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Die Grosssteingraber bei Ristedt waren ursprunglich mindestens sechs megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Tiefstichkeramikkultur nahe Ristedt einer Ortschaft der Stadt Klotze im Altmarkkreis Salzwedel Sachsen Anhalt Heute ist nur noch eine schlecht erhaltene Anlage vorhanden die anderen wurden im 19 Jahrhundert zerstort Grosssteingraber bei RistedtBild gesucht BWGrosssteingraber bei Ristedt Sachsen Anhalt Koordinaten 52 38 42 5 N 11 1 58 6 O 52 64515 11 032938888889Ort Klotze Sachsen Anhalt DeutschlandEntstehung 3700 bis 3350 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Das erhaltene Grab 3 2 Die zerstorten Graber 3 2 1 Grab KS 162 3 2 2 Grab KS 163 3 2 3 Grab KS 164 3 2 4 Grab KS 165 3 2 5 Grab KS 166 4 Funde 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas erhaltene Grab befindet sich westlich von Ristedt im Forst und ist uber einen Waldweg erreichbar Das zerstorte Grab KS 162 lag nach Johann Friedrich Danneil bei Ristedt nahe an der Gemarkungsgrenze zu Immekath Grab KS 163 lag etwa 500 Schritt ca 375 m ostlich hiervon Grab KS 164 lag 40 Schritt ca 30 m nordlich von KS 163 KS 165 lag noch weiter nordlich eine Entfernungsangabe fehlt allerdings Grab KS 166 lag wiederum nordlich von KS 165 nahe am Weg nach Tangeln In der naheren Umgebung des erhaltenen Grabes befinden sich mehrere weitere Grosssteingraber Etwa 1 1 km sudostlich liegen die Grosssteingraber bei Immekath und 1 km nordwestlich die Grosssteingraber bei Tangeln Forschungsgeschichte BearbeitenFunf Graber wurden erstmals 1843 durch Johann Friedrich Danneil beschrieben Eduard Krause und Otto Schoetensack stellten Anfang der 1890er Jahre bei einer erneuten Aufnahme der Grosssteingraber der Altmark fest dass all diese Anlagen in der Zwischenzeit zerstort worden waren Das sechste Grab fand sowohl bei Danneil als auch bei Krause Schoetensack keine Erwahnung es ist allerdings auf einem Messtischblatt von 1902 eingezeichnet 1 1957 findet sich das Grab in einer Liste potentiell unter Schutz zu stellender Bodendenkmaler wieder Hans Jurgen Beier fuhrte 1991 irrtumlich das westlichste von Danneil beschriebene Grab als noch erhalten Eventuell liegt hier eine Verwechslung mit dem tatsachlich erhaltenen Grab vor 2003 04 erfolgte eine weitere Aufnahme und Vermessung aller noch existierenden Grosssteingraber der Altmark als Gemeinschaftsprojekt des Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt des Johann Friedrich Danneil Museums Salzwedel und des Vereins Junge Archaologen der Altmark 2 Hierbei wurde die erhaltene Anlage erneut ubersehen Eine genauere wissenschaftliche Aufnahme fand erst 2007 statt Fur die Graber existieren unterschiedliche Nummerierungen Fur die zerstorten Graber werden im Folgenden die Nummern verwendet mit der Krause und Schoetensack sie versahen offizielle Nr Danneil 1843 Krause Schoetensack 1893 Beier 1991 Anmerkungen erhalten D 119 KS 162 1 zerstort D 120 KS 163 2 zerstort D 121 KS 164 3 zerstort D 122 KS 165 4 zerstort D 123 KS 166 5 zerstortBeschreibung BearbeitenDas erhaltene Grab Bearbeiten Von der ursprunglichen Anlage sind heute nur noch die Hugelschuttung sowie ein Wandstein der Grabkammer erhalten Nach Auskunft eines Anwohners waren mindestens bis in die 1960er Jahre noch weitere Steine vorhanden Der Hugel ist noch deutlich erkennbar Er ist ost westlich orientiert und von ovaler Form Er hat eine Lange von ca 16 m eine Breite von 12 m und eine Hohe von 0 9 m Der Wandstein misst 1 3 m 1 2 m Er ist rotlich und besitzt eine glatte Innenseite Die zerstorten Graber Bearbeiten Grab KS 162 