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Chrysobothris solieri Goldpunkt Nadelholz Prachtkafer oder Goldpunktierter Kiefern Prachtkafer ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Die Gattung Chrysobothris ist in Europa mit neun Arten vertreten 1 Weltweit zahlt man etwa 600 Arten zur Gattung Chrysobothris die hauptsachlich in den Tropen leben 2 Die Art Chrysobothris solieri ist sehr eng mit der Art Chrysobothris igniventris verwandt letztere wird von einigen Autoren als Unterart von solieri aufgefasst Der Kafer gehort nach Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschutzten Arten 3 Chrysobothris solieriChrysobothris solieri auf gefallter KieferSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie ChrysobothrinaeGattung ChrysobothrisArt Chrysobothris solieriWissenschaftlicher NameChrysobothris solieriGory amp Laporte 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Merkmale des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBemerkungen zum Namen Bearbeiten nbsp Abb 1 Aufsicht nbsp Abb 2 Seitenansicht nbsp Abb 3 Detail grun Schenkel am Vorderbein Pfeilspitzeauf Zahn links von der Seite rechts von obenDer Kafer wurde erstmals von Gory beschrieben 4 Die Beschreibung erschien im Rahmen einer Bearbeitung der Prachtkafer durch Laporte und Gory Diese wurde ursprunglich in 52 Lieferungen veroffentlicht die fur jede Gattung getrennt durchpaginiert waren Spater wurden sie in drei Banden veroffentlicht Die Daten der Lieferungen wurden widerspruchlich zitiert Es wird empfohlen als Erscheinungsjahr fur die Beschreibung von Chrysobothris solieri 1838 nicht 1837 anzugeben 5 Der Kafer stammte aus der Sammlung von Solier der ihn dem Autor uberlassen hatte obwohl er das einzige Exemplar seiner Sammlung war Deswegen wurde er von Gory auch nach Solier benannt Dem Gattungsnamen Chrysobothris von altgr xrῡsos chrysos fur Gold und bo8ros bothros fur Grube Loch 6 entspricht der deutsche Gattungsname Goldgruben Prachtkafer Die deutschen Namen fur den Kafer spielen ausserdem auf die Wirtsbaume des Kafers an der sich im Unterschied zu dem haufigeren Chrysobothris affinis nicht in Laubholz entwickelt Klingelhoffer beschrieb den Kafer unter dem Namen Chrysobothris pini 7 Merkmale des Kafers BearbeitenDer sieben bis zwolf Millimeter lange Kafer ist auf der Oberseite bronzefarben bis grunlich schimmernd und tragt auf den Flugeldecken sechs grosstenteils golden gefarbte Grubchen Der Kopf steht senkrecht zur Korperachse Er ist zwischen den Augen nicht niedergedruckt Die kurzen elfgliedrigen Fuhler sind nach innen stumpf gesagt mit einem langen ersten und dritten Glied Sie sind am 2 Glied leicht geknickt Die fadenformigen Kiefertaster sind viergliedrig Die Lippentaster sind deutlich dreigliedrig das mittlere Glied ist das langste das walzenformige Endglied endet abgestutzt Die Punktierung des Kopfes ist fein dicht und weniger runzlig als bei Chrysobothris affinis Der Kopf ist auf der Vorderseite fein und dicht behaart Abb 2 Der Halsschild ist fast doppelt so breit wie lang Der Vorderrand ist schwach doppelbuchtig der Hinterrand ist beiderseits tief ausgebuchtet Der Halsschild ist langs seicht niedergedruckt vor allem hinten Er ist uberwiegend quer gerunzelt an den Hinterecken eher gepunktet Das Schildchen ist klein und dreieckig Die Flugeldecken sind an der Basis zusammen deutlich breiter als der Halsschild und uber doppelt so lang wie gemeinsam breit Sie verlaufen in der vorderen Halfte etwa parallel danach verjungen sie sich annahernd gleichmassig und sie enden einzeln abgerundet und deutlich gezahnt Langsrippen sind erkennbar aber nicht uberall deutlich vorspringend wie bei Chrysobothris chrysostigma Die Zwischenraume zwischen den Langsrippen sind dicht und fein punktiert Das Intervall zwischen der Naht und der ersten Langsrippe ist nicht eben sondern wenigstens in der hinteren Halfte der Lange nach leicht niedergedruckt bei Abb 1 als Beleuchtungseffekt heller erscheinend Grosse und Form der sechs goldenen Gruben unterscheidet die Art nicht eindeutig von den anderen Arten Die am vordersten liegenden Gruben liegen sehr nahe der Flugeldeckenbasis im zweiten Intervall Sie sind die kleinsten und haben eine langliche Form Die mittleren Gruben liegen im zweiten und dritten Intervall und erreichen die dritte Langsrippe Ihre Form erinnert etwas an den vorwarts zeigenden Hufabdruck einer Kuh Auch die hinteren Gruben sind gross Dies unterscheidet die Art von Chrysobotris affinis und Chrysobothris leonhardi Die hintersten Gruben liegen noch weiter aussen und sind breiter als lang Dies gilt auch fur Chrysobothris igniventris letztere Art unterscheidet sich jedoch durch die Farbung des Unterleibs die Dornen am letzten Sternit und genitalmorphologisch von Chrysobothris solieri Die Beine sind kraftig Die stark entwickelten Vorderschenkel sind gezahnt Gattungsmerkmal Abb 3 Die Tarsen sind alle funfgliedrig Das Analsternit letzte Bauchplatte des Hinterleibs ist beim Mannchen deutlich ausgeschnitten der Ausschnitt ist beidseitig durch einen Dorn begrenzt Beim Weibchen ist es gerade