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Georg Urdang nach 1937 auch George Urdang 13 Juni 1882 in Tilsit Ostpreussen 8 Mai 1960 in Madison war ein deutsch US amerikanischer Apotheker Pharmaziehistoriker Redakteur und Schriftsteller aus Ostpreussen Er emigrierte in die USA wo er Professor der University of Wisconsin Madison wurde und das American Institute of the History of Pharmacy grundete George Urdang ca 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Arbeit als Redakteur 1 2 Grundung der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie 1 3 Emigration 1 4 Nachkriegszeit 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUrdangs Eltern waren der Kaufmann und Rabbiner Isidor Urdang 1832 1882 und seine Ehefrau Emma Marie geb Alban 1851 1928 geboren Zuerst besuchte er das Gymnasium in Tilsit wechselte auf das Tilsiter Realgymnasium das er 1898 mit Obersekundareife abschloss Im selben Jahr begann er seine Lehrzeit als Apothekergehilfe in der Reichsadler Apotheke in Insterburg Er setzte sie fort in Wachter s Gruner Apotheke in Tilsit wo er 1901 seine Gesellenprufung ablegte Am 25 April 1904 begann er sein Pharmaziestudium an der Universitat Leipzig das er im November 1905 mit dem Staatsexamen abschloss Sein erster Arbeitsplatz war die Westend Apotheke in Frankfurt am Main Doch bereits 1906 kehrte er in seine Heimat zuruck um dort bis 1910 als Erster Rezeptar in Wachter s Gruner Apotheke zu arbeiten Am 30 Marz 1909 heiratete er Gertrude Preuss aus Tilsit Von 1910 bis 1919 war Urdang Eigentumer der Adler Apotheke in der westpreussischen Stadt Rosenberg Hier war er nach eigener Aussage ein kleiner Landapotheker der alleine arbeitete und nur nachts Zeit fur Forschungen in der Pharmaziegeschichte hatte In Rosenberg bekam das Ehepaar drei Kinder zwei Tochter und einen Sohn der aber bereits im Kindesalter verstarb Arbeit als Redakteur Bearbeiten Schon zu seiner Zeit als Apothekenleiter kommentierte er in der Pharmazeutischen Zeitung fachpolitische Themen 1919 bot ihm die Pharmazeutische Zeitung an als Redakteur in Berlin zu arbeiten Dort publizierte er bis 1936 unter anderem Artikel uber die Berufspsyche des Apothekers und die Darstellung des Apothekerberufs in der Literatur 1923 erschien sein erster pharmaziehistorischer Artikel Die Pharmazeutische Geschichtsschreibung in Deutschland Wahrend seiner Arbeit als Redakteur promovierte er bei den Professoren Edmund Oskar von Lippmann Berlin und Carl August Jacob Rojahn Halle in Pharmaziegeschichte Seine Doktorarbeit uber Die Geschichte der Metalle in deutschen Arzneibuchern wurde 1933 veroffentlicht 1934 wurde Urdang durch die Nationalsozialisten Berufsverbot erteilt Doch erlaubte ihm die Pharmazeutische Zeitung die Stelle zu behalten und er konnte noch bis 1936 unter einem Pseudonym veroffentlichen Grundung der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Bearbeiten 1926 grundete Urdang zusammen mit Ludwig Winkler Walther Zimmermann Fritz Ferchl und Otto Raubenheimer in Hall bei Innsbruck die Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie in deren Vorstand er 1929 Schatzmeister war 1 und der er um 1937 als korrespondierendes Mitglied 2 angehorte Emigration Bearbeiten 1938 emigrierte Urdang in die USA Dort studierte er am Brooklyn College of Pharmacy Long Island University erneut Pharmazie und legte 1939 das Staatsexamen ab Im Juni 1939 ging Urdang nach Madison Wisconsin um dort mit Hilfe der pharmaziehistorischen Sammlung von Dr Edward Kremers das erste amerikanische Lehrbuch fur Geschichte der Pharmazie zu schreiben 1941 grundete er ebenfalls in Madison Wisconsin das American Institute of the History of Pharmacy dessen erster Direktor er bis 1956 war Diese neu gegrundete Fachgesellschaft bot auch anderen Universitaten von Urdang verfasste Lehrplane sowie Lehrveranstaltungen und Tagungen an Den Ruf auf eine Professur fur Medizingeschichte in Madison lehnte Urdang