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Die Gezelinkapelle ist eine Kapelle im Leverkusener Stadtteil Alkenrath die dem seligen Gezelinus von Schlebusch geweiht ist Das heutige Gebaude wurde im Jahre 1868 errichtet Sie ist eng verknupft mit der Geschichte des Gezelinuskultes und gehort zur Pfarrei St Andreas im Pfarrverband Leverkusen Rund um die Gezelinquelle Frontseite der Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 15 Jahrhundert bis 18 Jahrhundert 1 2 19 Jahrhundert 2 Ausstattung 2 1 Glocke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten15 Jahrhundert bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gezelinkapelle um 1864 kurz vor AbbruchDas genaue Baudatum der Kapelle ist ungewiss Eine erste nicht urkundliche Uberlieferung nennt sie bereits im 15 Jahrhundert wo sie von Pilgerspenden der Kolner Franziskaner errichtet worden sein soll Auch moglich ist eine erstmalige Errichtung durch die Besitzer des Hauses Morsbroich im Jahre 1515 im Rahmen einer Stiftung von Wochenmessen 1 Als Merkmal fur den Gezelinkult der im Laufe des 16 und 17 Jahrhunderts verstarkt wurde hatte die Kapelle wesentliche Bedeutung Heinrich Friedrich Freiherr von Reuschenberg zu Setterich residierte von 1662 bis 1671 fur den Deutschen Orden der in der gesamten Region pragend wirkte auf Schloss Morsbroich In einem Ordensvisitationsprotokoll vom 15 September 1668 ist uberliefert noch eine neue Capel so der Herr Landcomtur anno 59 erbaut in honorem Sti Giselini durch das lahrlige opper werde die Capel mit allerhand nothdurft unterhalten 2 Daraus lasst sich einerseits schliessen dass die Kapelle mit Sicherheit im Jahre 1659 bestanden hat wenngleich uns das Ordensvisitationsprotokoll keinen Aufschluss daruber gibt ob Reuschenberg die Kapelle tatsachlich neu errichten liess Annahme zu der Tatsache dass Reuschenberg die Kapelle eher wiederherstellen hat lassen gibt der Bericht des damaligen Pastors Johann Johann Franz Platt zu Schlebuschrath aus dem Jahre 1664 dass vor kurzem die Kapelle des h Gyselin durch die Freigiebigkeit des Provinzial des Deutschen Ordens Heinrich von Reuschenberg wiederhergestellt worden sei 3 Die Uberlieferung von der Kapelle aus dem 15 Jahrhundert findet sich in den Akten des Deutschen Ordens auch nicht wohl aber ein Heiligenhauschen aus Holz und Lehm 3 Auch das Erzbischofliche Generalvikariat spricht 1704 von einer Renovierung vor welcher die Kapelle ein unansehnliches mehrere Jahrhunderte altes Gebaude gewesen sei Ein weiteres Ordensvisitationsprotokoll von 1715 besagt welche Capelle n nun auch repariert und mit Paramenten besser versehen ist 4 Der genaue Zeitpunkt der Erbauung ist damit ebenso unklar wie der der Wiederherstellung durch Reuschenber ein Bestehen der Kapelle vorher und eine Renovierung um 1660 kann jedoch als gesichert betrachtet werden 5 Bereits diese von Reuschenberg errichtete oder wiederhergestellte Kapelle hatte vermutlich zwei Fenster die mit einem Wappen des Heinrich von Reuschenberg versehen worden waren Eines der beiden trug die Inschrift Philipp Wilhelm Pfaltzgraff by Rhein in Bayern zue Julich Cleve und Berg Hertzog Graff zu Veldentz Sponheim der Marck Ravensberg und Moerss Herr zu Ravenstein Anno 1659 6 woraus sich eine Ableitung der Grafen von Berg oder Angehorigen seines Geschlechtes als weitere Wohltater neben Reuschenberg ableiten lasst 19 Jahrhundert Bearbeiten Um 1810 wurde der Gezelinuskult in die Pfarrkirche zu Schlebusch verlegt weil bei Ausschreitungen um die Gezelinoktav der religiose Kult beeintrachtigt wurde Ausserdem gab es Plane von Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio zum Abriss der Kapelle wegen dieser Ausschreitungen Die Plane wurden jedoch wegen Bevolkerungswiderstand wieder verworfen Zur selben Zeit ist belegt dass noch immer viele Gezelinverehrer die Kapelle als Moglichkeit betrachteten dem Gezelinus von Schlebusch zu huldigen beispielsweise ein Richter des Amtes Miselohe liess einen gewissen Betrag zur Erhaltung der Gezelinkapelle testamentarisch verfugen Die Kapelle in dieser Form wurde 1864 erneut abgebrochen Pastor Bluttgenbach zu Schlebusch berichtete an Oberburgermeister Rossi im Jahre 1863 Die Kapelle ist einstweilen unbrauchbar Ihr Vermogen hat sie in der franzosischen Zeit verloren Am 9 Februar 1863 war die Einsturzgefahr