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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen suddeutschen Adelsgeschlecht siehe Griessheim Adelsgeschlecht Griesheim auch Griessheim Grisheim ist der Name eines thuringischen Uradelsgeschlechts aus dem mansfeldisch merseburgisch querfurtischen Raum das auch im Schwarzburgischen ansassig war Das gleichnamige Stammhaus Schloss Griesheim liegt in Griesheim bei Arnstadt an der Ilm Stammwappen derer von Griesheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitz 3 Wappen 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Ungedruckte Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht soll 1050 erstmals mit Wittilo de Grizheim erschienen sein womit es die gleichen Vorfahren wie das Adelsgeschlecht Griessheim fur sich beansprucht Urkundlich tritt die Familie im Jahr 1133 erstmals mit Widelo de Griezheim auf 1 In einem Stamm Register derer von Griesheim aus dem Jahr 1712 2 steht uber seinen Bruder Sein Bruder Sitzo ist im Kriege wieder die Saracenen geblieben als Kaysers Lotharii lieber Getreuer und Land Graff Ludewigs tapfferer Affiftente bey Arnstadt In diesem Dokument ist der Familienstammbaum bis 1642 aufgefuhrt Erwahnungen uber die Familie stehen haufig im Zusammenhang mit dem Kloster Paulinzella und den Grafen zu Schwarzburg Im Jahre 2017 wurde in der Oberkirche in Arnstadt bei Bauarbeiten im Fussboden eine Grabplatte aus dem 13 Jahrhundert entdeckt die das Wappen der Herren von Griesheim zeigt mit dem Schwert eines Ritters und einem Blumenrelief Der hervorgehobene Platz in der Seitenschiffskapelle des Erstbaus in der Nahe der dortigen Altarstelle erlaubt es in dem Bestatteten einen wichtigen Stifter der franziskanischen Ansiedlung in Arnstadt und ihres ersten Kirchenbaus zu sehen Am 3 Februar 1332 zeugt Heinrich von Griesheim Domherr und Propst des Klosters Wechterswinkel Rhon Grabfeld in einer Urkunde Aussteller sind Johannes und Adelheit von Windheim Empfanger sind Abt und Konvent des Klosters Erbach 3 Der Autor Johann Heinrich Zedler schreibt in seinem Universal Lexikon 1732 1754 4 uber die v Griesheims Die Familie hat sich in voriger Zeit auch an dem Rhein Strom niedergelassen Die Regesten A1 Nr 236 1 und B3 Nr 2 des hessischen Staatsarchivs in Darmstadt konnten diese Aussage belegen Am 2 Juni 1252 wird die Burg Frankenstein in Nieder Beerbach im Odenwald das erste Mal urkundlich erwahnt In dieser Urkunde werden u a als Zeugen aufgefuhrt Sigfrid und Johann von Griesheim Burgmannen des Konrad Reiz von Breuberg Sigfrid tritt am 17 Mai 1257 auf Burg Dornberg in einer Urkunde von Graf Dither v Katzenelnbogen als Zeuge auf In den Regesten der Grafen von Katzenelnbogen Bd 1 Bd 3 Bd 4 werden noch weitere Familienmitglieder genannt Neuere Recherchen haben aber gezeigt dass es sich hier wohl um ein weiteres Adelsgeschlecht mit dem Namen v Griesheim handelt Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Kurt Apel von Griesheim 1548 1626 auf Griesheim und Dornfeld an der Ilm In der Fruchtbringenden Gesellschaft waren Heinrich Christoph von Griesheim Der Eingebende und Wolff Melchior von Griesheim Der Bereite Conrad Heinrich 1629 1665 war Hof und Justizrat und Merseburgischer Domdechant und Gunther war Naumburger Dompropst und Zeitzer Stiftsrat nbsp Grabplatte des Gunther von Griesheim 1635 1718 im Kreuzgang des Naumburger Doms Der Name von Gemahlin Sophie ist schon eingraviert jedoch fehlen ihre Geburts und Sterbedaten Besitz BearbeitenDas Geschlecht war begutert u a in Ettischleben Crottendorf Dornfeld Drackendorf Elxleben Gleina bei Zeitz Heerda Kockenitzsch Libringen Lichte Merseburg Netzschkau Niedersynderstedt Oberthau Osthausen Synderstedt und Wulfershausen Von 1878 bis 1945 gehorte der Familie das Schloss Falkenburg in Pommern mit dem dazugehorigen Gut Betriebsgrosse 3033 Hektar grosstes Gut im ehemaligen Kreis Dramburg Pommern Der letzte Besitzer war der bereits als Verwalter 5 tatige Kurt Apel von Griesheim 1899 1993 Schloss Falkenburg wurde in den Jahren um 1970 zerstort Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Gold einen schwarzen Balken begleitet oben von zwei schwarzen Rosen Auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken zwei von