Bearbeiten Das Grab besass eine Hugelschuttung mit einer steinernen Umfassung Angaben zu Massen Form und Ausrichtung sind nicht uberliefert Einige Umfassungssteine waren bei Danneils Ausnahme bereits entfernt worden Die Grabkammer hatte eine Lange von 9 4 m und eine Breite von 3 1 m Danneil konnte nur noch einen Deckstein ausmachen Aufgrund der Grosse der Kammer muss es sich um einen Grossdolmen oder ein Ganggrab gehandelt haben Grab KS 163 Bearbeiten Dieses Grab besass ein wohl ost westlich orientiertes Hunenbett dessen Masse nicht uberliefert sind An einer Ecke der Ostseite stand ein 2 2 m hoher Wachterstein Die Grabkammer hatte eine Lange von 10 m und eine Breite von 3 8 m Danneil konnte noch drei Decksteine feststellen die alle jeweils 3 m lang waren Aufgrund der Grosse der Kammer muss es sich um einen Grossdolmen oder ein Ganggrab gehandelt haben Grab KS 164 Bearbeiten Diese Anlage besass eine Grabkammer mit einer Lange von 5 6 m und einer Breite von 2 5 m Bei Danneils Ausnahme waren noch drei Decksteine vorhanden Vermutlich handelte es sich um einen Grossdolmen Grab KS 165 Bearbeiten Diese Anlage besass eine Grabkammer mit einer Lange von 6 3 m und einer Breite von 2 5 m Bei Danneils Ausnahme waren noch drei Decksteine vorhanden Vermutlich handelte es sich um einen Grossdolmen Grab KS 166 Bearbeiten Das Grab besass eine Hugelschuttung mit steinerner Umfassung und war bei Danneils Aufnahme bereits teilweise zerstort Eine genauere Beschreibung der Anlage liegt nicht vor Danneil erwahnte lediglich dass die Steine der Umfassung und der Grabkammer teilweise mehr als 1 9 m im Erdreich steckten und nur 0 3 m daruber hinaus ragten Funde Bearbeiten nbsp Beile aus den zerstorten Grosssteingrabern bei RistedtAus den von Danneil beschriebenen Grabern stammen zwei geschliffene Feuerstein Beile Aus welchem Grab bzw welchen Grabern sie genau stammen ist nicht uberliefert Die beiden Stucke befinden sich heute im Besitz des Johann Friedrich Danneil Museums in Salzwedel Siehe auch BearbeitenNordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenHans Jurgen Beier Die megalithischen submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thuringer Wald Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 1 Wilkau Hasslau 1991 S 53 Wilhelm Blasius Fuhrer zu den megalithischen Grabdenkmalern im westlichen Teile des Kreises Salzwedel In Einunddreissigster Jahresbericht des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte und Industrie Heft 2 1904 S 111 112 PDF 8 1 MB Lothar Mittag Martin Steinig Neuentdeckungen von megalithischen Anlagen in der Gemarkung Tangeln im Jahr 2007 In 78 Jahresbericht des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte zu Salzwedel 2008 S 5 14 PDF 8 1 MB Johann Friedrich Danneil Specielle Nachweisung der Hunengraber in der Altmark In Sechster Jahresbericht des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte und Industrie 1843 S 114 PDF 5 5 MB Eduard Krause Otto Schoetensack Die megalithischen Graber Steinkammergraber Deutschlands I Altmark In Zeitschrift fur Ethnologie Bd 25 1893 S 159 PDF 39 0 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Ristedt Sammlung von Bildern Das zerstorte Grosssteingrab Ristedt bei SalzwedelEinzelnachweise Bearbeiten Messtischblatt 1751 Klotze Reichsamt fur Landesaufnahme Berlin 1902 Online Hartmut Bock Barbara Fritsch Lothar Mittag Grosssteingraber der Altmark Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt und Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Saale 2006 ISBN 3 939414 03 4 S 11 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Ristedt amp oldid 233213577