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Johann Gustav Karl Mandry ab 1875 von Mandry 31 Januar 1832 in Waldsee 30 Mai 1902 in Tubingen war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer in Tubingen Gustav von Mandry Bildnis von Eugen Hofmeister 1899 in der Tubinger Professorengalerie Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 3 Familie 4 Ehrungen Nobilitierung 5 Werke Auswahl 6 LiteraturAbstammung BearbeitenGustav Mandry war der Sohn des Juristen Karl Mandry 1805 1863 welcher Domanendirektor des Oberrentamts des Fursten von Waldburg Wolfegg war Der Grossvater Johann Baptist Mandry entstammte einer Bauern und Handwerkerfamilie aus Sulz im Elsass und stand als Rentbeamter ebenfalls im Dienst des Fursten von Waldburg Wolfegg Gustav Mandrys Mutter Elisabeth Mandry geborene Fimpel 1812 1902 war die Tochter des Wirts Sebastian Fimpel welcher das Gasthaus Hirsch in Waldsee betrieb Leben BearbeitenNach dem Besuch der Lateinschule in Ravensburg von 1841 bis 1845 und des Gymnasiums in Ehingen von 1845 bis 1849 studierte Gustav Mandry von 1849 bis 1854 Rechtswissenschaften an den Universitaten Heidelberg und Tubingen Nach der zweiten Juristischen Staatsprufung 1855 reiste Mandry zur Vertiefung seiner juristischen Kenntnisse nach Frankreich und Grossbritannien In den Jahren 1858 bis 1859 nahm er kurzzeitig eine Tatigkeit am Stadtgericht in Stuttgart auf 1859 ging er an das Gericht des Donaukreises in Ulm und wurde am 15 Juli 1860 zum Oberjustizassessor ernannt Am 5 August 1861 nahm Gustav Mandry eine ordentliche Professur fur romisches Recht an der Universitat Tubingen an Seit 1867 lehrte er dort auch wurttembergisches Privatrecht Bis zur Reichsgrundung 1871 war Mandry ein Anhanger der grossdeutschen Losung In den Jahren 1872 bis 1873 war er Rektor der Universitat Tubingen 1879 wurde Mandry Mitglied des Gemeinderats der Stadt Tubingen 1884 trat er fur das Konigreich Wurttemberg in die erste Kommission zur Ausarbeitung des Burgerlichen Gesetzbuches BGB ein und zog aus diesem Anlass bis 1889 mit seiner Familie in die Reichshauptstadt Berlin Seit 1885 gehorte Mandry als Mitglied dem Staatsgerichtshof an Von 1891 bis 1895 gehorte er auch der zweiten Kommission zur Ausarbeitung des BGB an wahrenddessen er erneut in Berlin wohnte Als hervorragender Kenner der suddeutschen Rechtspflege konnte er den dominierenden Einfluss der norddeutschen Juristen bei der Entstehung des BGB etwas dampfen Als Referent der Reichsregierung fur den familienrechtlichen Teil des BGB trat er sowohl im Bundesrat als auch spater im Reichstag auf Von 1896 bis 1899 fuhrte er den Vorsitz der Kommission zur Ausarbeitung des wurttembergischen Ausfuhrungsgesetzes zum BGB Nach seiner Emeritierung am 15 Juli 1899 erhielt er am 10 Januar 1901 ein standiges Mandat in der Ersten Kammer der Wurttembergischen Landstande Er trat am 15 Januar 1901 in die Kammer ein und gehorte dort den Kommissionen fur Staatsrecht Justiz und innere Verwaltung an Ausserdem war er in der Kammer Stimmfuhrer des Fursten Johannes zu Hohenlohe Bartenstein Familie BearbeitenGustav Mandry war seit 1862 mit Marie Worz 1844 1925 der Tochter des Amtsarztes in Waldsee verheiratet Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Der erstgeborene Sohn Gustav Mandry 1863 1949 studierte Medizin und wurde Chirurg Er war zuletzt Geheimer Sanitatsrat und Chefarzt des Stadtischen Krankenhauses in Heilbronn Der zweitgeborene Sohn Karl Mandry 1866 1926 studierte Jura und war wurttembergischer Justizminister sowie zuletzt Oberlandesgerichtsprasident Die Tochter Klara heiratete den Professor Franz Hofmeister 1867 1926 welcher Leiter der chirurgischen Abteilung des Olga Krankenhauses in Stuttgart war Ehrungen Nobilitierung Bearbeiten1865 Dr jur h c der Universitat Tubingen 1875 Ritterkreuz 1 Klasse spater Komtur des Ordens der Wurttembergischen Krone welches mit dem personlichen Adel verbunden war Komtur erster Klasse des Friedrichs Ordens Am 14 April 1899 wurde Mandry der Titel Staatsrat verliehenWerke Auswahl BearbeitenDas Urheberrecht an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst 1867 Das gemeine Familienguterrecht mit Ausschluss des ehelichen Guterrechts Zwei Bande 1871 und 1876 Der civilrechtliche Inhalt der Reichsgesetze 1878 Seit 1879 Mitherausgeber des Archivs fur civilistische Praxis Wurttembergisches Privatrecht 1901 Das Grundbuchwesen in Wurttemberg In Festgabe fur A Schaffle 1901 Literatur BearbeitenEduard Kern Gustav von Mandry In Schwabische Lebensbilder Band 4 Kohlhammer Stuttgart 1948 S 76 85 Werner Schubert Mandry Gustav von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 19 f Digitalisat Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 543 Franz Hederer Gustav Mandry 1832 1902 In Simon Apel u a Hrsg Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums Mohr Siebeck Tubingen 2017 ISBN 978 3 16 154999 1 S 196 199 Normdaten Person GND 116728574 lobid OGND AKS LCCN nr99036307 VIAF 64765253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mandry Gustav vonALTERNATIVNAMEN Mandry Johann Gustav KarlKURZBESCHREIBUNG Hochschullehrer an der Universitat TubingenGEBURTSDATUM 31 Januar 1832GEBURTSORT WaldseeSTERBEDATUM 30 Mai 1902STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Mandry amp oldid 230653186