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Der Gitterseer Steinkohlenbauverein war ein Montanunternehmen auf Steinkohle in Gittersee bei Dresden Das Grubenfeld befand sich auf den Fluren von Gittersee und Coschutz auf heutigem Dresdner Stadtgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Steinkohlengruben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Gitterseer Steinkohlenbauverein geht auf Carl Christian Gottlieb Graf von Bressler zuruck der 1809 erste Untersuchungen fur den Abbau von Steinkohle in der Flur Gittersee ausfuhren liess Im Jahr 1828 liess der Dresdner Stadtrat Karl Ludwig Meisel den Meiselschacht teufen Mitbesitzer war hier der Chemiker Johann Karl Gottfried Reichard 1786 1844 Im Jahr 1831 liess von Bressler den Emmaschacht teufen Im Jahr 1836 wurde der Gitterseer Steinkohlenbauverein gegrundet Karl Ludwig Meisel war Grundungsmitglied 1 Bressler und Meisel brachten ihre Schachte und Kohlenbaurechte fur die Summe von 156 000 Talern in den Verein ein Zur Finanzierung wurden 720 Aktien zum Nennwert von 300 Talern ausgegeben Man ging von einer Betriebszeit von 200 Jahren aus Im Jahr 1836 wurde mit der Teufe des Moritzschachtes begonnen Am 2 Januar 1839 wurde der Gitterseer Steinkohlenbauverein in den Actien Verein fur das Steinkohlenwerk zu Gittersee umgewandelt und eine Kapitalerhohung durch die Ausgabe von 150 Aktien zum Nennwert von 300 Talern durchgefuhrt Am 21 Marz 1839 wurden die Statuten des Aktienvereins vom Koniglichen Ministerium des Innern bestatigt Die Steinkohlenforderung der Gesellschaft stieg von 4299 Scheffel Kohle im Jahr 1837 auf 127 238 Scheffel Kohle 1840 Das waren 6 4 Prozent der 1840 im gesamten Dohlener Becken geforderten Kohlen Die Zahl der Beschaftigten war im gleichen Zeitraum von 83 auf 163 Mann gestiegen In Betrieb waren die beiden Forderschachte Emmaschacht und Moritzschacht Mit dieser Fordermenge stand die Gesellschaft nach dem Koniglichen Steinkohlenwerk Zauckerode den Burgker Steinkohlenwerken und dem Potschappler Aktienverein an vierter Stelle der Kohleforderung im Dohlener Becken 1838 pachtete die Gesellschaft die Pesterwitzer Kohlenfelder vom Besitzer des Gutes Pesterwitz Albert Ferdinand von Thumen Der Betrieb war unbedeutend Mit funf Beschaftigten wurden 1841 4738 Scheffel Kohle gefordert Zum Revier gehorten der Felixschacht der Neuschacht der Ernstschacht und der Amalienschacht Die Schachte hatten Teufen zwischen 9 und 32 Metern Das 1 Floz erreichte Machtigkeiten bis 8 Meter Nach dem Tod des Besitzers 1841 wurden das Gut und die Rechte an den Kohlenfeldern am 26 Januar 1847 versteigert 2 1842 nahm die Gesellschaft eine Anleihe uber 60 000 Taler auf 1848 erwarb die Gesellschaft die Kohlenbaurechte unter Birkigter Flur Sie erstreckten sich westlich der Cornelius Gurlitt Strasse und des Grundweges Allerdings endete das Feld nach 100 bis 150 Metern an der Verwerfung des Roten Ochsen 1850 wurde das Coschutzer Steinkohlenwerk gekauft Dieses von Ernst Adorf Claus als Claussches Steinkohlenwerk 1830 gegrundete Unternehmen wurde nach dem Tod des Besitzers 1847 versteigert Erworben wurde es von Major Johann Friedrich Anton Serre der es 1850 an die Gitterseer Gesellschaft verkaufte Neben den Rechten auf die Kohlenfelder in Coschutz gehorten der Clausschacht mit einer Teufe von 133 70 Metern und der 370 Meter lange Clausstolln dazu Am 15 Oktober 1852 wurde in einem Nachtrag in der Satzung des Unternehmens eine Kapitalerhohung beschlossen Am 4 Februar 1853 wurde der Nachtrag bestatigt und 130 Aktien zum Nennwert von 300 Talern ausgegeben Am 22 Dezember 1856 wurde eine weitere Kapitalerhohung beschlossen die am 18 Februar 1857 bestatigt wurde Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ist