liegen als Marschen und Wiesen Geschichte BearbeitenBevor das Gebiet im Laufe des Mittelalters Spyck genannt wurde hiess es Kring abgeleitet aus dem germanischen Wort crange kreisformig Das Gebiet Kring erhielt die Gerichtsbarkeit und das Asylrecht der Herrschaft des Gutes Die damaligen Hofe und Guter waren eigenhorig aber nicht eigenstandig und damit Teil des Dorfes Bramsche Burg Spiek Bearbeiten Auf dem Gut bei Bramsche soll eine Burg gestanden haben allerdings sind bis heute keinerlei Aufzeichnungen bzw Dokumente gefunden worden Ebenso keine Uberreste wie Fundamente einer Motte oder eines Festen Hauses Rudolf von Langen um 1268 aus dem Geschlecht der von Langen mit den Rauten erscheint hier als Burgmann Nachgewiesen ist dass die Familie von Senden zwischen 1412 und 1463 Gutsbesitzer war Hier taucht der Name Johann von Senden auf Es wird wohl seine Schwester Aleke Adelheid von Senden gewesen sein die den Besitz Spiek als Mitgift in die Ehe mit Johann von Marveldt aus der bernhardinischen Familie mitbrachte Bald geriet man in Konflikt mit dem tecklenburgischen Herrscher Graf Nikolaus der fur seine Ausbeutung und Gewalttaten an den eigenen Untertanen bekannt war Ihr gemeinsamer Sohn Johann der zahlreiche Besitzungen im Stift Munster hatte legte im Jahr 1529 beim Bischof Erich von Munster Protest ein Im Herbst 1533 kam es zu einem Vergleich aber erst 1550 wurde Johann von Marveldt als Besitzer des Gutes Spiek offiziell anerkannt allerdings hatte inzwischen der Besitzer gewechselt Adliges Gut Spiek Bearbeiten 1529 verlegte der neue Besitzer Otto von Grothaus zu Kronenburg seinen Sitz am rechten Ufer der Grosse Aa ein Nebenfluss der Ems an eine Spiek Das Gut fuhrte fortan den Namen Spyck Durch den Kaisereid wurde die Familie von Grothaus in den Lingener Adel erhoben Otto war mit Grafin Anna von Tecklenburg Tochter von Graf Claus von Tecklenburg verheiratet Der Grund fur seine Verlegung war der uber 30 jahrige Frieden zwischen ihm und dem Bistum Osnabruck Zu jener Zeit war Ritter Otto von Grothaus der Burgherr der Festung Bramsche die allerdings in den Wirren des Kriegs vollig zerstort worden war Der Frieden konnte atmen weil das Dorf in der damals bestehenden selbststandigen Grafschaft Lingen war Schliesslich kam die lange Zeit des Herrscherwechsels zwischen den Oraniern und Spaniern die sich um die kleine Grafschaft Lingen stritten Seine beiden Sohne Conrad genannt Cord und Otto waren die neuen Herren auf Gut Spiek Cord legte sich mit verschiedenen Gutsbesitzern im Hochstift Osnabruck an Schliesslich wurde Cord 1591 eine Entschadigung ruckwirkend fur seinen Vater bezahlt und Cord von Grothaus legte zu Spyck einen Friedeneid ab Conrad Cord von Grothaus 1612 war mit Gela von Beninga zu Grimersum verheiratet Sein Epitaph wurde vom Osnabrucker Bildhauer Adam Steenelt angefertigt und ist heute in der St Gertrudis Kirche in Bramsche zu besichtigen Nachfolger als Gutsherr wurde sein Sohn Karl Im Jahre 1633 waren die Oranier wieder die Besitzer der Grafschaft Lingen und nutzten ihre Herrschaft fur zahlreiche Uberfalle auf Burger Hauser und Guter 1648 reiste eine Abordnung der Lingener Gutsherren so auch Karl von Grothaus zu Spyck vergeblich zum Prinz Moritz von Oranien nach Groningen um uber die Ubergriffe zu klagen Noch zu Lebzeiten regelte Karl die Nachfolge seine Nichte Gertrud von Munster Tochter seiner Schwester aus der Ehe mit Johann von Munster zu Havighorst und Drenthe war Gutsherrin nach seinem Tod Sie war mit Claus Jobst von Langen zu Haselunne und Lehrte vermahlte aus dem Geschlecht der von Langen mit der Schafschere und brachte das Gut Spyck als Mitgift in die Ehe Somit war Claus Jobst bis zu seinem Tod 1651 neuer Gutsherr Sein Sohn Junker Ernst Engelbert von Langen trat das Erbe unmittelbar an Er war mit Elisabeth Maria von Bordewick zu Holthausen vermahlt Nach 51 Jahren starb er und ihr gemeinsamer Sohn Nicolaus Jobst von Langen wurde 1702 Nachfolger 1700 ehelichte er Maria Gertrud von Ubbena Nach seinem Tod 1740 erbte ihr Sohn der munstersche Kapitain Franz Moritz von Langen der 1772 die Tochter des Gutsbesitzers von Beversundern Janne Sybille von Reusch heiratete den Besitz und 1781 erbte nach seinem Tod Sohn Nicolaus Friedrich Joseph Freiherr von Langen den Besitz