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Die 1889 erstmals erschienene Zeitschrift Die Gluhlichter ab 1896 Neue Gluhlichter ab 1909 Gluhlichter war das bedeutendste humoristisch satirische Arbeiterblatt der im gleichen Jahr gegrundeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Die Zeitschrift erschien mit einigen Unterbrechungen von 1889 bis 1915 im Stile der sehr ahnlichen bekannteren Satire Zeitschrift dem Munchner Simplicissimus in Wien 1 Die GluhlichterBeschreibung humoristisch satirisches ArbeiterblattVerlag Verlag der Wiener VolksbuchhandlungenErstausgabe 30 November 1889Einstellung 30 Dezember 1915Erscheinungsweise vierzehntaglichChefredakteur Hans Bernauer Nr 1 1889 Nr 166 1896 Herausgeber Hans Czermak Nr 1 1889 Nr 73 1892 David Sutzmann Nr 74 1892 Nr 166 1896 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung der Gluhlichter 2 Herausgeber und Mitarbeiter 3 Blattlinie 4 Karikaturen 5 Einstellung im Ersten Weltkrieg 6 Andere humoristische Zeitschriften im Ersten Weltkrieg 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntstehung der Gluhlichter BearbeitenDie Zeitschrift erschien erstmals am 30 November 1889 und wurde bis 1896 unter dem Namen Die Gluhlichter veroffentlicht Von 1898 bis 1909 wurde die Zeitschrift mit einigen kleineren Unterbrechungen unter dem Namen Neue Gluhlichter publiziert Nach 1909 bis zu ihrer Einstellung 1915 erschien die Zeitschrift unter dem Namen Gluhlichter Sie erschien durchgehend mit einigen wenigen Unterbrechungen in 14 tagigen Abstanden Herausgeber und Mitarbeiter BearbeitenHerausgegeben wurde die Zeitschrift von Hans Czermak David Sussmann Artur Haydtmann sowie von Ignaz Brand Unter den bekannteren Redakteuren finden sich Beitrage von bspw Hermann Hesse Marie von Ebner Eschenbach oder Anastasius Grun Ebenfalls redaktionell fur die Zeitschrift tatig waren Emil Kralik Hans Bernauer Hugo Heller Stephan Grossman und Josef Luitpold Stern Fur den Grossteil der Karikaturen waren unter anderen Fritz Kaskeline Theodor Zajeckowski Fritz Graetz Franz Koch und Moriz Jung verantwortlich nbsp Arme Republik Marianne wird an einen Pfahl gebunden dargestellt Um sie tanzt die gesellschaftliche Oberschicht wahrend unter dem Auge von Henri Rochefort Kommandant Esterhazy den Scheiterhaufen entzundet Karikatur aus Neue Gluhlichter 26 Februar 1898Blattlinie BearbeitenDie Gluhlichter und die Personen die dahinter standen sahen es als notwendig an die Menschen vom Wert und der Notwendigkeit der Arbeiterbewegung zu uberzeugen Sie ausserten sich kritisch gegenuber Wahlrechtskampfen und forderte ein direktes Wahlrecht Die Zeitschrift zielte auf burgerliche Moral und die Schicht der Arbeiter ab Die Zeitschrift erreichte ein fur ein damaliges Satireblatt ungewohnlich hohes Niveau was unter anderem auf redaktionelle Beitrage weiter oben genannter bekannter Schriftsteller zuruckzufuhren ist Die Zeitschrift vertrat zudem eine pazifistische Haltung die sie auch im Ersten Weltkrieg beibehielt Karikaturen BearbeitenOftmals wurden ranghohe Politiker und Militars bei antisemitischen Handlungen karikiert So wurde beispielsweise Karl Lueger in einer Karikatur mit der Unterschrift Antisemitische Hirschjagd mit einem Stock dargestellt wie er auf einen Juden einprugelt Eine weitere Karikatur zeigt Lueger mit seinen Parteifreunden und einem geistlichen Juden vor einem Suppentopf stehend wahrend sie gemeinsam einen Klerikal Christlichsocialen Antisemitischen Volks Verdummungs Brei kochen Ebenfalls wurde Karl Lueger als Arzt dargestellt der seinen Patienten Medizin mit