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Gerdy Troost eigentlich Gerhardine Troost geb Sophie Gerhardine Wilhelmine Andresen 1 3 Marz 1904 in Stuttgart 30 Januar 2003 in Bad Reichenhall war eine deutsche Innenarchitektin sowie die Ehefrau des Speer Vorgangers Paul Ludwig Troost 2 Adolf Hitler Gerdy Troost Adolf Ziegler und Joseph Goebbels bei der Besichtigung des Hauses der Deutschen Kunst am 5 Mai 1937Das Grab von Gerdy und Paul Ludwig Troost auf dem Nordfriedhof Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSophie Gerhardine Wilhelmine Gerdy Andresen war die Tochter des Mobelfabrikanten und Kunstgewerbehandlers Johannes Adolf Gerhard Andresen und seiner Frau Maria Luise Andresen geborene Muller Sie hatte einen Bruder Friedel 1909 1935 Ihr Vater betrieb mehrere Holzkunstwerkstatten Nach ihrer Schulzeit in Dusseldorf 1910 bis 1920 arbeitete sie in den vaterlichen Betrieben in Bremen wo sie 1923 Paul Ludwig Troost kennenlernte der dort Schiffseinrichtungen fur den Norddeutschen Lloyd anfertigen liess 1924 zog Gerdy zu ihm nach Munchen und die beiden heirateten 1925 Uber ihren Mann lernte sie 1930 Adolf Hitler kennen und trat 1932 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 274 722 3 Nach dem Tod ihres Ehemannes 1934 fuhrte Gerdy Troost dessen Architekturburo zusammen mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Leonhard Gall weiter Sie betreute den Bau des Hauses der Deutschen Kunst an der Munchner Prinzregentenstrasse das ihr Mann geplant hatte Weiterhin gestaltete sie den Konigsplatz um und war fur diverse Fuhrerbauten und Ehrentempel verantwortlich zusammen mit Gall entwarf sie auch die Innenarchitektur der Alten Reichskanzlei in Berlin von Hitlers Privatwohnung und das Prinz Carl Palais in Munchen und Hitlers Landhaus Berghof auf dem Obersalzberg 4 5 Spater widmete sie sich verstarkt dem Kunstgewerbe und organisierte die Gestaltung von Geschenken fur Hermann Goring und Benito Mussolini Ihre Entwurfe fur Silberwaren und Porzellan wurden auf der Ausstellung fur Architektur und Gebrauchskunst des Jahres 1938 im Haus der Deutschen Kunst gezeigt Im Haus der Deutschen Kunst wurde sie 1935 Vorstandsmitglied Von Hitler wurde sie 1937 an dessen Geburtstag dem 20 April zur Professorin ernannt 1938 erhielt sie einen Beirats Posten bei der Bavaria Filmkunst GmbH Im gleichen Jahr veroffentlichte sie das Buch Das Bauen im neuen Reich 6 ein Standardwerk zum Selbstverstandnis der NS Architektur Sie erhielt das seltene Goldene Parteiabzeichen der NSDAP 7 Ab 1938 war sie zudem in die Organisation von Kunstwerken fur den Sonderauftrag Linz involviert 8 Sie widmete sich auch der Gestaltung von Urkunden Prasentationsmappen und Hullen fur militarische und zivile Auszeichnungen des Dritten Reiches Bis gegen Kriegsende blieb sie im Umfeld Hitlers als Architekturberaterin tatig 1943 erhielt sie von Hitler eine Dotation in Hohe von 100 000 Reichsmark 9 10 Im Rahmen der Entnazifizierung wurde sie als Haupttaterin angeklagt und vor der Hauptspruchkammer Munchen als Minderbelastete eingestuft und zur Zahlung von 500 DM sowie zehn Jahren Berufsverbot verurteilt Bereits 1951 hatte sie ihre Tatigkeit als Innenarchitektin wieder aufgenommen und blieb die 1950er Jahre hindurch mit Projekten in Westdeutschland und im Mittleren Osten aktiv wo unter ihrer Leitung Hotels Firmen und Industriebauten entstanden Nach dieser Zeit arbeitete Troost bis zum Alter von uber 70 Jahren weiter und lebte bis zu ihrem Tod in Schutzing Haiming in Oberbayern Ihre Unterlagen befinden sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen und in der Library of Congress in Washington D C Gerdy Troost blieb auch nach 1945 eine enge Vertraute und Gesinnungsgenossin von Winifred Wagner 11 Literatur BearbeitenSabine Brantl Haus der Kunst Munchen Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus Allitera Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 86520 242 0 Edition Monacensia Despina Stratigakos Die Nationalsozialistin Gerdy Troost In Frau Architekt Seit mehr als 100 Jahren Frauen im Architekturberuf Over 100 Years of Women in Architecture Hrsg von Mary Pepchinski u a Wasmuth Tubingen Berlin 2017 ISBN 978 3 8030 0829 9 S 146 151 Timo Nusslein Troost Gerdy In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 449 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerdy Troost im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerdy Troost Innenarchitektin von Timo Nusslein Portal Rheinische Geschichte 2020 mit ausfuhrl Literaturangaben Einzelnachweise Bearbeiten Gerdy Troost Abgerufen am 28 Januar 2021 Hauptquelle Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich Uberarbeitete Neuausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 596 13086 7 Fischer 13086 Die Zeit des Nationalsozialismus Anton Joachimsthaler Hitlers Liste 2004 S 397 Deutsche Bauzeitung 1938 H 4 Gerdy Troost Abgerufen am 28 Januar 2021 Das Bauen im Neuen Reich 1 Band online Ausgabe abgerufen am 27 November 2012 Stratigakos Despina Gerdy Die Nationalsozialistin Gerdy Troost 1904 2003 In AIT Heft 7 8 Leinfelden Echterdingen 2018 S 40 44 Lost Art Internet Database Beteiligte Privatpersonen und Korperschaften am NS Kulturgutraub Troost Fr Abgerufen am 28 Januar 2021 Gerd R Ueberschar Winfried Vogel Dienen und Verdienen Hitlers Geschenke an seine Eliten S Fischer Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 10 086002 0 Jonathan Petropoulos Art as Politics in the Third Reich 1999 S 277 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 620 Normdaten Person GND 117423092 lobid OGND AKS LCCN n2002065791 VIAF 789673 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Troost GerdyALTERNATIVNAMEN Troost Gerhardine Andresen Gerhardine Andresen Sophie Gerhardine Wilhelmine Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Architektin im Umfeld Adolf HitlersGEBURTSDATUM 3 Marz 1904GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM Februar 2003STERBEORT Bad Reichenhall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerdy Troost amp oldid 234129703