www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Industriellen siehe Gustav Hammer Industrieller Gustav Hammer 9 September 1875 in Bergen auf Rugen 26 August 1961 in Berlin Lichterfelde war ein deutscher Maschinenbau Ingenieur Ab 1924 war er Direktor der Einkaufsabteilung der Deutschen Reichsbahn und ab 1931 Vorsitzender der Deutschen Maschinentechnischen Gesellschaft Er pragte letztlich die Baureihenbezeichnungen fur Dampflokomotiven und schuf den Reichsbahnwagen Vertrag Das Grab von Gustav Hammer und seiner Ehefrau Ida auf dem Friedhof Lankwitz in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Ehe und Familie 3 Baureihenschema der Reichsbahn 4 Reichsbahn Wagenvertrag 5 Strafverfahren 6 Weiterer Lebensweg 7 LiteraturWerdegang BearbeitenHammer war Sohn eines Sparkassendirektors Er ging am Padagogium zu Putbus zur Schule wo er die Reifeprufung ablegte Danach studierte er von 1895 bis 1899 an der Technischen Hochschule Charlottenburg eine Vorlauferinstitution der Technischen Universitat Berlin Von 1900 bis 1901 leistete er Militardienst bei den Eisenbahntruppen Er gehorte dem Eisenbahn Regiment Nr 3 in Berlin Schoneberg an und brachte es bis zum Major der Reserve Parallel dazu begann er am 1 April 1900 eine praktische Ausbildung aus Regierungsbaufuhrer bei der Bahnverwaltung 1904 legte er die Staatsprufung zum Regierungsbaumeister ab und bekam danach einen Posten der koniglich preussischen Eisenbahndirektion in Berlin 1907 wurde er in das neugegrundete Eisenbahn Zentralamt versetzt Bereits 1908 wechselte er in das preussische Ministerium der offentlichen Arbeiten arbeitete also im Staatsdienst fur die Eisenbahn Am 1 April 1910 wurde er zum planmassigen Eisenbahn Bauinspektor ernannt Von 1914 bis 1916 war er fur die Fahrzeugbeschaffungen bei der Verkehrstechnischen Prufungskommission im Feldeisenbahndienst zustandig Ihm wurde das Eiserne Kreuz II Klasse verliehen 1917 kehrte er als Referent in das Ministerium fur offentliche Arbeiten zuruck 1918 wurde er Regierungs und Baurat 1921 wurde Hammer Prasident des Reichsbahn Zentralamts In dieser Funktion sorgte er fur die grundlegende Gestaltung des neu eingefuhrten Baureihenschemas der Deutschen Reichsbahn Am 1 Dezember 1924 wurde er zum Direktor der Einkaufsabteilung berufen 1925 kurz vor seinem funfzigsten Geburtstag verlieh ihm die Technische Universitat Darmstadt den Doktor Ingenieur Ehren halber Dr Ing E h in Wurdigung seiner hervorragenden Verdienste um die Entwicklung des Maschinenbaus und der Werkstatttechnik im Bereich der Deutschen Reichsbahn 1931 wurde Gustav Hammer zum Vorsitzenden der Deutschen Maschinentechnischen Gesellschaft gewahlt Hammer war zeitlebens kein NSDAP Mitglied aber durch die Mitgliedschaft beim Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps und beim Kampfbund deutscher Architekten und Ingenieure mit den Machthabern der NS Herrschaft verbunden Ehe und Familie BearbeitenUm 1908 heiratete er Ida Lange 1910 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt Baureihenschema der Reichsbahn Bearbeiten Hauptartikel Umzeichnungsplan der Deutschen Reichsbahn fur Landerbahnlokomotiven In den Anfangen der Reichseisenbahn waren alle Dampflokomotiven der Landerbahnen so wie ab 1925 auch die Einheitsdampflokomotiven in ein einheitliches Bezeichnungssystem nach