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Gression ist eine sagenhafte Stadt im Grossraum Aachen Koln die aus ungeklarten Umstanden ein jahes Ende gefunden haben soll Als Grunde werden feindliche Zerstorung Versinken oder Sintflut genannt Ein ausgepragter Sagenkomplex spannt sich um Gression Bekannt sind auch die Schreibweisen Gressiona Gressionau oder Grasigrone Inhaltsverzeichnis 1 Lokalisation und Grosse 2 Historisches Panorama 2 1 Vorgeschichtliche Zeit 2 2 Spatantike 2 3 Fruhe Neuzeit 3 Wohlstand und wirtschaftliche Grundlage der Stadt 4 Untergang 4 1 Sint oder Sundflut 4 2 Versinken 4 3 Fremde Kriegshorden 5 Lokale Uberlieferungsbestande 6 Gression in der Dichtung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLokalisation und Grosse BearbeitenViele Varianten der Sage geben den Durchmesser der Stadt Gression mit sieben Wegstunden an andere sprechen von zwei Stunden wieder andere von sogar hundert Stunden Das Verbreitungsgebiet der Sage erstreckt sich uber den Raum Aachen Koln Duren und Julich Das Dorf Gressenich bei Stolberg wird oft als das eigentliche Gression bzw als Zentrum der Stadt angesehen Historisches Panorama BearbeitenHinsichtlich eines moglichen historischen Hintergrundes besteht in den verschiedenen Varianten der Sage keine Einigkeit Aus dem Uberlieferungsbestand kristallisieren sich drei Varianten heraus Vorgeschichtliche Zeit Bearbeiten Gression sei vor der Sintflut eine bluhende Stadt gewesen heisst es in einigen Sagenvarianten Spatantike Bearbeiten Haufig werden die Bewohner der Stadt Gression als Romer oder Heiden bezeichnet Tatsachlich war die Region zu romischer Zeit nachweislich dicht besiedelt Dies wurde erklaren warum Gression im Uberlieferungsbestand weniger als geschlossene Stadt sondern eher als ein Verbund von Weilern und einzelnen Villen erscheint Fruhe Neuzeit Bearbeiten Manche Uberlieferungen bringen Gression in Zusammenhang mit der Bedrohung durch Turken Franzosen oder Spanier Die Sage hatte somit einen fruhneuzeitlichen Ursprung Wohlstand und wirtschaftliche Grundlage der Stadt BearbeitenDie Stadt Gression soll vor allem durch Bergbau grossen Reichtum erlangt haben Es seien Blei Eisen und Kupfererze abgebaut worden Nachgewiesen ist eine einfache huttentechnische Nutzung der Erzlagerstatten im Stolberger Raum u a Gressenich in romischer Zeit Neuzeitliche Forschungen setzen einen Galmeiabbau durch die Romer voraus Die Galmeilagerstatten im Raum Eschweiler Stolberg werden als Herstellungsgebiet der sogenannten Hemmoorer Eimer vermutet deren Fundorte bis nach Nordeuropa reichen was ein weiteres Indiz fur die wirtschaftliche Leistungskraft der Region zu romischer Zeit ware Der Reichtum Gressions soll dann auch ein Grund fur den Untergang der Stadt gewesen sein Untergang BearbeitenBeim Untergang Gressions soll es sich um ein Strafgericht Gottes gehandelt haben da der Reichtum ihre Bewohner lasterhaft verschwenderisch stolz und gottlos werden liess Einige Varianten wissen aber nichts von einer Schuld der Bewohner Der Uberlieferungsbestand kennt drei Untergangsszenarien Sint oder Sundflut Bearbeiten Funde von Brachiopoden in den geologischen Devonformationen in der Region geben fassbare Hinweise auf fruhere Uberflutungen wenn auch lange vor Erscheinen des Menschen Versinken Bearbeiten Ein gottliches Strafgericht habe Gression kurzerhand im Erdboden versinken lassen Auch viele andere