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Goin und Moin auch Goinn und Moinn oder altnordisch Goinn ok Moinn sind in der nordischen Mythologie zwei Schlangen die zusammen mit anderen Schlangen und dem schlangenartigen Drachen Nidhoggr unter dem Weltenbaum Yggdrasil leben Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Forschung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseQuellen BearbeitenDas Lied Grimnismal fuhrt neben Nidhoggr und Goinn und Moinn noch vier oder funf weitere Schlangen auf die unter der Weltenesche hausen und an ihren Wurzeln nagen Als Vater der beiden wird Grafvitnir genannt Ormar fleiri liggja und aski Yggdrasils en that of hyggi hverr osvidra apa Goinn ok Moinn their ro Grafvitnis synir Grabakr ok Grafvolludr ofnir ok Svafnir hygg ek at ae skyli meids kvistu ma 1 Mehr Schlangen liegen unter der Esche Yggdrasill als es jeder dumme Tor glaubt Goinn und Moinn sie sind Grafwitnirs Sohne Grabak und Grafwollud Ofnir und Swafnir ich meine dass sie immer die Zweige 2 des Baumes abfressen werden 3 Grimnismal 34 Ubersetzung von Arnulf Krause dd Snorri Sturluson zitiert diese Stelle des Grimnismal in der Prosa Edda und fugt noch hinzu En sva margir ormar eru i Hvergelmi med Nidhogg at engi tunga ma telja 4 So viele Schlangen sind in Hwergelmir bei Nidhogg dass sie keine Zunge zu zahlen vermag 5 SNORRI STURLUSON Prosa Edda Gylfaginning Kapitel 16 Ubersetzung von Arnulf Krause dd Der Aufenthaltsort der Schlangen ist nach beiden Uberlieferungen ubereinstimmend unterhalb von Yggdrasil Snorri Sturluson gibt noch als nahere Ortsangabe die Quelle Hvergelmir an Er gerat dadurch nicht in Widerspruch mit dem Lied Grimnismal da sich nach seinem kosmogonischen Konzept die Quelle Hvergelmir unterhalb einer der Wurzeln von Yggdrasil befindet In seiner Sprache der Dichtkunst dem Skaldskaparmal fuhrt Snorri Sturluson alle Schlangennamen mit Ausnahme von Grafwollud ein zweites Mal auf Alle Namen werden des Weiteren in den THulur als Heiti fur Schlangen aufgefuhrt Das heisst ein Dichter konnte die Namen als anderes Wort fur Schlange verwenden Forschung BearbeitenDie Schlangen unter Yggdrasil sind der nordische Nachhall eines indogermanischen mythischen Weltmodells wonach am Fusse des Lebensbaums eine Schlange wohnt und in den Asten ein Adler Da uber diese nordischen Schlangen nicht viel mehr als der blosse Name uberliefert ist kann man zu ihnen auch nicht mehr sagen als das was sich aus den Deutungen ihrer Namen ergibt Goinn altnordisch Goinn goːinː mit langem o und langem n bedeutet vielleicht Land Tier 6 Moinn altnordisch Moinn moːinː heisst wohl Moor Tier 7 Der Name der danischen Insel Mon konnte mit der Bezeichnung Moinsheimar Heime des Moinn in Zusammenhang stehen 8 Grafwitnir altnordisch Grafvitnir der Vater von Goinn und Moinn sein Name ist fast nicht mehr verstandlich Man deutet ihn als in einer Grube hausender Wolf 9 Gruben Wolf 10 nagender Wolf 11 oder Grabwesen 12 Grabak altnordisch Grabakr ist der Graurucken 6 Man findet den Namen auch in einem Skalden Gedicht des 11 Jahrhunderts als Synonym fur das Schiff Ormr inn langi 6 woraus sich ein weiterer Wasserbezug der Schlangen ergibt Grafwollud altnordisch Grafvolludr ist wiederum schwer ubersetzbar Vielleicht bedeutet der Name Feld Nager 11 Feldgraber 12 oder der unter der Erde Grabende 10 Vielleicht muss man den Namen aber auch Grafvoludr als der in der Grube Herrschende lesen 10 Ofnir altnordisch ofnir bedeutet die sich Windende 13 oder der Verwirrte 11 und ist zugleich einer der Beinamens Odins Swafnir altnordisch Svafnir ist der Schlafbringer 11 oder der in den Schlaf also Tod versetzt 14 Auch dieser Name gehort zu den Beinamen Odins Literatur BearbeitenRudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Einzelnachweise Bearbeiten Lieder Edda Grimnismal 34 Textausgabe nach Titus Projekt URL http titus uni frankfurt de texte etcs germ anord edda edda htm aufgerufen am 21 Dezember 2009 Zweige scheint hier als Heiti von Wurzeln gebraucht zu werden Vergleiche Arthur Hany Die Edda Ubersetzung 3 Auflage Manesse Verlag Zurich 1989 ISBN 978 3 71751 731 3 S 553 Ubersetzung und Zitation nach Arnulf Krause Die Gotter und Heldenlieder der Alteren Edda Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2004 ISBN 978 3 15050 047 7 Textausgabe nach CyberSamurai Encyclopedia of Norse Mythology URL Archivlink Memento des Originals vom 28 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cybersamurai net aufgerufen am 21 Dezember 2009 Ubersetzung und Zitation nach Arnulf Krause Die Edda des Snorri Sturluson Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 1997 ISBN 978 3 15000 782 2 a b c Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie 3 Auflage 2006 S 145 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie 3 Auflage 2006 S 288 Klaus von See Kommentar zu den Liedern der Edda Verlag C Winter Heidelberg 1997 Band 4 S 147 Jan de Vries Altnordisches Etymologisches Worterbuch 2 Auflage Brill Archive Stichwort grafa grafvitnir a b c Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie 3 Auflage 2006 S 149 a b c d Henry Adams Bellows The Poetic Edda The Mythological Poems Courier Dover Publications 2004 ISBN 978 0 486 43710 1 S 98 Anmerkung 34 a b Jesse L Byock The prose Edda Norse mythology Penguin 2005 ISBN 978 0 14 044755 2 S 163 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie 3 Auflage 2006 S 327 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie 3 Auflage 2006 S 399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goin und Moin amp oldid 183592677