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Gerd Kische 23 Oktober 1951 in Teterow ist ein ehemaliger deutscher Fussballspieler Er spielte in der DDR Oberliga fur den F C Hansa Rostock Er ist 63 facher DDR Nationalspieler und gewann mit der DDR Olympiaauswahl 1976 die Goldmedaille Gerd Kische 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Fussball Laufbahn 1 1 Jugend 1 2 F C Hansa Rostock 1 3 Nationalspieler 1 4 Karriere Ende 2 Erfolge 3 Nach dem aktiven Fussballsport 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenFussball Laufbahn BearbeitenJugend Bearbeiten Kische wuchs in seiner Geburtsstadt Teterow in Mecklenburg mit sieben Geschwistern auf Sowohl sein Vater als auch sein Onkel waren Fussballspieler und so schlug auch Gerd Kische die Fussball Laufbahn ein Er spielte zuerst in der Kindermannschaft der BSG Einheit Teterow 1960 wechselte zum Fussball Leistungszentrum des DDR Bezirkes Neubrandenburg der BSG Turbine Neubrandenburg Dessen Fussballsektion wurde zwei Jahre spater in den neu gegrundeten SC Neubrandenburg uberfuhrt In Neubrandenburg spielte Kische in den ublichen Nachwuchsmannschaften 1966 erfuhr die Neubrandenburger Fussballsektion einen erneuten Wechsel zur BSG Post Neubrandenburg Im Juniorenalter wurde er 1969 in den Kader der DDR Junioren Nationalmannschaft aufgenommen Zwischen 1969 und 1970 bestritt er mit der Juniorenauswahl 19 Landerspiele Am 25 Mai 1970 stand er als Mittelfeldspieler in der Juniorenauswahl die nach einem 1 1 gegen die Niederlande und Losentscheid das UEFA Jugendturnier gewann und damit inoffizieller Junioren Europameister wurde F C Hansa Rostock Bearbeiten Im Sommer 1970 delegierte die BSG Post Neubrandenburg Kische der bereits mit der Mannermannschaft in der zweitklassigen DDR Liga gespielt hatte zum Fussballschwerpunkt des DDR Nordens dem Oberligisten F C Hansa Rostock Er wurde zur Saison 1970 71 sofort fur das Aufgebot der Oberligamannschaft nominiert Er kam von Saisonbeginn zum Einsatz sein erstes Oberligaspiel war am 23 August 1970 die Partie F C Hansa Wismut Aue 0 1 in der als Mittelfeldspieler eingesetzt wurde Im Laufe dieser Spielzeit in der der 1 77 m grosse Kische 20 Oberligapunktspiele bestritt wurde er von Trainer Horst Sass in die Abwehrreihe zuruckgenommen Von der Saison 1971 72 an war Kische fur die nachsten Jahre Stammspieler auf der rechten Abwehrseite Neben seinem fussballerischen Talent kam ihm vor allem seine Laufschnelligkeit zugute er lief die 100 Meter in 10 7 Sekunden 1 Wahrend seiner Zeit bei Hansa Rostock musste er mit seiner Mannschaft dreimal in den Jahren 1975 1977 und 1979 in die DDR Liga absteigen In dieser Zeit war er bereits Nationalspieler konnte aber trotz anderer Gepflogenheiten gegenuber dem DDR Fussballverband durchsetzen dass er auch als Zweitligaspieler in der Nationalmannschaft blieb In den drei DDR Liga Spielzeiten bestritt er insgesamt 66 der 90 Punkt und Aufstiegsspiele und sorgte damit fur den jeweils sofortigen Wiederaufstieg Da Kische von langwierigen Verletzungen verschont blieb konnte er bis zum Ende seiner Hansa Laufbahn seinen Status als Stammspieler behaupten Die Spielzeit 1980 81 war Kisches letzte Oberligasaison Nach anfanglichen Experimenten von Trainer Harry Nippert mit unterschiedlichen Positionen setzte sich der 30 Jahrige Kische erneut als rechter Verteidiger durch Im Laufe der Saison kam es in Kisches Ehe zu Turbulenzen die in der Scheidung von seiner Frau der ehemaligen Leichtathletin Barbara Wieck endeten Dies nahm der DDR Fussballverband zum Anlass den unbequemen Spieler der sich zudem auch der Mitarbeit bei der DDR Staatssicherheit verweigerte zunachst fur die Nationalmannschaft zu sperren und danach den F C Hansa zu veranlassen Kische zum