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Ludwig Gustav von Gulich 1 Juni 1791 in Osnabruck 4 August 1847 in Linden war ein deutscher Landwirt Nationalokonom und Unternehmer Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 AnmerkungenFamilie BearbeitenEr war Angehoriger der Familie Gulich Seine Grosseltern waren der Tabakfabrikant Gerhard Friedrich von Gulich und Margr Gertrud Gosling die das Waterloo Tor stifteten Friedrichs Kompagnon Johann Anton Tenge 1717 1791 der Sohn von Margarethe Gosling 1694 1771 und Vater von Friedrich Ludwig Tenge hatte 1781 die Partnerschaft aufgelost Seine Eltern waren der Bankier und Tuchfabrikant Johann Kaspar von Gulich 1756 1794 1 und Regina Katharina Charlotte 1769 1834 die Tochter von Johann Erich Durfeld 2 Sein Vater hatte vor den Toren der Stadt bei der Haster Muhle eine Tuchmanufaktur begrundet 3 4 Sein alterer Bruder Wilhelm von Gulich 1788 1865 hatte seine in franzosischer Zeit nach Bramsche verlegte Tuchfabrik 1818 wieder nach Osnabruck zuruckgeholt Bereits 1824 produzierte Gulich mit 55 Mannern und 35 Frauen Madchen und Kindern Tuchwaren im Wert von 40 000 Reichstalern 5 Wilhelm heiratete Bernhardine Schmidtmann die im November 1825 bei der Entbindung des siebten Kindes mit 33 Jahren starb 6 Ihre Tochter Charlotte 1814 1874 heiratete im April 1850 Eduard Christian von Lutcken Leben und Wirken BearbeitenGustav von Gulich besuchte das Gymnasium in Bremen bis zur Konfirmation Er arbeitete zunachst als Kaufmann danach in der Landwirtschaft und studierte als Volontar beim Helmstedter Okonom Friedrich Carl Gustav Gericke sowie Kameralwissenschaft von 1810 bis 1812 in Gottingen In der Folge kaufte er von der Regierung des Konigreichs Westphalen die Domane Steinbruck bei Peine musste dieses aus rechtlichen Grunden bald wieder aufgeben Wahrend der Freiheitskriege warb er in Osnabruck und Umgebung Freiwillige fur ein Husarenregiment des Herzogs von Cumberland an und nahm selbst im Kampf gegen Frankreich teil Nach Ende des Krieges pachtete er das Gut Rethmar und setzte ab 1817 seine Studien an der neuen Humboldt Universitat in Berlin fort Im Jahr 1819 heiratete er Wilhelmine Henrici 1799 1855 aus Osnabruck Mit ihr hatte er in den folgenden Jahrzehnten etwa funf Kinder Bei den letzten ubernahm sein Freund Johann Carl Bertram Stuve die Patenschaft Einer der Sohne war der preussische Diplomat Friedrich von Gulich Im Jahr 1826 tat sich von Gulich mit einer Schrift uber den Handel Gewerbe und Ackerbau erstmals als Autor okonomischer Werke hervor Daneben wollte er seine theoretischen Kenntnisse auch praktisch umsetzen Bereits 1827 bemuhte er sich vergeblich um den Erwerb der staatlichen Messinghutte spater Theresienthal Reher bei Aerzen Im selben Jahr ging er zum Studium von Ackerbau Handel und Gewerbe auf Reisen in den Niederlanden Frankreich England und Irland Auf Grundlage dieser Erfahrungen erschien 1830 seine Geschichtliche Darstellung des Handels des Gewerbes und des Ackerbaus der bedeutendsten Handel treibenden Staaten unserer Zeit in zwei Banden In der Folgezeit erwarb von Gulich mehrere gewerbliche Betriebe Er produzierte mit englischen Maschinen Tonrohren zu Drainagezwecken Im September 1828 erwarb er die 1649 gegrundete Papiermuhle in Polle 7 Da sein Plan sie an die Humme Mundung zu verlegen vereitelt wurde grundete er dort die neue Papiermuhle Wertheim 1831 grundete er Kohlebergwerke im Suntel und Nesselberg Im Jahr 1833 pachtete er noch die Papiermuhle Zur Lust Ab 1830 ging sein Papiergeschaft jedoch aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und Unruhen zuruck Bald darauf wurden zudem in der Papierfabrikation Maschinen eingefuhrt was Gulich widerstrebte Um jedoch gegenuber England und Frankreich konkurrenzfahig zu bleiben hatte er 1833 notgedrungen aus England u a eine Papiermaschine ohne Ende die erste in Deutschland eingefuhrt Entgegen seinen Befurchtungen gab diese Umstellung nicht weniger sondern mehr Arbeitern Beschaftigung