Gold uber Schwarz ubereck geteilte beiderseits mit Kleeblattern gewechselter Farbe besetzte Buffelhorner 6 Die erste bekannte Abbildung des Wappens stammt von einem Siegel des Hermann von Griesheim aus dem Jahre 1326 3 7 Blasonierung nach Johann Siebmacher Auf weissem Schild ein schwarzer Balken daruber zwei rote oder schwarze gold besamte Rosen Auf dem Helm zwei von Gold und Schwarz uber Eck geteilte Buffelhorner an deren Aussenseiten mit schwarzen oder abwechselnd goldenen und schwarzen Linden oder Kleeblattern besteckt Die Decken sind Schwarz und Weiss 8 Ein besonders schones Epitaph des Hans Melichor von Griesheim 1656 1690 mit Familienwappen ist in der Kirche zu Dornfeld erhalten Bekannte Familienmitglieder BearbeitenAlbert von Griesheim war zwischen 1212 und 1237 Kanoniker und Domherr zu Naumburg Er und der Vikar Walung waren die Bauverantwortlichen seitens der Naumburger Kirche Kapitelsaal und Dormitorium vermutlich auf der Nordseite des Doms Sein Siegel von 1229 ist noch erhalten Johann Heinrich Gunter von Griesheim 1635 1719 Geheimrat und Stiftsrat in Zeitz Dompropst und Senior des Stifts Naumburg Saale Benigna von Griesheim 1562 1633 war verheiratet mit Sebastian Schaffalitzky von Muckadell Obervogt in Brackenheim Die am 13 Mai 1585 in Stuttgart gehaltene Hochzeitspredigt ist in der Herzog August Bibliothek zu Wolfenbuttel aufbewahrt Die Grabplatte der Beiden befindet sich in der Johanniskirche in Brackenheim Baden Wurttemberg Ihr Sohn Bernhard ansassig in Freudental und im Freihof Faurndau bei Goppingen war u a Generalmajor in der Armee des schwedischen Feldmarschalls Gustaf Horn In dieser Funktion war er u a bei der Schlacht von Nordlingen beteiligt Sein Vetter war Heinrich Christoph von Griesheim diese Verwandtschaft bewahrte ihn vor der Verurteilung als Spion Heinrich Christoph von Griesheim 1598 nach 1652 Publizist und Staatsmann unter anderem schrieb er einen Bericht uber die Abschlussschlacht des Dreissigjahrigen Krieges am 6 September 1634 bei Bopfingen Nordlingen Er war auch Oberamtmann des Eichsfelds stand zuvor schon in den Diensten des Kurfursten von Trier des Landgrafen von Hessen Darmstadt und auch beim General Johann Tserclaes Graf Tilly 1637 uberrumpelt er die Besatzung des schwedischen Obersten Hans Wachtmeister und erobert Heiligenstedt in einem Handstreich zuruck 9 Frantz Morian von Griesheim war als Kurmainzischer Truchsess Teilnehmer an der Kronung und den Kronungsfeierlichkeiten von Kaiser Leopold I im Jahre 1658 in Frankfurt Main Siehe Beschreibung und Abbildung Aller Konigl und Churfurstl Ein Zuge Wahl und Cronungs Acta Kurmainzischer Einzug mit Kupferstich von Verlag Caspar Merian Gunther von Griesheim 1635 1718 sachsen zeitzischer Stiftsrat Domherr in Naumburg Saale und Rittergutsbesitzer Philippine von Griesheim geboren 1790 in Kothen im Haus der heutigen Lowenapotheke Braut des Albert von Wedell Dieser war einer der 11 Schillschen Offiziere die am 16 Sept 1809 in Wesel exekutiert wurden Uber die Liebesgeschichte zwischen ihr und Albert berichten die Briefe einer Braut aus der Zeit der deutschen Freiheitskriege 1804 1813 ISBN 1 147 32268 6 Konstantin von Griesheim 1797 1881 preussischer Generalmajor Gustav von Griesheim 1798 1854 preussischer Generalmajor und einflussreicher konservativer Militarpolitiker Karl von Griesheim 1799 1878 preussischer General der Kavallerie Adolf von Griesheim 1820 1894 Fabrikbesitzer Teilhaber der Textilfabrik Ermen und Engels in Wuppertal Barmen Er war verheiratet mit Anna Engels 1825 1853 der Schwester von Friedrich Engels Sein Sohn Dr Adolf von Griesheim 1857 1926 erwarb zu Beginn des 20 Jahrhunderts das 670 Hektar 10 grosse Gut in Kalubbe Mecklenburg Vorpommern Die letzte Besitzerin dieses Gutes war 1945 Ingeborg von Griesheim 1911 1992 verheiratet in zweiter Ehe mit A Edler von Graeve 11 Kurt von Griesheim 1865 1945 deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker DNVP Friedrich von Griesheim 1874 1961 Ehrenkommendator des Johanniterorden 12 Witilo von Griesheim 1903 1974 deutscher Ministerialbeamter Anna von Griesheim 1966 deutsche ModedesignerinQuellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Gabriel Bucelin Germania topo chrono stemmatographica