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Das Oratorium Gilgamesch Oratorisches Musikdrama wurde 1956 vom Wiener Akademieprofessor Alfred Uhl vertont und 1957 im Goldenen Saals des Musikvereins uraufgefuhrt Das Oratorium basiert auf dem sumerischen Gilgamesch Epos dessen erste Version um 2900 v Chr entstand Es beschreibt das Leben und die Philosophie des sagenhaften Gottkonigs Gilgamesch dem auch die Erbauung der ersten Stadtmauer von Uruk zugeschrieben wird Das stark dramatisierende Musikepos malt die Heldentaten des Konigs und seines Freundes des Tiermenschen Enkidu stimmgewaltig aus u a die Kampfe mit dem Drachen Chumbaba und dem Himmelsstier den von den Gottern beschlossenen Tod Enkidus und Gilgameschs Trauer um ihn Die Frage nach Tod und Sinn des Lebens fuhrt den Konig nach vielen Irrungen in die Unterwelt die er in tagelangem Weg durch einen stockdunklen Gang erreicht bis hin zur erlosenden Begegnung mit Utnapischtim dem biblischen Noah Urauffuhrung 1957 im Wiener Musikverein BearbeitenUhl komponierte das Werk fur Grosses Orchester und Orgel 6 bis 8 Solisten Sprecher gemischten Chor und Knabenchor Bei der Urauffuhrung unter Michael Gielen und den Wiener Symphonikern sangen der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und die Mozart Sangerknaben Den Gilgamesch gab Paul Schoffler Bass seinen Freund Enkidu Robert Charlebois Bass die Gottin Ischtar Hannelore Backrass Sopran den Fahrmann in die Unterwelt Julius Patzak Tenor den Utnapischtim Noah Frederick Guthrie und den Sprecher Fred Hennings Weiters wirkten mit Lotte Rysanek Sopran Kurt Equiluz Tenor und an der Orgel Josef Nebois Fur Alfred Uhl war das Gilgamesch Epos eine der weltweit altesten Dichtungen ein besonders anregender Stoff weil es viele Urmythen der Menschheit enthalt etwa einen babylonischen Bericht der Sintflut und die Frage nach den letzten Dingen In einem Interview anlasslich der Urauffuhrung 1957 bekannte er Die dichterische Substanz des Vorwurfes hat mich fasziniert Der Stoff der die ewigen Menschheitsfragen nach dem Sinn des Lebens und des Todes auf eine hochst erregende Weise stellt ist so dramatisch dass sich daraus beinahe von selbst eine Oper formt Ich habe diese Oper fur den Konzertsaal geschrieben Zweieinhalb Jahre hat Uhl an der Vertonung geschaffen Acht Versionen entstanden bis 1968 die letzte endgultige Form gewonnen war Und von hier aus ergab sich lt Uhl wie von selbst die Plattform fur ein weiteres grosses gegensatzliches Werk eine Ballettoper die bereits zu Ende konzipiert ist Sie fuhrt den Titel Katzenmusik Literatur BearbeitenTheodore Ziolkowski Gilgamesh among Us Modern Encounters with the Ancient Epic Cornell University Press Ithaca NY 2012 ISBN 978 0 8014 5035 8 S 74 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Quellen und Weblinks BearbeitenProgrammheft der Urauffuhrung im Wiener Musikverein 3 Dezember 1957 Wiener Singverein alle Werke von Alfred Uhl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gilgamesch Uhl amp oldid 226070884