Aber die nachteiligen Folgen zeigten sich bald Infolge der Mehrerzeugung stiegen die Rohstoffpreise wahrend der Preis der Fertigware sank Im Jahr 1842 ging die Papiermuhle Wertheim an seinen Bruder uber Seine Bergwerke musste er an den Staat verkaufen Seine Frau zog mit den Kindern nach Kassel Dennoch beteiligte sich von Gulich im Mai 1843 als Aktionar an der Vereinigte Weser Dampfschifffahrt 1844 hatte er die Idee zur Urbarmachung wuster Landereien Er erwarb gegen Erbenzins ein grosses Odland bei Levern im Kreis Lubbecke Die dortigen Bauern lachten zwar anfangs bewunderten ihn aber als er dieses Odland nach einigen Jahren in Acker verwandelt hatte und auch Gut Steinbrink mit einer Kalkbrennerei und Schaferei versehen hatte Wahrend einer Reise starb er an einer Entzundung im Schwarzen Baren in Linden Beerdigt wurde er auf dem Friedhof der dortigen Martinskirche hinter der Gruftkapelle der Familie Johann Egestorff Von Bedeutung war von Gulich nicht zuletzt wegen der Wirkung seiner okonomischen Schriften auf die Zeitgenossen Johann Wolfgang von Goethe schrieb 1830 in sein Tagebuch Fing nachher an Gustav von Gulich geschichtliche Darstellung des Handels Ich ruhmte Meyer gegenuber Gustav von Gulich Geschichte des Handels pp theilte daraus manches mit 8 Auch auf den jungen Karl Marx ubte er Einfluss aus Die Exzerpte aus Gulichs Werken gehoren zu den umfangreichsten eines Okonomen die Marx angefertigt hatte 9 Werke BearbeitenGeschichtliche Darstellung des Handels der Gewerbe und des Ackerbaus der bedeutendsten handeltreibenden Staaten Bd 1 5 Jena 1830 1845 Digitaltext des Textbandes und des zugehorigen Tabellenwerkes Ueber die Urbanmachung wuster Landereien als Mittel viele Erwerbslose zu beschaftigen 1844 Literatur BearbeitenMax Bar Gulich Gustav von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 622 f Heinzpeter Thummler Gustav von Gulich und die Erarbeitung der Gulich Exzerpte durch Karl Marx In Marx Engels Jahrbuch 7 Berlin 1984 S 201 225 Heinzpeter Thummler Einige Probleme und Erfahrungen bei der Bearbeitung der Exzerpte von Karl Marx aus Gustav von Gulich Geschichtliche Darstellung des Handels der Gewerbe und des Ackerbaus der bedeutendsten handeltreibenden Staaten unserer Zeit Bd 1 5 Jena 1830 1845 fur Band 6 der vierten Abteilung der MEGA In Beitrage zur Marx Engels Forschung Heft 6 Berlin 1980 S 159 164 Reinhard Krollage Der Osnabrucker Gustav von Gulich Idealist Papierfabrikant Agrarier F A Schmid B F Voigt Neuer Nekrolog der Deutschen Teil 2 S 538 Hermann Struckmann Geschichte der Familie Gulich aus Osnabruck nebst einem Anhang Die Familie von Gulich in Speyer und Wetzlar 1927 10 Hermann Struckmann Geschichte der Familie Struckmann aus Osnabruck 1909 11 Anmerkungen Bearbeiten Marx Engels Jahrbuch Band 7 S 201 https gw geneanet org pmlhennings lang de amp pz peter amp nz hennings amp ocz 0 amp p johann kaspar amp n von gulich https www noz de lokales osnabrueck artikel 657672 haster muhle nach dem getreide kam der wein gallery amp 0 amp 0 amp 657672 Beschreibung des Konigreichs Hannover Band 5 S 654 Gerd Steinwascher Geschichte der Stadt Osnabruck 2006 S 420 Voransicht des Buches Staats und gelehrte zeitung des hamburgischen unpartheyischen correspondenten 1825 S 28 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Von der Papiermuhle zur Muhlenschenke Memento vom 1 August 2012 im Webarchiv archive today Okonomie um 1800 im Umfeld Goethes Hinweise in MEGA Bd 32 Memento vom 21 Februar 2007 im Internet Archive http gso gbv de DB 2 1 PPNSET PPN 839240651 http gso gbv de DB 2 1 PPNSET PPN 134246403Normdaten Person GND 116909439 lobid OGND AKS LCCN n88142925 VIAF 77079903 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gulich Gustav vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt Nationalokonom und UnternehmerGEBURTSDATUM 1 Juni 1791GEBURTSORT OsnabruckSTERBEDATUM 4 August 1847STERBEORT Linden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Gulich amp oldid 232915258