abgestutzt bis schwach doppelt ausgeschnitten an den Seiten durch einen deutlichen Dorn begrenzt in der Mitte mit einem meist sehr schwach ausgebildeten Dorn versehen 8 9 7 Biologie BearbeitenIn Mitteleuropa entwickelt sich der Kafer hauptsachlich in der Waldkiefer er wurde jedoch auch aus der Moorkiefer und aus der Fichte gezogen Aus Frankreich wurden weitere Kiefernarten gemeldet Auch die Larche wurde als Brutbaum gemeldet 10 aber auch angezweifelt Im Osten werden von dem Kafer ebenfalls Zedern als Brutbaume benutzt Man findet den Kafer an sonnenexponierten heissen Stellen in lichten Nadelwaldern Er befallt abgestorbene Aste und Stammchen bis 15 Zentimeter Durchmesser Die Art wahlt dabei bevorzugt Aste die nicht dem Boden aufliegen sondern beispielsweise abstehende Kronenaste oder Seitenwurzeln gesturzter Baume mit noch dunner glanzender Rinde Spiegelrinde Auch brandgeschadigte Aste werden befallen Die dickere Borke der Stamme wird nicht zur Eiablage benutzt Die Eier werden einzeln unter Rindenschuppen oder in Rindenspalten abgelegt Die Larven fressen unter der Rinde zwischen Bast und Splintholz gewundene Gange Die Larvengange werden mit Bohrmehl verfullt das wegen der unterschiedlichen Dichte und Farbe als wolkig bezeichnet wird Die Rander der Bohrgange sind scharfkantig in den Splint eingeschnitten Die Frassbilder variieren stark Der Larvengang endet oft uber einer hellen Bohrmehlplatte unter welcher der Gang zur Puppenwiege fuhrt Die Puppenwiege liegt wenige Millimeter tief im Splintholz in Langsrichtung der Aste Man findet zwei Typen von Puppenwiegen entsprechend der Anzahl der Zugange In solchen mit nur einem Ausgang muss sich die Larve vor der Verpuppung umdrehen und der Kafer verlasst die Puppenwiege durch den Gang durch den die Larve kam Bei Puppenwiegen vom zweiten Typ legt die Larve einen zweiten Ausgang an In Mitteleuropa beginnt der Larvenfrass im Sommer des ersten Jahres Uber den Winter stellen die Larven ihre Frasstatigkeit ein und nehmen sie erst im Fruhjahr des nachsten Jahres wieder auf Im Herbst legen sie eine Puppenwiege an in der sie nochmals als Larve uberwintern Erst mit Beginn des Fruhsommers des zweiten Jahres verpuppen sie sich Das Puppenstadium dauert acht bis zwolf Wochen Manche Individuen legen auch erst im zweiten Fruhjahr die Puppenwiegen an In Sudfrankreich ist die Entwicklung des Kafers einjahrig Entsprechend der verschiedenen Klimata findet man den Kafer auch zu verschiedenen Zeiten in Frankreich von Mai bis Ende September in Griechenland von Anfang April bis Mitte Oktober 11 In Baden Wurttemberg von Mitte Juni bis Mitte August mit dem Maximum im August 2 Verbreitung BearbeitenWegen der problematischen Trennung von Chrysobotris igniventris ist die Verbreitung von Chrysobothris solieri in verschiedenen Quellen unterschiedlich angegeben Nach Niehuis ist die Art um das gesamte Mittelmeer verbreitet holomediterran Ausserdem kommt sie in Portugal vor und die nordliche Verbreitungsgrenze verlauft durch Frankreich Deutschland Osterreich Slowenien Kroatien Serbien und Bulgarien 12 Davon abweichend fehlt laut Fauna Europaea die Art in Osterreich kommt aber auch in der Ukraine vor 1 Literatur BearbeitenFritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 S 437 442 Manfred Niehuis Hrsg Die Prachtkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz e V GNOR Landau 2004 ISBN 3 937783 04 0 S 180 182Einzelnachweise Bearbeiten a b Bei Fauna Europaea Chrysobothris solieri abgerufen am 22 Juli 2023 a b Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 S 423 Anlage 1 zum BASchV gelistet unter Fauna Coleoptera Buprestidae H Gory Histoire naturelle et iconographie des insectes coleopteres publiee par monographies separees als Band II Paris 1841 nicht durchpaginiert in der 21 Gattung Seite 10 G H Nelson C L Bellamy A clarification of authors and publication dates in theHistoire naturelle et iconographie des insectes coleopteresby F L de Laporte amp H L Gory in Giornale Italiano di Entomologia 6 297 308 30 4 1993 S 303 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung a b Oberlieutenant Klingelhoffer Darmstadt Beitrage zur deutschen Insectenkunde in Entomologische Zeitung No 9 6 Jahrgang Stettin Sept 1845 S 347 Chrysobothris Solieri als Chrysobothris pini Bestimmungstabellen bei Coleonet zur Gattung Chrysobothris abgerufen am 19 Juli 2023 Ludwig Redtenbacher Fauna austriaca die Kafer Wien 1858 S 471 Gattungsmerkmale und Schlussel fur die Arten Jean L Lichtenstein Francois Picard Notes biologique sur les Braconides Hym in Bulletin de la Societe Entomologique de France 1918 No 11 Paris 1918 S 172 unter Nr 2 Chrysobothris Solieri aus Larche gezogen H Muhle P Brandl M Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Printed in Germany by Georg Rossle Augsburg 2000 S 152 Manfred Niehuis Hrsg Die Prachtkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz e V GNOR Landau 2004 ISBN 3 937783 04 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chrysobothris solieri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chrysobothris solieri amp oldid 236386263