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Der Grosse Algenfarn oder Farnahnliche Algenfarn Azolla filiculoides ist eine Pflanzenart aus der Gattung Algenfarne innerhalb der Familie der Schwimmfarngewachse Salviniaceae Es handelt sich um eine Schwimmblattpflanze die in der Neuen Welt beheimatet und in Mitteleuropa an manchen Stellen ein Neophyt ist Grosser AlgenfarnGrosser Algenfarn Azolla filiculoides SystematikFarneKlasse Echte Farne Polypodiopsida Ordnung Schwimmfarnartige Salviniales Familie Schwimmfarngewachse Salviniaceae Gattung Algenfarne Azolla Art Grosser AlgenfarnWissenschaftlicher NameAzolla filiculoidesLam Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp HabitusDer Grosse Algenfarn ist eine einjahrige bis sommergrune ausdauernde krautige Pflanze die zwischen einem und zehn Zentimeter gross wird und haufig in kleinere Stucke zerfallt Die Blatter sind im Allgemeinen von blaugruner Farbe und farben sich im Herbst rotbraun Die Blattchen bestehen aus zwei Millimeter langen dachziegelartig ubereinanderliegenden Lappen und sind wegen der aufsitzenden Papillen unbenetzbar Ihre Sporangien Sporenkapseln sitzen an den Unterlappen der Seitenaste Okologie BearbeitenDer Grosse Algenfarn ist eine sehr kleine unbenetzbare Schwimmblattpflanze Hydrophyt Durch die in ihren Blatthohlungen in Symbiose lebenden Cyanobakterien Anabaena azollae kann sie Luftstickstoff binden Durch diese Symbiose konnen pro Jahr bis zu 50 kg Stickstoff pro ha gebunden werden Um die zu nutzen wird Azolla in Ostasien z T in Reisfeldern zur Grundungung eingesetzt denn nach dem Absterben des Farns stehen die frei werdenden Stickstoff Verbindungen den Reispflanzen zur Verfugung Die Pflanzen teilen sich als Ganzes sehr lebhaft und konnen durch das Anhaften an Wasservogeln ausgebreitet werden Eine zusatzliche Ausbreitung erfolgt uber die Kultur der Pflanze in Gartenteichen und uber im Freien entleerte Aquarien denn dort wird die Art als Zierpflanze genutzt Beim Austrocknen des Gewassers bildet die Art Landformen aus Beim Grossen Algenfarn liegt Heterosporie vor d h es werden Mikrosporen und Megasporen gebildet Die Sexuelle Fortpflanzung ist sehr kompliziert Zur Reife entstehen fruchtahnliche Gebilde sogenannte Sporokarpien Sporenreife reicht von August bis Oktober Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 44 oder 66 1 Vorkommen BearbeitenAmerika Nordamerika Sudamerika bis Chile und Argentinien vielfach verschleppt und z T eingeburgert Der Farn vermehrt sich rasant uberzieht die Oberflache von sudafrikanischen Gewassern mit einem dicken Teppich von Blattern Als Folge werden wichtige Wasserwege unpassierbar Bewasserungspumpen und Rohre verstopfen Die absterbenden Pflanzenmassen entziehen dem Wasser Sauerstoff Faulnisgestank entsteht Weidevieh verwechselt den Teppich mit Gras verfangt sich darin und ertrinkt In Deutschland kommt der Grosse Algenfarn am Oberrhein seit 1870 als Neophyt vor Der Grosse Algenfarn gedeiht in warmen eutrophen bis sehr eutrophen kalk und nahrstoffreichen Gewassern In optimalen Azolla Decken konnen sich nur wenige Lemna Arten Lemna minor Lemna minuscula auch Spirodela polyrhiza halten und bilden die Kennarten des Lemno Spirodeletum Der Grosse Algenfarn ist auch eine Charakterart des Lemno minoris Azolletum filiculoidis 2 Am Oberrhein ist der Grosse Algenfarn teilweise das ganze Jahr uber zu finden er ertragt auch die ersten Froste gut und baut durch seine vegetative Vermehrung teilweise riesige Schwimmdecken bis zu 1 ha Grosse auf so vor allem im Spatjahr Diese Decken zeichnen sich an sonnigen Stellen durch eine rotbraune Farbe aus Trotzdem scheint die Art sehr unbestandig zu sein Sporangien werden uberall sehr reichlich gebildet Am Niederrhein in Nordrhein Westfalen ist die Art bereits hoch invasiv Taxonomie BearbeitenNach Euro Med gibt es zu Azolla filiculoides Lam das Synonym Azolla caroliniana Willd 3 Literatur BearbeitenSchmeil Fitschen Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Lander 95 Auflage 2011 ISBN 978 3 494 01498 2 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 2 korrigierte und erweiterte Auflage Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8001 4990 2 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Ulmer Verlag Band 1 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Heinz Dieter Krausch Farbatlas Wasser und Uferpflanzen Eugen Ulmer Verlag 1999 ISBN 3 8001 3352 0 Christel Kasselmann Aquarienpflanzen Ulmer Verlag Stuttgart 1995 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage 1999 ISBN 3 8001 7454 5 S 138 Einzelnachweise Bearbeiten Tropicos 1 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 88 Christenhusz M amp Raab Straube E von 2013 Lycopodiophytina In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Datenblatt Azolla In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Algenfarn Azolla filiculoides Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosser Algenfarn FloraWeb de Grosser Algenfarn In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Algenfarn Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Algenfarn amp oldid 217167589