so hoch dass die Kapelle geschlossen wurde Die rasche Reaktion zeigt die Bedeutung fur die Gemeinde und die Beliebtheit beim Volke da man bereits im selben Jahr noch mit der Spendensammlung bei den Pilgern fur einen Wiederaufbau begann die sehr erfolgreich wurde Im Namen der Familie Schaafhausen die auf Morsbroich von 1817 bis 1848 residiert hatte wurde ein grosserer Geldbetrag von 100 Talern gespendet Das zusammen mit den Pilgerspenden reichte um die Kapelle bis zum Jahr 1868 so zu renovieren dass sie zum 2 August benediziert werden konnte Die Benedizierung nahm der damalige Pfarrer Wilhelm Jansen vor Zum 12 Juli 1894 ging die Kapelle an die Pfarrgemeinde St Andreas uber Der folgende Pfarrer Bund erganzte zu den Renovierungsarbeiten aus dem 18 Jahrhundert im Jahre 1911 eine Aussenrenovierung Im Februar 2007 wurde die Kapelle ausserlich einer Restaurierung unterzogen Dabei musste der Dachstuhl teilweise erneuert werden Ausstattung Bearbeiten nbsp Figurliche Darstellung des seligen Gezelinus als Zisterziensermonch in der St Andreas Kirche in Leverkusen Der noch heute in der Kapelle zu sehende barocke Altar geht auf den Deutschordens Herrn Jobst Moritz Freiherr von Droste zu Senden um ungefahr 1730 zuruck Er enthalt eine Gezelinusfigur aus Holz auf der er als Hirte dargestellt wird 7 Droste veroffentlichte 1729 auch das erste Pilgerbuchlein das vom Pfarrgemeinderat St Andreas und St Thomas Morus 2007 erneuert herausgegeben wurde Im 18 Jahrhundert ist einerseits die Gezelinus Figur aus Holz entstanden die Gezelinus als Zisterziensermonch darstellt die sich heute in der Pfarrkirche St Andreas befindet andererseits das Altarkreuz Daruber hinaus findet sich in der Gezelinkapelle ein volkskunstlerisches Holzkreuz mit Darstellungen des Leidensweges Genau datieren lasst sich das Weihwasserbecken das eine Widmung aus dem Jahre 1807 tragt Schlechter datieren lassen sich eine zusammengesetzte barocke Kommunionsbank Altarstufen ein Suppedaneum ein Antependium und funf Eichen Banke weil diese Gegenstande teilweise aus der 1828 abgebrochenen Pfarrkirche zu Schlebuschrath ubernommen worden zwischengelagert und zugeschnitten worden sind Glocke Bearbeiten Der alteste Ausstattungsgegenstand ist die einzige Glocke aus dem Jahre 1597 gegossen ausweislich der Inschrift von Kerstgen von Onckel auch Christian von Unkel 8 Sie besitzt einen gotischen Zierkamm uber der Inschrift hat eine Hohe von 34 Zentimetern und einen Durchmesser von 38 Zentimetern ein Gewicht von rund 35 Kilogramm und besteht aus Bronze Das Nominal ist ein cis 4 der Abklingverlauf der Glocke wird als unruhig beschrieben Die Inschrift lautet KERSTGEN VON ONCKEL GAVSZ MICH ANNO DOMINI 1597 9 Literatur BearbeitenPeter Opladen Heimatbuch Leverkusen Schlebusch II Die Geschichte der Pfarrei St Andreas und des Pfarr Rektorates St Albertus Magnus zu Leverkusen Schlebusch Katholisches Pfarramt Leverkusen Schlebusch 1952 Wilhelm Kaltenbach St Andreas und Gezelinkapelle in Leverkusen Schlebusch Rheinische Kunststatten Hrsg Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Heft 191 ISBN 3 88094 183 1 Norbert Holzer Von Schliebeschrod nach Schlebusch 100 Jahre St Andreas Pfarrgemeindeamt Leverkusen Schlebusch 1991 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Opladen 1952 S 79 f Lt Holzer 1991 S 24 zitiert nach Kaltenbach Heimatkundliche Aufsatze in der Kirchenzeitung fur das Erzbistum Koln 1955 Privatsammlung a b Holzer 1991 S 24 Kaltenbach 1976 S 6 Vgl Opladen 1952 S 80 Vgl sowohl Kaltenbach 1976 S 6 als auch Opladen 1952 S 82 Opladen 1952 S 81 Kaltenbach nennt Kerstgen von Onckel und Christian von Unkel das Glockenbuch Leverkusen auf S 159 Kerstgen Christian von Unckel aus Coln mit den Hauptschaffensjahren 1595 bis 1625 Angaben zur Glocke Glockenbuch Leverkusen S 107f Memento des Originals vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www glockenbuecherebk de PDF Datei 585 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gezelinkapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darstellungen der Gezelinkapelle auf alten Postkarten Informationen aus der katholischen Gemeinde St Andreas Leverkusen Schlebusch51 04 7 035 Koordinaten 51 2 24 N 7 2 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gezelinkapelle Leverkusen Alkenrath amp oldid 238666681