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Die Glashutte unterhalb Dornsweg war eine Waldglashutte im Taunus in Hessen die im 15 Jahrhundert Glas produzierte Reste der Glashutte liegen auf 570 m u NHN in einem Waldgebiet rund zwei Kilometer ostlich des Ortes Glashutten am Nordosthang der Erhebung Glaskopf Archaologische Untersuchungen am Standort der Glashutte erfolgten in den Jahren 2001 und 2005 Die Erhebung Glaskopf mit dem Ort Glashutten Inhaltsverzeichnis 1 Ausgrabungen und Aufbau 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAusgrabungen und Aufbau BearbeitenDer in der historischen Literatur erwahnte aber in Vergessenheit geratene Standort der Glashutte wurde 1998 wieder aufgefunden Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Kreisarchaologie entdeckte bei Gelandebegehungen im Waldboden rot opakes Scherbenmaterial und hugelige Erhebungen 1 Die Reste der Glashutte liegen nahe einem Waldweg mit der Bezeichnung Dornsweg Auf Initiative des Vereins Kulturkreis Glashutten erfolgte im Jahr 2000 neben einer Vermessung und Kartierung des Gelandes eine geophysikalische Prospektion durch Geomagnetik um ohne Bodeneingriffe Einblicke in den fruheren Huttenkomplex zu erhalten In den Jahren 2001 und 2005 fuhrten ehrenamtliche Helfer unter wissenschaftlicher Leitung des Archaologen Peter Steppuhn Ausgrabungen durch 2 Nach den Arbeiten wurde die Grabungsstelle wieder verfullt 3 Laut den Grabungsergebnissen war der grossere Arbeitsofen stark zerstort Die vier Nebenofen mit einem Durchmesser von jeweils drei bis vier Metern waren gut erhalten In den ausseren Nebenofen wurden die Gefasse allmahlich abgekuhlt oder Rohstoffe getrocknet Die beiden mittleren Nebenofen waren eine Kombination von Streck und Kuhlofen und dienten der Flachglasproduktion Bei den Ausgrabungen wurden rund 30 000 Fundstucke geborgen bei denen es sich uberwiegend um Glasfragmente handelte Aussagekraftige Einzelstucke des geborgenen Fundmaterials fanden Aufnahme in der Dauerausstellung Waldglashutten im Taunus im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu Anspach 4 Das ubrige Material lagert sortiert und dokumentiert im Magazin des Landesamtes fur Denkmalpflege Hessen Die Fundstucke zeugen von einer intensiven Glasbearbeitung unter Beherrschung schwieriger Glasblasertechniken Die Produkte wiesen ein breites Herstellungsrepertoire an Form und Farbe auf Produkte waren Hohl und Flachglas zum Teil fur hochste Anspruche Auch farbiges Glas darunter blaue Glasmasse weist auf eine Produktion fur hohere soziale Schichten hin Davon zeugen auch filigrane Fadenauflagen am Glas sowie verschiedene Netz und Nuppenvariationen Eine ganz besondere Bedeutung kommt dem rot opaken Glas zu dessen Herstellung heute 2017 noch Anlass zu wissenschaftlichen Untersuchungen gibt Es kamen auch Rippen und Kreuzrippenbecher aus grunem Waldglas vor ebenso wie Becher und Flaschen aus rot opakem Glas Auch Glasbehalter fur den medizinisch alchemistischen Bereich wurden gefertigt Zum Fundspektrum zahlten auch Fragmente von fast 20 Glashafen fur das geschmolzene Glas Anhand der Glas und Keramikfunde liess sich die Produktionszeit der Glashutte in die zweite Halfte des 15 Jahrhunderts datieren Damit arbeitete der Glasbetrieb etwa im gleichen Zeitraum wie die Glashutte am Buchholzweg und die Glashutte an der Emsbachschlucht die jeweils rund einen Kilometer entfernt lagen Diese Standorte wurden in den Jahren 2001 bis 2005 ebenfalls archaologisch untersucht Aufgrund von Fundubereinstimmungen vermuten die Archaologen dass die Glashutte unterhalb Dornsweg mit der Glashutte am Buchholzweg in Verbindung stand eventuell ein Vorgangerbetrieb war Die starken Zerstorungen am Hauptofen deuten auf einen geplanten Neuaufbau des strapazierten Ofens hin der aber nicht durchgefuhrt wurde Diskutiert wurde auch eine gewaltsame Niederlegung der Glashutte noch wahrend ihrer Betriebszeit Der Grund dafur ist nicht bekannt Es konnte sich um die Folge einer kriegerischen Auseinandersetzung wie die Mainzer Stiftsfehde 1461 1462 oder eine Zerstorung durch Konkurrenzbetriebe handeln Die Forschungen an der Glashutte unterhalb Dornsweg erweiterten den Erkenntnisstand zur Glashuttenlandschaft im Taunus die nur eine untergeordnete Rolle in der europaischen Glasgeschichte gespielt hat Literatur BearbeitenPeter Steppuhn unter Mitarbeit von Ingrid Berg Waldglashutten im Taunus Geschichte Archaologie Produkte Begleitbuch zur Dauerausstellung im Freilichtmuseum Hessenpark Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 930095 04 9 Peter Steppuhn Ergebnisse und Perspektiven einer Glas Archaologie des 12 bis 17 Jahrhunderts im Hochtaunus In S Kleingartner U Muller J Scheschkewitz Hrsg Kulturwandel im Spannungsfeld von Tradition und Innovation Festschrift fur Michael Muller Wille Neumunster S 247 269 Online Weblinks BearbeitenBeschreibung der Glashutte unterhalb Dornsweg Glasmacher bei Glashutten im Taunus mit Lagekarten und Ausgrabungsfotos bei Historie Arbeitskreis Glashutten Kurzbeschreibung der Glashuttenstandorte bei GlashuttenEinzelnachweise Bearbeiten Hochmittelalterliche Glasofen im Taunus entdeckt Sternstunde eines Amateurforschers Horst Nauk Memento des Originals vom 15 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historie arbeitskreis glashuetten de bei Historie Arbeitskreis Glashutten Glashuttenstandorte Memento des Originals vom 1 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gemeinde glashuetten de Station IV Memento des Originals vom 15 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historie arbeitskreis glashuetten de des 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