Sagenkulturen kennen solche Motive die fast immer die Verachtung gottlicher oder menschlicher Gebote zur Ursache haben Fremde Kriegshorden Bearbeiten Im Licht der Volkerwanderungszeit konnten kriegerische Auseinandersetzungen mit frankischen Truppen einen moglichen historischen Bezug darstellen Auch eine Zerstorung durch hunnische Krieger wurde in Erwagung gezogen Von einer Schlacht am Omerstrom erzahlt eine Variante in welcher ein turkisches Heer vor Gression erscheint Der heutige Omerbach namlich der auch Gressenich durchfliesst solle einst ein machtiger Strom gewesen sein Der Volksmund machte mancherorts auch Spanier Franzosen oder Tataren zu Angreifern Gressions Nicht immer enden die Kampfe gegen die Feinde mit dem Untergang der Stadt Lokale Uberlieferungsbestande BearbeitenIm Verbreitungsgebiet des Sagenkomplexes um Gression gibt es immer wiederkehrende Elemente wie z B das unterirdische Glockengelaut so solle man wenn man das Ohr lauschend an den Boden halte am Heiligen Abend an gewissen Stellen das Lauten von Glocken in der Tiefe vernehmen In manchen Varianten ist dies aber nur besonders frommen Menschen oder Sonntagskindern moglich In einigen lokalen Auspragungen der Sage sind es Bauern die bei der Feldarbeit auf Uberreste der untergegangenen Stadt stossen oder Zeugen des unterirdischen Treibens der geisterhaften Bewohner Gressions werden Marktplatze soll es je nach Sagenvariante in Gressenich Geich Birgel und Duren gegeben haben und manche Kirche wie die alte Pfarrkirche in Langerwehe auf dem Rymelsberg soll an der Stelle eines alten Heidentempels errichtet worden sein Im Nonnenweiher zu Derichsweiler soll ein Kloster das einst zu Gression gehorte versunken sein Beinahe jeder Ort im Verbreitungsgebiet der Sage kennt solche Geschichten wobei sich zusammenfassend kein homogenes Gesamtbild erkennen lasst Die angenommene Grosse der Stadt erlaubte den Freiraum fur lokale Modifikationen Ein heute vergessenes Volkslied erzahlte vom Kampf gegen die Turken und begann mit den Worten Zu Gression am Omerstrom ward eine blutige Schlacht geschlagen Der Volksschullehrer Heinrich Hoffmann trug den Sagenbestand um die versunkene Stadt Gression erstmals 1914 zusammen Gression in der Dichtung BearbeitenPeter Bundgens verfasste um 1920 zwei Gedichte um die sagenhafte Stadt Gression 1 Der Schriftsteller Gunter Krieger thematisiert den Untergang der Stadt Gression in seiner Romantrilogie Richarda von Gression 2 Literatur BearbeitenFriedrich Holtz Von Erzen Sagen und Geschichten Stolberg 1992Max v Mallinckrodt Die versunkene Stadt Gression Eifelkalender 1930Heinrich Hoffmann Zur Volkskunde des Julicher Landes II Sagen aus dem Indegebiet Eschweiler 1914A Voigt Gressenich und sein Galmei in der Geschichte Bonner Jahrbucher Band 155 156 1955 56J Werner Zur Herkunft und Zeitstellung der Hemmoorer Eimer und der Eimer mit gewellten Kanneluren Bonner Jahrbucher Jhrg 1936Weblinks BearbeitenDie untergegangene Stadt Gression im Projekt Gutenberg DE http www zinkhuetterhof de de galminus kinderland sagen und geschichten sagenstadt gression die sagenstadt gression http www wingarden de woeng gessenich htmlEinzelnachweise Bearbeiten http www stolberg abc de htdocs zzgegress htm http www aachener zeitung de lokales stolberg das sagenhafte gression im neuen roman thematisiert 1 541917 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gression amp oldid 233572178