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Die Glashutte an der Emsbachschlucht war eine Waldglashutte im Taunus in Hessen die im 15 Jahrhundert Glas produzierte Die Reste der Glashutte liegen auf 518 m u NHN in einem Waldgebiet rund 1 5 Kilometer ostlich des Ortes Glashutten am Nordosthang der Erhebung Glaskopf Eine archaologische Untersuchung am Standort der Glashutte erfolgte im Jahr 2000 Die Reste der Anlage sind im Jahr 2001 konserviert worden Konservierte Grundmauern der Glasofen der Glashutte an der Emsbachschlucht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ausgrabung und Aufbau 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die Erhebung Glaskopf mit dem Ort GlashuttenDie fruhere Glashutte liegt im Waldgebiet Unterer Seelborn unmittelbar am Emsbach Ihre Reste finden sich auf dem schluchtartig verengten Talgrund des Baches Nordlich verlauft der fruhere Obergermanisch Raetische Limes der seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO ist Der fruhere Glashuttenstandort liegt direkt am Limeserlebnispfad Hochtaunus der vom Ort Glashutten aus dem Limes auf 30 km Lange folgt 1 Zusatzlich wurde im Jahr 2013 auf der ca 1 5 km langen Strecke vom Ortsausgang Glashutten bis zur Glashutte an der Emsbachschlucht der waldGLASweg angelegt der auf sieben Stationen Historie mit Kunst in moderner Glastechnik verbindet 2 Ausgrabung und Aufbau BearbeitenDie Fundstelle war schon seit langer Zeit bekannt und wurde um das Jahr 1900 als mogliche romische Glashutte am Limes angesehen 1999 erfolgte neben einer Vermessung und Kartierung des Gelandes eine geophysikalische Prospektion um ohne Bodeneingriffe Einblicke in den fruheren Huttenkomplex zu erhalten Dabei wurden vier kleinere Hugel als Nebenofen eines bereits bekannten Hauptofens festgestellt Auf Initiative des Vereins Kulturkreis Glashutten fuhrten im Jahr 2000 ehrenamtliche Helfer unter wissenschaftlicher Leitung des Archaologen Peter Steppuhn eine Ausgrabung auf einem Areal von ca 300 m durch 3 Laut den Grabungsergebnissen befand sich der grossere Arbeitsofen ca 7 4 m mit mehreren fensterartigen Offnungen im Norden Im Inneren standen auf den ca 1 7 0 6 Meter grossen Hafenbanken bis zu vier aus Ton gefertigte Glashafen mit der geschmolzenen Glasmasse die von den Glasblasern durch die Arbeitslocher entnommen wurde In den ausseren Nebenofen wurden die Glasgefasse allmahlich abgekuhlt oder Rohstoffe getrocknet Die beiden mittleren Nebenofen waren eine Kombination von Streck und Kuhlofen und dienten der Flachglasherstellung Im Hauptofen benotigten die Glashersteller Temperaturen bis 1200 C in den ubrigen kuhleren Ofen reichten ca 600 C aus Geheizt wurde mit Buchenscheiten nbsp Station 3 des waldGLASwegBei der Ausgrabung wurden rund 4000 Fundstucke geborgen bei denen es sich meist um Glasfragmente handelte Aussagekraftige Einzelstucke des geborgenen Fundmaterials fanden Aufnahme in der Dauerausstellung Waldglashutten im Taunus im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu Anspach 4 Das ubrige Material lagert sortiert und dokumentiert im Magazin des Landesamtes fur Denkmalpflege Hessen Die Glashutte erzeugte grunes Waldglas das zu Hohlglas und Flachglas im Zylinderverfahren verarbeitet wurde An Glasgefassen wurden in hohen Stuckzahlen nahezu ausschliesslich dickwandige Becher produziert die in den 1450 bis 1480er Jahren als Massenware vertrieben wurden Anhand der Glas und Keramikfunde liess sich die Produktionszeit der Glashutte in die Zeit um 1450 datieren Damit arbeitete der Glasbetrieb etwa im gleichen Zeitraum wie die Glashutte unterhalb Dornsweg und die Glashutte am Buchholzweg die jeweils rund einen Kilometer entfernt lagen Diese Standorte wurden in den Jahren 2001 bis 2005 ebenfalls archaologisch untersucht Die Forschungen an der Glashutte an der Emsbachschlucht erweiterten den Erkenntnisstand zur Glashuttenlandschaft im Taunus die nur eine untergeordnete Rolle in der europaischen Glasgeschichte gespielt hat Auf dem Areal der Glashutte fand zuvor im 13 Jahrhundert eine Verhuttung von Eisenerz statt worauf mehr als 300 kg an Eisenerz und Eisenschlacke im Bereich der Fundstelle deuteten 2010 erfolgte eine denkmalgerechte Sanierung zur Beseitigung der Frostschaden der Anlage 5 2014 eine weitere Sanierung 6 Literatur BearbeitenPeter Steppuhn unter Mitarbeit von Ingrid Berg Waldglashutten im Taunus Geschichte Archaologie Produkte Begleitbuch zur Dauerausstellung im Freilichtmuseum Hessenpark Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 930095 04 9 Peter Steppuhn Ergebnisse und Perspektiven einer Glas Archaologie des 12 bis 17 Jahrhunderts im Hochtaunus In S Kleingartner U Muller J Scheschkewitz Hrsg Kulturwandel im Spannungsfeld von Tradition und Innovation Festschrift fur Michael Muller Wille Neumunster S 247 269 Online Weblinks BearbeitenBeschreibung der Glashutte an der Emsbachschlucht Beschreibung der Glashutte an der Emsbachschlucht als Station VII des waldGLASweges Glasmacher bei Glashutten im Taunus mit Lagekarten und Ausgrabungsfotos Konservierte Glasofengrundmauern der GlashutteEinzelnachweise Bearbeiten Limeserlebnispfad Hochtaunus Memento vom 6 April 2015 im Internet Archive waldGLASweg Memento vom 15 April 2017 im Internet Archive bei Historie Arbeitskreis Glashutten Glashuttenstandorte Memento vom 1 April 2017 im Internet Archive Dauerausstellung Waldglashutten im Taunus im Hessenpark Memento vom 15 April 2017 im Internet Archive bei Historie Arbeitskreis Glashutten Stefan Jung Mit viel Gefuhl und Pinselstrich in Taunus Zeitung vom 20 Juli 2010 S 20 Glashutte restauriert Memento vom 14 August 2016 im Internet Archive in Taunus Zeitung vom 30 April 201450 2242 8 4234 Koordinaten 50 13 27 1 N 8 25 24 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glashutte an der Emsbachschlucht amp oldid 234576174