Baureihen zu uberfuhren Neu zu erfassen waren die Lokomotiven der Staatsbahnen von Preussen Bayern Sachsen Baden Wurttemberg Oldenburg und Mecklenburg Mit den ersten Aufstellungen wurde 1923 begonnen Es ist auf Gustav Hammer zuruckzufuhren dass 99 Baureihen eingefuhrt wurden und dass die Dampflokomotiven nach Verwendungszweck in Zwanziger Gruppen Baureihe 01 19 Schnellzuglokomotiven 20 39 Personenzuglokomotiven 40 59 Guterzuglokomotiven usw eingeordnet wurden Zuvor waren Nummernfolgen mit 14 oder 15 Baureihen geplant die beispielsweise die Einordnung der spateren Baureihe 57 als Baureihe 33 vorsahen Dieses System blieb auch bei beiden spateren deutschen Staatsbahnen erhalten Erhebliche Veranderungen traten erst mit der computergerechten Erfassung der Lokomotiv Baureihen auf welche bei der Deutschen Bundesbahn 1968 bei der Deutschen Reichsbahn 1970 erfolgte Aber auch hier blieb das Gerust der Zwanziger Gruppen bestehen und lebt heute noch bei den erhaltenen Dampflokomotiven weiter Reichsbahn Wagenvertrag BearbeitenDer Reichsbahn Wagenvertrag kam am 11 Dezember 1926 durch die Zusammenarbeit von Gustav Hammer Kommerzienrat William Busch sowie der Deutschen Wagenbau Vereinigung zustande Damit bestanden fur 90 der Wagenbauauftrage Einheitspreise Ein Preiswettbewerb wurde unterbunden und die Lieferwerke erhielten feste Quoten Die Reichsbahn hatte ein Mitspracherecht bei der Kalkulation Das Wirken von Gustav Hammer beim Reichsbahn Wagenvertrag wird meist als Abfederung des Strukturwandels und als Sicherung des Uberlebens der einzelnen Werke gesehen Das Monopson der Reichsbahn im Bezug auf Wagen sollte offenbar auf diese Weise volkswirtschaftlich sinnvoll gestaltet werden Strafverfahren BearbeitenSchon vor 1930 war die Beschaffungspolitik der Reichsbahn Gegenstand der Kritik bei NS Angehorigen Lange wurde daher gegen Gustav Hammer belastendes Material gesammelt und letztlich ein Untersuchungsausschuss gebildet Dies fuhrte Ende 1935 zur Beurlaubung von Gustav Hammer von seinem Posten als Direktor Am 6 Marz 1936 wurde Hammer in Untersuchungshaft genommen Das Landgericht Berlin verurteilte ihn am 30 September 1936 wegen Bestechlichkeit zu zweieinhalb Jahren Gefangnis und funf Jahren Verlust der burgerlichen Ehrenrechte Es ist bis heute unklar inwieweit das Strafverfahren berechtigt oder unfair gegen Gustav Hammer war denn die Akten zum Verfahren sind bislang nicht aufgetaucht Weiterer Lebensweg BearbeitenIn den Jahren nach 1950 bemuhte er sich bereits uber 70 Jahre alt um den Wiederaufbau der Deutschen Maschinentechnischen Gesellschaft Er sah sich als Opfer der NS Herrschaft 1952 bezog er in einer kleinen Veroffentlichung zu dem Strafverfahren gegen ihn Stellung Zu seiner Wurdigung ist in der Stadt Stockach am Bodensee ein Platz nach ihm benannt Literatur BearbeitenAlfred Gottwald Systematik ohne Sprunge In Eisenbahn Geschichte Nr 48 November Dezember 2011 ISSN 1611 6283 S 20 22 Normdaten Person GND 133452840 lobid OGND AKS VIAF 52878304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hammer GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher EisenbahningenieurGEBURTSDATUM 9 September 1875GEBURTSORT Bergen auf RugenSTERBEDATUM 26 August 1961STERBEORT Berlin Lichterfelde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Hammer amp oldid 233067946