sacra et profana Stammtafel des deutschen und osterreichischen Adels Band 2 1662 Thuringische Familie von Griesheim mit dem Wappen derer von Griessheim Jacob Christoff Beck und August Johann Buxtorff Neu vermehrtes Historisch und Geographisches Allgemeines Lexicon Band 3 Basel 1742 1744 S 897 August Wilhelm Bernhardt von Uechtritz Diplomatische Nachrichten adeliche Familien betreffend Band 4 Intelligenz Comptoir Leipzig 1792 S 60 ff Johann Friedrich Gauhe Des Heil Rom Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexicon Band 1 Johann Friedrich Gleditsch Sohn Leipzig 1719 S 693 ff Marcelli Janecki Red zug Jahrbuch des Deutschen Adels Band 1 Hrsg Deutsche Adelsgenossenschaft W T Bruer Berlin 1896 S 717 ff Otto Posse Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500 3 Band Dresden 1908 Tafel 34 Walter v Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1978 S 255 ISSN 0435 2408 Walter v Hueck Klaus Frhr v Andrian Werburg Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Uradel Band XXIV Band 111 der Gesamtreihe GHdA Hrsg Stiftung Deutsches Adelsarchiv C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1996 S 80 f ISSN 0435 2408 ISBN 978 3 7980 0700 0 Arnstadter Oberkirche Hrsg Martin Sladeczek im Auftrag des Kirchenkreises Arnstadt Ilmenau Michael Imhof Verlag Petersberg 2018 S 51 55 ISBN 978 3 7319 0514 1 Ungedruckte Quellen Bearbeiten Paulinzellaer Dokumente Sign 2 40 73 Thuringisches Staatsarchiv Rudolstadt Documenta Regislacensia Konigseer Dokumente 1346 1681 Thuringisches Staatsarchiv Rudolstadt Thuringisches Staatsarchiv Gotha Geheimes Archiv QQ I d Nr 7 und 12 StABamberg Langheim Regest 1345 V 13 zu Heinrich von Griesheim Prior von SaalfeldWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Griesheim Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Familie von Griesheim im Schlossarchiv Wildenfels Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today Wappen der Griesheim in Band 5 Johann Siebmachers Wappenbuch von 1701 Tafel 139 Neues allgemeines deutsches Adels lexicon Im Vereine mit mehreren Historikern 1863Einzelnachweise Bearbeiten Thuringisches Staatsarchiv Rudolstadt Akte Nr 1133 Friderich Rudolphi und Hans Basilius von Gleichenstein Gotha diplomatica Teil 2 Verlag Gensch 1712 Die Urkunde ist aufbewahrt im Staatsarchiv Wurzburg Signatur Kloster Erbach Urkunden 1332 Februar 3 Grosses vollstandiges Universal Lexikon aller Wissenschaften und Kunste 64 Bde Halle Leipzig 1732 1754 Landwirtschaftliches Adressbuch der Provinz Pommern 1939 Verzeichnis von ca 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwarts mit Angabe der Besitzer Pachter und Verwalter der Gesamtgrosse des Betriebes und Flacheninhalt der einzelnen Kulturen nach amtlichen Quellen In H Seeliger Hrsg Niekammer s Guter Adressbucher Band I Letzte Ausgabe Niekammer 9 Auflage Selbstverlag von Niekammer s Adressbuchern GmbH Leipzig 1939 S 326 d nb info Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1900 Erster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1900 S 351 Beschreibung des Wappens bei Bernhard Peter Siebmachers Wappenbuch Preussische Provinz Sachsen zu den Magdeburgisch Mansfeldischen Griesheim Die Schweden auf dem Breitwang ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Bopfingen und der Schlacht bei Nordlingen im Jahre 1634 Vlg Steinmeier Nordlingen ISBN 978 3 936363 47 0 Ernst Seyfert Hans Wehner W Baarck Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher IV Landwirtschaftliches Adressbuch Mecklenburg 1928 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen etc 4 Auflage Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1928 S 106 kit edu abgerufen am 31 August 2021 Walter v Hueck Frhr Klaus v Andrian Werburg Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1996 In Deutsches Adelsarchiv e V Hrsg GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015 Band XXIV Nr 111 C A Starke 1996 ISBN 978 3 7980 0700 0 ISSN 0435 2408 S 87 88 d nb info Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem Hrsg Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958 1999 Selbstverlag Nieder Weisel 1999 S 23 kit edu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griesheim Adelsgeschlecht amp oldid 238612268