unbekannt Die Entwasserung des Gitterseer Grubengebaudes erfolgte uber den von Bressler aufgefahrenen Gittersee Stolln dessen Mundloch sich unmittelbar an der Flurgrenze zu Birkigt unterhalb der ehemaligen Maschinenfabrik Otto Hansel befindet Das raumlich eng begrenzte Revier der Gesellschaft fuhrte zu einer relativ schnellen Erschopfung der okonomisch gewinnbaren Kohlen Die in der Folge abnehmende Kohlenqualitat und die hohe Kosten fur die Wasserhaltung fuhrten am 21 Juli 1859 zur Eroffnung des Konkursverfahrens uber das Unternehmen 3 Der Verkauf des Werkes brachte einen Erlos von 17 000 Talern Diese Summe reichte nicht um die ausstehenden Lohne der Belegschaft zu begleichen Die Grubenfelder erwarb der sachsische Staatsfiskus der sie spater weiterverkaufte 1948 wurde mit der Untersuchung des Reviers Gittersee II Heidenschanze durch Geologen der Wismut AG begonnen Nach dem Auffinden von Uranvererzungen in der Kohle wurde noch im selben Jahr mit dem Abbau von Erzkohle begonnen Neben dem Teufen von neuen Schachten und Schurfen wurden auch die Altschachte am Collmberg die ursprunglich zum Steinkohlenwerk Coschutz gehorten wieder aufgewaltigt Zur Gewinnung verbliebener Restkohlepfeiler im Grubenfeld Gittersee wurden ab September 1950 durch den VEB Steinkohlenwerk Freital am Bahnhof Dresden Gittersee eine neue Doppelschachtanlage abgeteuft Ungeloste Probleme in der Aufbereitung der Erzkohlen und die Entdeckung der Lagerstatte Ronneburg veranlassten die SDAG Wismut dazu die Reviere Heidenschanze und Gittersee aufzugeben Zum 31 Dezember 1955 wurden alle Arbeiten eingestellt und die Schachtanlagen dem VEB Steinkohlenwerk Freital ubergeben Nach dem Abbau von Restflachen wurde das Revier Heidenschanze ab 1957 schrittweise stillgelegt Nachdem 1959 erfolgten Anschluss des sudlichen Revierteils uber einen Querschlag an das Revier Gittersee wurde auch der Schacht 8 Schacht 269 aufgelassen und verfullt 1959 wurde der Meiselschacht als Blindschacht aufgewaltigt und zum Abbau von Restkohlenpfeilern genutzt 1964 wurde der Abbau eingestellt und der Schacht abgeworfen Damit endete der Bergbau in den Grubenfeldern des Gitterseer Steinkohlenbauvereins Direktoren des Steinkohlenbauvereins vorsitzender Direktor Name ZeitraumCarl Ludwig Meisel 1840 1853Ludwig Wilhelm Tischer 1854 1859Hermann Ludwig Nake 1860Steinkohlengruben BearbeitenEmmaschacht 51 013947 13 685244 1832 1859 Meiselschacht 51 007258 13 689039 1828 1859 Moritzschacht 51 014139 13 683228 1836 1860 Literatur BearbeitenEberhard Gurtler Klaus Gurtler Der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken Teil 1 Schachte rechts der Weisseritz Haus der Heimat Freital 1983 Eberhard Gurtler Klaus Gurtler Der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken Schachte links und rechts der Weisseritz Haus der Heimat Freital 2000 Carl Johann Bernhard Karsten Archiv fur Bergbau und Huttenwesen G Reimer Berlin 1842 Sigurd Helmut Egon Baehr Der Steinkohlenbergbau im Plauenschen Grunde Thomas amp Hubert Weida in Thuringen 1917 Julius Petzold Der Plauensche Grund Ernst Blochmann Dresden 1842 Adress und Geschaftshandbuch der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Dresden 1840 bis 1860Einzelnachweise Bearbeiten Bestand 11023 Appellationsgericht Dresden Grundstucks und Bausachen Hauptstaatsarchiv Dresden abgerufen am 14 Dezember 2015 Leipziger Zeitung Ausgabe 291 Beilage Leipzig 5 Dezember 1846 S 6149 Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Sachsisches Oberbergamt Hrsg Das Dohlener Becken bei Dresden Geologie und Bergbau Bergbau in Sachsen Band 12 Freiberg 2007 ISBN 3 9811421 0 1 S 208 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gitterseer Steinkohlenbauverein amp oldid 234724304