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Matthias Petersen 24 Dezember 1632 in Oldsum 16 September 1706 auch Matz Peters war ein nordfriesischer Kapitan und Walfanger aus Oldsum auf der nordfriesischen Insel Fohr Der Grabstein des Glucklichen Matthias auf dem Friedhof von SuderendeMit Beinamen auch als Glucklicher Matthias Matthias der Gluckliche oder Mathis der Gluckliche bekannt erlangte Matthias Petersen Ruhm indem er innerhalb von funf Jahrzehnten 373 Wale erlegte und zu grossem Wohlstand gelangte weshalb er wie seine steinerne Grabplatte auf dem Friedhof der Kirche St Laurentii in Suderende auf Fohr bezeugt mit Zustimmung aller den Namen Der Gluckliche annahm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kinder und Nachfahren 3 Literatur 4 Weblink 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMatthias Petersen wurde am 24 Dezember 1632 als Sohn von Peter Johnen auf der Insel Fohr geboren Seine seemannische Ausbildung erhielt er an der Navigationsschule die der Pastor an St Laurentii in Suderende Richardus Petri eingerichtet hatte Bereits als Zwanzigjahriger erhielt Petersen das Kommando uber ein Walfangschiff und er behielt den Rang des Kommandeurs fur die nachsten 50 Jahre Wahrend 19 erfolgreicher Fangfahrten als Kommandeur verdiente er sich ein hohes Einkommen 1 Petersens Erfolg beruhte zum grossen Teil darauf dass er zu seiner Zeit noch an der so genannten Baienfischerei teilnahm bei der die Walfanger innerhalb kurzer Zeit grosse Mengen von Walen in den Buchten Baien Spitzbergens erlegen konnten Als die dortigen Bestande erschopft waren verlagerte sich die Aktivitat der Fanger zunehmend auf die offene See was weniger eintraglich und auch gefahrlicher war Es war aber wohl auch seine lange Erfahrung als Seefahrer die Petersen zugutekam 1677 stifteten er und sein Bruder der Gemeinde St Laurentii zwei grosse Kronleuchter aus Messing die heute noch in der Kirche benutzt werden Im Jahre 1701 zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges wurde Petersens altester Sohn Matz auch ein Kommandeur von einem franzosischen Kaper nach St Malo entfuhrt konnte aber freigekauft werden 2 1702 wurde dann Petersen selbst auf seiner letzten Reise von den Franzosen aufgebracht und musste sich und seine Mannschaft gegen ein Losegeld von 8000 Reichstalern freikaufen Im selben Jahr fielen auch seine beiden Sohne Ock und John im Kampf gegen franzosische Seerauber Matthias Petersen vermachte der Kirchengemeinde testamentarisch 100 Goldtaler die von den Erben nicht ausgezahlt wurden Nach jahrelangen Bemuhungen der Kirchengemeinde den Betrag von den Erben zu erhalten wurde das Grab des 14 Jahre zuvor mit Ehren in der Kirche bestatteten Matthias kurzerhand auf den Friedhof verlegt wo der Stein heute noch zu sehen ist Kinder und Nachfahren Bearbeiten nbsp Restaurantschild auf FohrMatthias Petersen war seit 1663 mit Inge Matthiessen 1641 1727 verheiratet mit der er zwolf Kinder hatte von denen vier als Kleinkinder starben Ihre Kinder erhielten eine Ausbildung durch einen Privatlehrer so dass seine Sohne Clement und Peter Matthiesen studieren konnten Clement wurde Prediger zu Schwesing und man nimmt an dass er es war der den lateinischen Text fur die Inschrift der Grabplatte seines Vaters entworfen hat Peter Matthiesen wurde nach einem Studium an der Husumer Lateinschule und der Universitat Jena Landvogt sowohl von Osterland Fohr als auch von Sylt und Gerichtsvogt von Wyk auf Fohr Dessen Sohn Peter war ebenfalls Landvogt von Osterland Fohr und auch Birkvogt der Westerharde Fohr zu der auch Amrum gehorte Sein Studienfreund Graf Johann Friedrich Struensee berief ihn 1771 zum Burgermeister von Kopenhagen Nachdem Struensee jedoch wegen Hochverrats hingerichtet worden war wurde Peter Matthiesen Junior Direktor des Handels und Fischereiinstituts von Altona das damals zum danischen Gesamtstaat gehorte Von dort aus verhalf er vielen Seeleuten von Fohr zu Anstellungen in der Gronlandschifffahrt Die Sohne Matz Matthias 1665 Ocke 1674 und John Johann 1681 wurden Seefahrer und kamen 1701 1702 um Jung Ocke oder Otto Matthiesen 1679 1764 liess sich nach einer erfolgreichen Zeit als Kommandeur als Kaufmann in Altona nieder Die einzige uberlebende Tochter heiratete einen Nieblumer Kommandeur Ihr Urenkel Jens Jacob Eschels verfasste die alteste erhaltene authentische deutsche Kapitansautobiographie Der US amerikanische Autor und Umweltschutzer Peter Matthiessen 1927 2014 war nach der aus dem Jahr 1811 stammenden Familienchronik seines Vaters ein Nachfahr von Matthias Petersen Laut dieser Chronik ging Matthiessen aus der Linie des Petersen Sohnes Otto s o hervor In den spaten 1980er Jahren besuchte er erstmals die Insel Fohr auf den Spuren seiner Vorfahren und berichtete in einem autobiografischen Essay daruber 3 Literatur BearbeitenUwe Steffen Der erfolgreichste Walfanger der Nordfriesen Matthias der Gluckliche und seine Zeit Nordfriesische Lebenslaufe 8 Verlag Nordfriisk Instituut Braist Bredstedt 2009 ISBN 978 3 88007 359 3 Peter Matthiessen Die Suche nach dem Glucklichen Matthias Ein Amerikaner auf den Spuren seiner Vorfahren In Merian Sylt Amrum Fohr Ausgabe Mai 1989 42 Jhrg Bd 5 S 114 127 Hoffmann und Campe Verlag Hamburg 1989 Kurt Feilcke Petersen Peters Pieters Matthias Matz In Olaf Klose Eva Rudolph Hrsg Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Bd 4 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1976 S 187 189 Weblink BearbeitenGrabstein auf der Seite der Kirchengemeinde St LaurentiiEinzelnachweise Bearbeiten Berend H Feddersen Das Jahr der Wal und Robbenjager In Klaus Lengsfeld Hrsg Der historische Walfang der Nordfriesen Band 1 Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 1991 ISBN 3 88042 578 7 Uwe Zacchi Menschen von Fohr Lebenswege aus drei Jahrhunderten Boyens amp Co Heide 1986 ISBN 3 8042 0359 0 S 12 Peter Matthiessen Die Suche nach dem Glucklichen Matthias Ein Amerikaner auf den Spuren seiner Vorfahren in Merian Sylt Amrum Fohr 1989Normdaten Person GND 142137456 lobid OGND AKS LCCN n2006010232 VIAF 70811435 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petersen MatthiasALTERNATIVNAMEN Peters MatzKURZBESCHREIBUNG deutscher Kapitan und WalfangerGEBURTSDATUM 24 Dezember 1632GEBURTSORT OldsumSTERBEDATUM 16 September 1706 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Petersen amp oldid 224789729