www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gorale Naemorhedus sind eine asiatische Gattung der Ziegenartigen Sie umfassen nach heutiger Ansicht sechs Arten GoraleLangschwanzgoral Naemorhedus caudatus SystematikUnterordnung Wiederkauer Ruminantia ohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Ziegenartige Caprini Gattung GoraleWissenschaftlicher NameNaemorhedusSmith 1827 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Systematik und Benennung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenGorale sind stammige ziegenahnliche Tiere Sie erreichen eine Kopfrumpflange von 82 bis 130 Zentimeter wozu noch ein 8 bis 20 Zentimeter langer Schwanz kommt Die Schulterhohe betragt 57 bis 79 Zentimeter und das Gewicht 22 bis 35 Kilogramm Beide Geschlechter tragen Horner die kegelformig und leicht nach hinten gebogen sind und 13 bis 18 Zentimeter lang werden Das Fell ist lang und dicht seine Farbung ist je nach Art grau dunkelbraun oder fuchsrot Alle Arten haben eine weisse Kehle und einen schwarzen Aalstrich Mannchen sind daruber hinaus durch eine kurze Nackenmahne charakterisiert Verbreitung und Lebensraum BearbeitenGorale sind in Ostasien beheimatet ihr Verbreitungsgebiet reicht von Kaschmir im Westen und dem sudostlichen Sibirien im Norden bis Myanmar und Thailand im Sudosten Ihr Lebensraum sind ublicherweise bewaldete Gebirge in Hohen von 1000 bis 4000 Metern Lebensweise BearbeitenGorale sind ausgezeichnete Kletterer die sich an ausserst unwegsames Gelande angepasst haben Sie sind vorwiegend am Morgen und am spaten Nachmittag aktiv in den Ruhephasen liegen sie haufig auf Felsen wo sie durch die Fellfarbung kaum auszumachen sind Sie leben in Gruppen von 4 bis 12 Tieren altere Mannchen sind hingegen Einzelganger Zur Paarungszeit zwischen September und Dezember versuchen die Mannchen die Kontrolle uber eine Weibchengruppe zu erlangen Ihre Nahrung besteht aus Grasern Blattern Zweigen und Nussen Nach einer sechs bis achtmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen ein oder zwei Jungtiere zur Welt Systematik und Benennung BearbeitenInnere Systematik der Gorale nach Joshi et al 2022 1 Naemorhedus Naemorhedus goral Naemorhedus evansi Naemorhedus cranbrooki Naemorhedus baileyi Naemorhedus griseus Naemorhedus caudatusVorlage Klade Wartung Style nbsp Grauer Goral Naemorhedus goral Innerhalb der Gattung der Gorale werden heute sechs Arten gefuhrt 1 2 Roter Goral Naemorhedus baileyi Pocock 1914 ostliches Himalaya im Grenzgebiet von Assam Yunnan Tibet und Myanmar Langschwanzgoral oder Nordchina Goral Naemorhedus caudatus Milne Edwards 1876 sudostliches Sibirien nordostliches China und Korea Tibetanischer Goral Naemorhedus cranbrooki Hayman 1961 nordliches Myanmar und angrenzende Gebiete Burma Goral Naemorhedus evansi Lydekker 1905 zentrales und sudliches Myanmar Thailand im Norden bis in die chinesische Provinz Yunnan Grauer Goral oder Osthimalaya Goral Naemorhedus goral Hardwicke 1825 westlicher Himalaya vom nordlichen Indien uber Nepal und Bhutan bis Assam Der Westhimalaya Goral Naemorhedus bedfordi Lydekker 1905 aus Pakistan und dem nordwestlichen Indien Kaschmir galt teilweise als eigenstandige Art ist aber mit dem Grauen Goral identisch Chinesischer Goral oder Westchina Goral Naemorhedus griseus Milne Edwards 1871 China von der Inneren Mongolei bis Yunnan Altere Systematiken unterschieden zwischen vier und sechs Arten Beim Vier Arten Schema unter anderem vertreten durch Peter Grubb im Standardwerk Mammal Species of the World aus dem Jahr 2005 waren lediglich der Graue und der Rote Goral sowie der Langschwanzgoral und der Chinesische Goral als eigenstandig anerkannt Der Burma Goral wurde dem Chinesischen Goral der Tibetanische Goral dem Roten Goral zugeschlagen 3 Im Jahr 2011 stellte Grubb dann gemeinsam mit Colin P Groves in einer Revision der Horntrager ein Sechs Arten Schema vor Hierbei wurden die Tiere aus Pakistan und dem Kaschmir mitunter auch als Westhimalaya Goral Naemorhedus bedfordi bezeichnet auf Artebene etabliert wahrend der Tibetanische Goral wie zuvor im Roten Goral integriert war Die aktualisierte Systematik erschien im gleichen Jahr im zweiten Band des Standardwerkes Handbook of the Mammals of the World 4 5 Mehrere molekulargenetische Studien aus den 2010er und 2020er Jahren zeigten ein recht ambivalentes Bild uber die Verwandtschaftsverhaltnisse der Gorale So unterschieden sich der Chinesische Goral und der Burma Goral in Untersuchungen aus den Jahren 2012 und 2013 um 6 9 ihres genetischen Materials Der Abstand zwischen dem Burma Goral und dem Roten Goral lag bei nur 4 beide wurden deshalb als naher miteinander verwandt betrachtet Diese genetischen Ergebnisse unterstutzten vorerst die Eigenstandigkeit des Burma Goral Daruber hinaus bildeten beide Arten die urtumlichste Gruppe innerhalb der Gattung Der Chinesische Goral