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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Die Gipsmuhlen Mulligen und Windisch waren vom Wasser der Reuss getriebene Muhlenanlagen im Kanton Aargau in der Schweiz Untere Gipsmuhle Windisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Obere Gipsmuhle 3 Untere Gipsmuhle 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Gipsausbeutung im Gebiet Schampelen Schambele am Nordabhang des Eitenbergs und oberhalb der Reuss fand vom 18 Jahrhundert bis in die Mitte der 1890er Jahre statt Dort fanden sich in den Keuperschichten Lager von weissem oder rotlichem Gipsgestein Fur die Ausbeutung des Gipsgesteins wurden vom Reussufer her und unter der Strasse hindurch zwei 200 bis 300 Meter lange Stollen in den Berg bei Schampelen getrieben Die Gipssteine verarbeitete man an Ort und Stelle in zwei Gipsmuhlen zu Bau und Dunggips Diese waren an der Reuss bei Mulligen Obere Gipsmuhle und Windisch Untere Gipsmuhle errichtet worden Die Steine wurden mit Rollwagen auf holzernen Geleisen in die Muhlen befordert wo sie zu gewolbeartigen Ofen aufgeschichtet wurden Oben wurde mit Schutt zugedeckt und die Steine wahrend zehn Stunden erhitzt Die so gebrannten Steine kamen ins Stampfwerk wo sie auf einem eisernen Rost durch schwere Schlagel die durch das Wasserrad in Bewegung versetzt wurden zerkleinert wurden Das feinere Material fiel durch den Rost hinunter auf die Mahlsteine wo es zwischen zwei Steinen zu Pulver verrieben wurde So erhielt man den Dunggips der in der naheren und weiteren Umgebung Freiamt nebst Mergel zur Dungung der Felder verwendet wurde Zur Herstellung von Baugips war ein nochmaliges Brennen dieses Pulvers notig Das geschah in eisernen Pfannen von 1 bis 1 5 Meter Durchmesser unter Umruhren von Hand oder durch ein Ruhrwerk Im Gebiet Schambelen enthalt der Gips auch Kristalle von Bitter und Glaubersalz Diese Salze wurden ausgelaugt die Losung filtriert und von der Firma Rauber als Mulliger Bitterwasser in den Handel gebracht Dort findet sich auch ein grauer dolomitischer Sandkalk der von der Porzellanmanufaktur Kilchberg Schooren eine Zeit lang fur die Herstellung von Fayencegeschirr benutzt wurde 1 Obere Gipsmuhle Bearbeiten nbsp Obere Gipsmuhle Mulligen Die 1849 erbaute Obere Muhle befand sich unterhalb Mulligen an der Reuss 47 45859 8 22986 Sie besass einen gemauerten Ofen und ein Ruhrwerk wurde 1862 von der Spinnerei Kunz in Windisch erworben und bis in die 1890er Jahre betrieben In den letzten Betriebsjahren wurden jahrlich etwa 50 Wagenladungen Feldgips Dunggips hergestellt Baugips wurde in grauer und weisser Farbe fabriziert Die Firma Kunz begann auch mit der Fabrikation von hydraulischem Kalk Dazu holte man die notigen Kalksteine in einem Steinbruch in der Nahe 1929 war die Obere Gipsmuhle abbruchreif und bereits ohne Ziegel Heute befindet sich dort eine Grillplatz mit zwei ehemaligen Mahlsteinen Untere Gipsmuhle Bearbeiten nbsp Gipsmuhlen von Mulligen und Windisch Siegfriedkarte 1914 Die untere Gipsmuhle wurde 1794 gebaut nachdem Josef Rauber von Windisch im gleichen Jahr eine Konzession fur eine Gipsmuhle und eine Gipsreibe erhalten hatte und Felix Rauber fur einen Schwellenbau in der Reuss 2 Sie befand sich weiter flussabwarts neben der Reussinsel Maierieslischachen im Ortsteil Chruzhalden in der Gemeinde Windisch 47 46257 8 22773 Sie gehorte dem alten Sigrist Rauber von Windisch 3 und stellte den Betrieb ebenfalls in den 1890er Jahren ein Die Muhle wurde 2016 aus dem Bauinventar der Denkmalpflege Aargau entlassen weil die Uberreste weitgehend zerstort und die Stutzmauern mit einer Terrasse samt holzernem Schuppen uberbaut sind 4 Literatur BearbeitenD Ammann Uber die Ausbeutung von Erz Gesteinen und Bodenarten im Bezirk Brugg Brugger Neujahrsblatter Band 39 Brugg 1929 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gipsmuhlen Mulligen und Windisch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten D Ammann Uber die Ausbeutung von Erz Gesteinen und Bodenarten im Bezirk Brugg Brugger Neujahrsblatter Band 39 Brugg 1929 Staatsarchiv AA 0452 Aktenbuch Konigsfelden 1793 bis 1798 Johann und Daniel Rauber Gipsmuhle besassen 1858 ein Wasserrecht in Windisch 1 Denkmalpflege Aargau Ruine der Gipsmuhle Windisch Brugger Neujahrsblatter Band 39 Brugg 1929 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gipsmuhlen Mulligen und Windisch amp oldid 226218556