Wechsel zu bewegen Sein letztes Spiel in der Oberliga bestritt Kische am letzten Spieltag der Saison 1980 81 dem 30 Mai 1981 In der Begegnung F C Hansa Sachsenring Zwickau 1 3 erzielte Kische noch einmal als rechter Verteidiger spielend in der 90 Minute mit einem Strafstoss den Rostocker Ehrentreffer und zugleich auch sein letztes Oberligator In den zwolf Hansa Jahren war Kische in 182 Oberligaspielen eingesetzt worden in denen er als defensiver Spieler elf Tore erzielt hatte Ausserdem war er in 32 DDR Pokalspielen eingesetzt worden und kam dort dreimal zum Torerfolg Nationalspieler Bearbeiten Nachdem Kische bereits 1970 ein Landerspiel mit der Nachwuchsnationalmannschaft absolviert hatte wurde er am 18 September 1971 in Leipzig gegen Mexiko 1 1 zum ersten Mal in der A Nationalmannschaft eingesetzt Auch in diesem Spiel agierte er auf seiner Standardposition als rechter Verteidiger Auch in der Nationalmannschaft eroberte er sich sofort einen Stammplatz Trotz einiger Ausfalle in den Jahren 1972 und 1973 gehorte Kische zum Aufgebot fur die Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik und wurde in allen sechs WM Spielen eingesetzt so war er auch beim uberraschenden 1 0 Sieg der DDR Auswahl uber das bundesdeutsche Team dabei Seinen Gegenspieler Heinz Flohe beherrschte er dabei nach Belieben Seinen grossten internationalen Erfolg erreichte Kische mit der DDR Olympiaauswahl Zu deren Kader gehorte er bereits 1971 und bestritt zwei Qualifikationsspiele Wegen eines Zehbruchs konnte er aber nicht am olympischen Fussballturnier 1972 teilnehmen 1975 gehorte er erneut zum Olympia Aufgebot Er war bei funf der sechs Qualifikationsspiele dabei und wurde auch fur das Endrundenturnier 1976 in Kanada nominiert Dort bestritt er alle funf Spiele und stand am 31 Juli 1976 in Montreal im Finale gegen Polen Mit Kische als rechtem Verteidiger gewann die DDR nach einem 3 1 Sieg gegen Polen die olympische Goldmedaille Fur diesen Erfolg wurde er mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet Von 1971 bis 1976 bestritt Kische fur die Olympia Auswahl insgesamt zwolf offizielle Landerspiele In dieser Zeit fuhrte ihn die Stasi als inoffiziellen Mitarbeiter unter dem Pseudonym IM Neesken beendete die Zusammenarbeit jedoch auf Grund von Unzuverlassigkeit im Sinne ihres geheimdienstlichen Interesses 2 Sein 50 Landerspiel absolvierte Kische am 15 November 1978 in der Begegnung Niederlande DDR 3 0 Dieses Spiel verlief fur ihn denkwurdig denn bereits in der 8 Spielminute leitete er mit einem Eigentor die 0 3 Niederlage der DDR ein Es war das erste Eigentor in der Geschichte der DDR Nationalmannschaft Sein 63 und letztes Landerspiel fand am 19 November 1980 statt In Halle siegte die DDR Mannschaft mit ihrem Rechtsverteidiger Kische mit 2 0 uber Ungarn Nach FIFA Lesart sind fur Kische 59 Landerspiele notiert Neben den Spielen mit der A Nationalmannschaft bestritt Kische zwischen 1970 und 1974 funf Spiele mit der Nachwuchsnationalmannschaft Mit ihr wurde Kische 1974 Vize Nachwuchseuropameister Karriere Ende Bearbeiten Nach dem unfreiwilligen Ende der Laufbahn beim F C Hansa Rostock meldete die DDR Sportzeitung Deutsches Sportecho in ihrer Saison Sonderausgabe 1981 82 Kische habe seine leistungssportliche Laufbahn beendet Tatsachlich war vorgesehen gewesen Kische zu seiner ehemaligen Sportgemeinschaft Post Neubrandenburg zuruck zu delegieren Dies lehnten die Neubrandenburger jedoch ab und so schloss sich Kische im Herbst 1981 dem DDR Ligisten TSG Bau Rostock an Dort kam er jedoch in der Premierensaison zunachst nur unregelmassig zum Einsatz weil er im November des Jahres zu einem vierteljahrigen Militardienst nach Stahnsdorf eingezogen wurde In den Spielzeiten 1981 82 und 1982 83 absolvierte