stand dagegen dem Grauen Goral naher 6 7 Weitere genetische Analysen veroffentlicht im Jahr 2019 erbrachten jedoch ein abweichendes Ergebnis Hierbei wurden der Westhimalaya der Burma und der Chinesische Goral als Variationen des Grauen Goral betrachtet wodurch sich die Anzahl der Arten auf drei reduzierte 8 Weitere genetische Studien zu Beginn der 2020er Jahre prasentierten dann ein Funf beziehungsweise ein weiteres Sechs Arten Schema Letzteres wich von der Version nach Groves und Grubb insofern ab dass der Westhimalaya Goral als Unterart des Grauen Goral und der Tibetanische Goral als eigenstandig angesehen wurde Im Funf Arten Modell galt der Tibetanische Goral zwar auch als eigenstandig der Chinesische Goral wurde allerdings in den Grauen Goral eingegliedert wahrend der Westhimalya Goral keine Berucksichtigung fand 9 1 Das im Jahr 2022 etablierte Sechs Arten Schema fand durch weitere genetische Untersuchungen im Folgejahr Unterstutzung 2 Uberblick uber die verschiedenen Gliederungsschemata der Gorale seit 2005 Vier Arten Schema nach Grubb 2005 3 Sechs Arten Schema nach Groves und Grubb 2011 4 Drei Arten Schema nach Mori et al 2019 8 Funf Arten Schema nach Li et al 2020 9 Sechs Arten Schema nach Joshi et al 2022 1 und Hrabina et al 2023 2 Grauer Goral N goral Grauer Goral N goral Grauer Goral N goral Grauer Goral N goral Grauer Goral N goral Westhimalaya Goral N bedfordi Chinesischer Goral N griseus Chinesischer Goral N griseus Chinesischer Goral N griseus Burma Goral N evansi Burma Goral N evansi Burma Goral N evansi Langschwanzgoral N caudatus Langschwanzgoral N caudatus Langschwanzgoral N caudatus Langschwanzgoral N caudatus Langschwanzgoral N caudatus Roter Goral N baileyi Roter Goral N baileyi Roter Goral N baileyi Roter Goral N baileyi Roter Goral N baileyi Tibetanischer Goral N cranbrooki Tibetanischer Goral N cranbrooki Des Weiteren wurden die Seraue Capricornis manchmal in die Gorale eingegliedert sie stellten sich jedoch genetisch als eigenstandige monophyletische Gruppe heraus 10 Der Gattungsname leitet sich vom lateinischen nemus Genitiv nemoris Wald und haedus Ziege ab und musste darum eigentlich Nemorhaedus geschrieben werden Der Erstbeschreiber Charles Hamilton Smith verwendete jedoch die Schreibweise Naemorhedus die deswegen gultig ist Es finden sich auch die ungultigen Schreibweisen Naemorhaedus Nemorhaedus Nemorhedus Nemorrhaedus und Nemorrhedus Literatur BearbeitenColin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S S 108 280 Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 743 745 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 D E Wilson D M Reeder Mammal Species of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bheem Dutt Joshi Vinaya Kumar Singh Hemant Singh Saurav Bhattacharjee Ashutosh Singh Sujeet Kumar Singh Kailash Chandra Lalit Kumar Sharma und Mukesh Thakur Revisiting taxonomic disparities in the genus Naemorhedus new insights from Indian Himalayan Region Mammalia 86 4 2022 S 373 379 doi 10 1515 mammalia 2021 0152 a b c Petr Hrabina Ludmila Pernerova Josef Suchomel und Jan Robovsky Utility of cytochrome c oxidase I for the deciphering of unstable phylogeny and taxonomy of gorals genus Nemorhaedus Hamilton Smith 1827 Bovidae Ovibovina Zookeys 1181 2023 S 81 110 doi 10 3897 zookeys 1181 108019 a b Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 1 a b Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 743 745 Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S S 108 280 Alexandre Hassanin Frederic Delsuc Anne Ropiquet Catrin Hammer Bettine Jansen van Vuuren Conrad Matthee Manuel Ruiz Garcia Francois Catzeflis Veronika Areskoug Trung Thanh Nguyen und Arnaud Couloux Pattern and timing of diversification of Cetartiodactyla Mammalia Laurasiatheria as revealed by a comprehensive analysis of mitochondrial genomes Comptes Rendus Palevol 335 2012 S 32 50 Zhenhuan Xiong Min Chen Endi Zhang und Mingjian Huang Molecular phylogeny and taxonomic status of the red goral by cytbgene analyses Folia Zoologica 62 2 2013 S 125 129 a b Emiliano Mori Luca Nera und Sandro Lovar Reclassification of the serows and gorals the end of a neverending story Mammal Review 49 2019 S 256 262 doi 10 1111 mam 12154 a b Guogang Li Nan Sun Kyaw Swa Mingxia Zhang Ye Htet Lwin und Rui Chang Quan Phylogenetic reassessment of gorals with new evidence from northern Myanmar reveals five distinct species Mammal Review 50 2020 S 325 330 doi 10 1111 mam 12200 Alexandre Hassanin Anne Ropiquet Arnaud Couloux und Corinne Cruaud Evolution of the Mitochondrial Genome in Mammals Living at High Altitude New Insights from a Study of the Tribe Caprini Bovidae Antilopinae Journal of Molecular Evolution 68 2009 S 293 310Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gorale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorale amp oldid 238358634