Mit dessen Tod 1838 erlosch das Geschlecht der Langen mit der Schafschere Der unverheiratete und kinderlose letzte Freiherr von Langen vermachte durch testamentarische Verfugung seiner Nichte Marie Sophie alle Guter und auch das Gut Spyck 1824 heiratete sie den wohlhabenden Lingener Kaufmann Bernhard Alexander Moritz Oosthuys Als ihr Ehemann 1859 starb verkaufte sie das Gut an ihren Sohn den Arzt Johann Heinrich Oosthuys Er war mit Anna Maria Poppe aus Wildeshausen verheiratet Bis zu seinem Tod 1899 wirkte Johann als Arzt auf dem Gut Spyck Im Fruhjahr 1911 verteilte die Witwe Anna Maria Oosthuys das Gut zu gleichen Teilen an vier ihrer funf Kinder Paula Maria Alma und Otto Das funfte Kind Sophie war durch die Ehe mit Bernhard Ignaz Suurmann der Besitzer des Gutes Suhrhof in Sommeringen ostlich von Bramsche von der Verteilung nicht betroffen Die vier genannten Oosthuys Erben blieben zeitlebens unvermahlt und kinderlos Im Jahre 1938 ubertrugen die Geschwister Paula und Maria Oosthuys ihrer Nichte Paula Suurmann Tochter der Schwester Sophie das Gut Spyck Alma und Otto waren zum Zeitpunkt der Ubernahme bereits verstorben Uber die weitere Besitzerfolge ist nichts bekannt Heutiger Besitzer ist die Familie Lohmoller Das Gut Spyck hat lange Zeit die Landtagsfahigkeit und das Asylrecht die Markengerechtigkeit und eine ausgedehnte Jagdgerechtigkeit Uber die genauere Grosse des alten Rittersitzes ist bislang nichts bekannt aber verschiedene Quellen geben 210 Hektar an Die Wassermuhle von Spyck Bearbeiten Die einzige Wassermuhle auf dem Gut wurde seit ihrer Errichtung im 17 Jahrhundert mehrfach durch Hochwasser der Grossen Aa zerstort Als eine neue Wassermuhle im Jahr 1829 gebaut wurde traten innerhalb kurzer Zeit wieder Schaden auf Grund dafur war der lehmige Boden worauf die Muhle stand Das Gebaude wurde 1962 Stein fur Stein sorgfaltig abgetragen und im Museumsdorf in Cloppenburg aufgestellt Die Konfessionen Bearbeiten Im Jahre 1544 ubernahm der Dominikanerpater Hieronymus von Grothaus aus dem Osnabrucker Kloster Natrup seinen Dienst in der St Gertrudis Kirche bis zum Ableben 1587 auf Er wohnte bei seinem Bruder Otto von Grothaus aus dem Haus Kronenburg bei Tecklenburg Durch den Besitzerwechsel als Herrschaft uber die Grafschaft Lingen kam es auch zum Zwangswechsel der Konfession So war unter oranischer Herrschaft die Bevolkerung evangelisch reformiert der katholische Glaube wurde verboten Unter der folgenden katholisch spanischen Hoheit wurden die Protestanten unter Vorbehalt geduldet 1689 ging das Recht die Pfarrstelle zu Bramsche vom Besitzer des Gutes Spyck auf den Osnabrucker Bischof uber Anfang 1718 unter neuerlicher Herrschaft der Oranier mussten alle katholischen Geistliche ihre Amter aufgeben Als Gebetsraum fur die Katholiken wurde auf dem Spycker Esch ein einfaches Wohnhaus als Behelfsgotteshaus genutzt Das inzwischen heruntergekommene Bethaus musste 1806 einem neuen Friedhof weichen Lediglich die Spycker Kluse vom 1821 erinnert an das provisorische Gotteshaus In dieser konnen Besucher den Altar des Bethauses betrachten Der aus Frankreich gefluchtete franzosische Priester Ludwig Franz Renard bzw Abbe Renard war 1794 1798 Hausgeistlicher und Lehrer beim Freiherren von Langen auf dem Gut Spyck Spater wurde er auch vom Gutsbesitzer von Herzford Baron von Munster 1810 fur zum Gottesdienst nach Elbergen bestellt Lage und Gebaude BearbeitenInmitten des Gutes befindet sich ein Gutshof der von einer Grafte umgeben ist Das Wasser fliesst von der Grossen Aa in die Grafte nbsp Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Auf dem Gutshof befanden sich ausser dem Herrenhaus in Fachwerkbauweise aus dem 16 Jahrhundert noch ein Neben und ein Wirtschaftsgebaude Das 1 stockige Herrenhaus wurde Mitte der 1960er wegen Baufalligkeit ersatzlos abgerissen Heute befindet sich an dieser Stelle eine Rasenflache Lediglich Neben und Wirtschaftsgebaude sind erhalten und bewohnt Die Grafte befindet sich in einem hervorragenden Zustand Literatur BearbeitenRudolf vom Bruch Die Rittersitze des Emslandes Verlag Aschendorff Munster Westfalen 1962 S 130 136 ISBN 340205131152 449811 7 359338 Koordinaten 52 26 59 3 N 7 21 33 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Spyck amp oldid 217123760