der Aufschrift Christlichsocialer Antisemitischer Blodsinn verabreicht 2 Karl Lueger war in der Vorkriegszeit politischer Gegner der Sozialdemokraten da er der christlichsozialen Partei nicht nur angehorte sondern sie 1893 auch selbst grundete Einstellung im Ersten Weltkrieg BearbeitenMit Beginn des Ersten Weltkriegs lasst sich in Hinblick auf Karikaturen in Satirezeitschriften ein klarer Wechsel von kritischen politischen Darstellungen die die Politik im eigenen Land betrafen hin zu einer Uberwindung der Parteiengegensatze abzeichnen Es wurden also nicht mehr Parteimitglieder der konkurrierenden Parteien karikiert sondern der gemeinsame Kriegsfeind Dieser Wechsel zu einem einheitlichen Feind den es galt propagandistisch herabzuspielen nennt man heute Burgfriedenspolitik 3 Die Gluhlichter bildeten jedoch eine Ausnahme Sie beteiligten sich nicht an der Burgfriedenspolitik sondern vertraten weiterhin eine klare pazifistische Antikriegshaltung Die Folge war die haufige Zensur der Zeitschrift Von 22 Ausgaben der letzten Redaktion wurden 15 beanstandet Dies fuhrte schliesslich zur Einstellung Die letzte Ausgabe erschien am 30 Dezember 1915 4 Andere humoristische Zeitschriften im Ersten Weltkrieg Bearbeiten1837 1926 Der Humorist 1857 1919 Satirezeitschrift Figaro 1861 1933 Humoristisch Politisches Volksblatt Kikeriki 1869 1919 Humoristisch satirische Wochenzeitung Der Floh 1871 1925 Humoristisch satirische Wochenzeitung Die Bombe 1880 1925 Wiener Karikaturenzeitschrift Wiener Caricaturen 1887 1916 Illustrierte Beilage des Volksblattes fur Stadt und Land Belehrendes und Unterhaltendes 1899 1936 Satirische Zeitschrift Die Fackel 1900 1917 Antiklerikales humoristisch satirisches Wochenblatt Der Tiroler Wastl 1905 1941 Humoristische Wochenzeitschrift Die MusketeLiteratur BearbeitenChristine Eichinger Karikatur und Satire im Kampf um die Rechte des Proletariats In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien 38 Wien 1982 Thomas Dietzel Hans Otto Hugel Deutsche literarische Zeitschriften 1880 1945 Ein Repertorium K G Saur Verlag Munchen New York London Paris 1988 Band 1 1 764 S 503 ISBN 3 598 10646 7 Ulrich Wyrwa Antisemitische Karikaturen In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart De Gruyter Saur Verlag Berlin Munchen Boston Satz 2015 ISBN 978 3 11 025873 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gluhlichter humoristisch satirische Arbeiterzeitung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Gluhlichter im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Die Gluhlichter auf ANNO hier finden sich einige Nummern 1889 1915 als PDFs und recherchierbare Datenbank http erster weltkrieg dnb de WKI Web DE Navigation Propaganda und Zensur Der Krieg in deutschen Satireblaettern der krieg in deutschen satireblaettern html http www lexikon erster weltkrieg de Propaganda unter dem Reiter Satire finden sich einige weitere interessante Zeitschriften Zeitschriftendatenbank der deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Christine Eichinger Karikatur und Satire im Kampf um die Rechte des Proletariats In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien 38 Wien 1982 S 139ff S 145ff S 153f Ulrich Wyrwa Antisemitische Karikaturen In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart De Gruyter Saur Verlag Berlin Munchen Boston Satz 2015 ISBN 978 3 11 025873 8 S 16 17 http erster weltkrieg dnb de WKI Web DE Navigation Propaganda und Zensur Der Krieg in deutschen Satireblaettern der krieg in deutschen 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