ab da er der Pharmaziegeschichte treu bleiben wollte und sich fur den Aufbau eines Lehrstuhl in diesem Fach einsetzte Seine Bemuhungen wurden 1947 erfolgreich als er dort mit 65 Jahren noch zum Professor fur Pharmaziegeschichte ernannt wurde Zusammen mit seinem Assistenten Hans Dieckmann einem post doc aus Bielefeld verfasste er 1954 das Lehrbuch Einfuhrung in die Geschichte der deutschen Pharmazie Nachkriegszeit Bearbeiten Als man 1947 in Deutschland davon erfuhr dass Urdang mittlerweile Professor fur Geschichte der Pharmazie geworden war sahen seine ehemaligen Kollegen in ihm einen wertvollen Helfer beim Wiederaufbau der deutschen Pharmaziegeschichte Aber erst die in der amerikanischen Besatzungszone eingefuhrte Niederlassungsfreiheit fur Apotheker ermoglichte es Urdang anlasslich des Allgemeinen Deutschen Apothekertages am 10 Juli 1950 nach Berlin zu reisen und dort als Gastredner aufzutreten Bis zu seinem Tod blieb er in Kontakt mit den europaischen Pharmaziehistorikern Urdang verstarb 1960 in Madison an einem Herzinfarkt Auszeichnungen BearbeitenEhrendoktor Doctor of Science Sc D h c des Philadelphia College of Pharmacy and Science 1944 Hermann Schelenz Plakette 1949 Ehrendoktorwurde der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1949 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDer Apotheker im Spiegel der Literatur Der Apotheker als Subjekt und Objekt der Literatur Wesen und Bedeutung der Geschichte der Pharmazie Zur Geschichte der Metalle in den amtlichen deutschen Arzneibuchern mit Alfred Adelung Grundriss der Geschichte der deutschen Pharmazie Berlin 1935 Veroffentlichung der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Hermann Gelder Berlin goldenes Berufsjubilaum 3 The Squibb Ancient Pharmacy mit Edward Kremers History of Pharmacy A Guide and a Survey Philadelphia London Montreal 1951 mit Hans Dieckmann Einfuhrung in die Geschichte der deutschen Pharmazie Frankfurt am Main 1954 Goethe and PharmacyLiteratur BearbeitenAndrea Ludwig Georg Urdang 1882 1960 ein Pharmaziehistoriker als Mittler zwischen alter und neuer Welt Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie Bd 91 Wiss Verl Ges Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8047 2583 6 Frank Leimkugel Zum 30 Todestag von Georg e Urdang zum 20 Todestag von Georg e Heinz Wolfe in Geschichte der Pharmazie 42 Jahrgang 1990 Nr 3 S 29 31 Die Pharmaziehistoriker Schelenz und Urdang In Deutsche Apotherkerzeitung Nr 39 30 September 2010 S 100 deutsche apotheker zeitung de abgerufen am 20 Mai 2020 Urdang George in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1186 Peter Dilg Urdang Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 666 Digitalisat Weblinks BearbeitenGeorg Urdang 1882 1960 Images from His Life and Work Holger Goetzendorff In urdang de Abgerufen am 20 Mai 2020 englisch American Institute of the History of PharmacyEinzelnachweise Bearbeiten Winkler Ludwig F Winkler s Stadtapotheke zu Innsbruck Copyright Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie in Berlin 1929 Satz und Druck Kinderfreund Anstalt in Innsbruck S 35 und Zusammensetzung des Vorstandes auf der Innenseite des Umschlags der Broschure B Schumacher Das Luminare majus von Joannes Jacobus Manliusde Bosco 1536 Ubersetzt und mit Anmerkungen versehen Hrsg von der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Arthur Neymayer Mittenwald Bayern 1938 Umschlagtext Pharmazeutische Zeitung 79 Jahrgang Nr 87 1934 S 1102Normdaten Person GND 117680699 lobid OGND AKS LCCN n83825395 VIAF 89859977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Urdang GeorgALTERNATIVNAMEN Urdang GeorgeKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer Apotheker Pharmaziehistoriker Redakteur und SchriftstellerGEBURTSDATUM 13 Juni 1882GEBURTSORT Tilsit OstpreussenSTERBEDATUM 8 Mai 1960STERBEORT Madison Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Urdang amp oldid 237374136