Kische 36 von 44 moglichen Partien fur Bau Rostock in der zweithochsten Spielklasse Im Sommer 1983 wurde dann doch der Wechsel zu Post Neubrandenburg moglich wo er noch ein Jahr lang in der DDR Liga spielte Nach einem Jahr nahm Kische im Fruhjahr 1984 endgultig Abschied vom aktiven Fussballsport Erfolge Bearbeiten1970 Junioren Europameister inoffiziell 1974 Vize Europameister der Nachwuchs Nationalmannschaften 1974 Teilnahme an der Fussballweltmeisterschaft 1974 1976 Olympische Goldmedaille in Montreal 1976 1978 und 1980 Oberliga Aufstieg als Meister der DDR LigaNach dem aktiven Fussballsport BearbeitenNach dem Ende seiner Laufbahn als Fussballspieler liess sich Kische wieder in Rostock nieder Noch wahrend seiner aktiven Zeit hatte er das Diplom eines Ingenieurokonomen erworben das ihm ermoglichte beim Rostocker Wohnungsbaukombinat als Abteilungsleiter zu arbeiten Spater wechselte er als Okonomiedirektor zum Kombinat Tief und Verkehrsbau 1990 hatte Kische zunachst fur eine Hamburger Baufirma dann fur die Rostocker Zweigstelle der Heidelberger Zementwerke gearbeitet 1992 wurde er Geschaftsfuhrer einer Baufirma mit der er jedoch 2007 in die Insolvenz ging Als nach der politischen Wende von 1989 der F C Hansa Rostock frei von politischen Einflussen in einen eingetragenen Verein umgewandelt wurde kehrte Kische zu diesem zuruck Im Februar 1991 wurde er zum Vizeprasidenten im Juli 1991 zum Prasidenten des Vereins gewahlt In der folgenden Spielzeit 1991 92 stieg Hansa aber aus der Bundesliga ab nachdem sich Kische zuvor mit Trainer Uwe Reinders uberworfen und diesen schliesslich im Marz 1992 fristlos entlassen hatte Im September 1993 gab Kische das Prasidentenamt auf blieb aber anschliessend bis Marz 1995 als Manager beim F C Hansa In dieser Funktion verpflichtete er 1994 unter anderem die Spieler Matthias Breitkreutz und Stefan Beinlich womit er den Grundstein zum Wiederaufstieg Hansas in der Spielzeit 1994 95 legte Im Mai 1995 ubernahm er den Managerposten beim damaligen Regionalligisten 1 FC Union Berlin blieb dort aber nur fur drei Monate Ebenfalls nur kurz vom Juli bis zum Oktober 2000 war Kische Manager beim Oberligaaufsteiger FC Anker Wismar Im Juli 2009 ubernahm Kische eine Beratertatigkeit fur die Verbandsligamannschaft des Rostocker FC Literatur BearbeitenDeutsches Sportecho Jahrgange 1969 1984 Andreas Baingo FC Hansa Rostock Wir lieben Dich total Sportverlag Berlin 1995 ISBN 3 328 00692 3 S 32 33 142 Andreas Baingo Michael Horn Die Geschichte der DDR Oberliga Verlag Die Werkstatt Gottingen 2003 ISBN 3 89533 428 6 S 338 Michael Horn Gottfried Weise Das grosse Lexikon des DDR Fussballs Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 536 8 S 181 Gerd Kische Ein Verteidiger greift an Weymannbauerverlag 1999 ISBN 3 929395 41 X Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 S 250 252 Munzinger Archiv Internationales Sportarchiv 42 01 Uwe Nuttelmann Hrsg DDR Oberliga 1962 1991 Eigenverlag Jade 2007 ISBN 978 3 930814 33 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerd Kische Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gerd Kische in der Datenbank des Deutschen Fussball Bundes Gerd Kische in der Datenbank von weltfussball de Gerd Kische Portrat auf fc hansa de 2016 Gerd Kische auf fc hansa de 2021 Fussnoten Bearbeiten Andreas Baingo Michael Hohlfeld Fussball Auswahl Spieler der DDR Sportverlag Berlin Berlin 2000 ISBN 3 328 00875 6 S 70 ddr fussball net IM NeeskenNormdaten Person GND 120991500 lobid OGND AKS VIAF 35300838 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kische GerdKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1951GEBURTSORT Teterow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Kische amp oldid 236073152