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Georg Hornstein 8 Dezember 1900 in Berlin 3 September 1942 im KZ Buchenwald war ein deutsch judischer Widerstandskampfer in der Zeit des Nationalsozialismus Sein Bekenntnis zum Judentum das er 1942 wahrend einer seiner Vernehmungen durch die Gestapo ablegte wurde in der Literatur zum judischen Widerstand gegen das NS Regime mehrmals thematisiert und gilt als herausragend 1 Georg Hornstein Stolpersteine bei 65 Waalstraat AmsterdamLeben BearbeitenGeorg Hornstein wurde als Sohn eines Kaufmanns in Berlin geboren und wuchs in Dusseldorf auf wohin seine Familie im Jahr 1902 ubersiedelte In Dusseldorf betrieben seine Eltern auf der noblen Konigsallee ein Geschaft Hornstein machte Abitur und besuchte fur kurze Zeit die Handelshochschule Koln bis er sich gegen Ende des Ersten Weltkriegs im Januar 1918 als Kriegsfreiwilliger meldete Er kam zunachst nach Wien und diente bis zu seiner Entlassung im November 1918 als Fahnrich in Krakau In der Folge setzte er seine Studien in Koln Paris London und Buenos Aires fort und kehrte im Jahr 1926 nach Dusseldorf zuruck Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten emigrierte Hornstein nach Amsterdam und baute sich dort mit einem Ledergeschaft eine Existenz auf Mit Ausbruch des Spanischen Burgerkrieges meldete er sich als Freiwilliger beim Rekrutierungsburo der spanischen Armee in Barcelona Bei den Gefechten um Madrid wurde er durch einen Kieferschuss schwer verwundet seit September 1937 war er aber wieder bis zum April 1938 als Verbindungs Offizier in Albacete tatig Danach ging er wieder in Amsterdam seiner Geschaftstatigkeit nach Als die Nationalsozialisten wahrend des Zweiten Weltkriegs im Mai 1940 die Niederlande besetzten gelang es ihm noch im selben Monat sein Geschaft zu liquidieren und sich fur den Verkaufserlos Schmuckstucke und andere Wertgegenstande zuzulegen Er schaffte es jedoch nicht mehr die Niederlande zu verlassen und ins Ausland zu fluchten Hornstein wurde durch die Sicherheitspolizei festgenommen und in das Dusseldorfer Polizeigefangnis verbracht wo er zunachst inhaftiert blieb und zudem gefoltert wurde Wahrend einer seiner dortigen Vernehmungen durch die Gestapo legte Hornstein im Januar 1942 ein Bekenntnis zu seinem Judentum ab Ich besitze zwar die deutsche Staatsangehorigkeit und gelte nach den Buchstaben des Gesetzes als deutscher Staatsangehoriger Als Jude habe ich jedoch praktisch alle Rechte in Deutschland verloren und war darum bemuht mir eine neue Heimat zu suchen Als Jude habe ich in Spanien fur meine Uberzeugung und meine Lebensrechte gekampft Ich betrachte mich unter den gegebenen Umstanden nicht mehr als deutschen Staatsangehorigen und wurde jede mir gegebene Gelegenheit benutzen eine neue Staatsangehorigkeit zu erwerben wie ich auch als Jude jederzeit bereit ware fur meine Lebensrechte zu kampfen Weitere Angaben habe ich nicht zu machen Georg Hornstein Vernehmungsbericht der Gestapo vom 24 Januar 1942 2 Aufgrund der Vernehmungen und Einschatzungen der damaligen deutschen Machthaber wurde Hornstein mit Schutzhaftbefehl vom 6 Marz 1942 in Schutzhaft der Stufe drei genommen Einstufung als besonders gefahrlicher Gegner und in das KZ Buchenwald uberstellt wo er am 7 Mai 1942 ankam Dort war er unter standiger Beobachtung und durfte nicht bei Arbeiten der Aussenkommandos beschaftigt werden Inzwischen wurde seine Mutter Hulda Hornstein aus Dusseldorf am 21 Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert Am 3 September 1942 wurde Georg Hornstein in Buchenwald durch Angehorige der SS getotet Literatur BearbeitenHans Erler Arnold Paucker Ernst Ludwig Ehrlich Hrsg Gegen alle Vergeblichkeit Judischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus Campus Verlag Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 593 37362 9 S 311 Arno Lustiger Schalom Libertad Juden im Spanischen Burgerkrieg Athenaum Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 610 08529 0 Arno Lustiger Zum Kampf auf Leben und Tod Das Buch vom Widerstand der Juden 1933 1945 Kiepenheuer amp Witsch Koln 1994 ISBN 3 462 02292 X S 73 75 Konrad Kwiet Helmut Eschwege Selbstbehauptung und Widerstand Deutsche Juden im Kampf um Existenz und Menschenwurde 1933 1945 2 Auflage Hans Christians Verlag Hamburg 1986 Hamburger Beitrage zur Sozial und Zeitgeschichte Bd 19 ISBN 3 7672 0850 4 S 107 108 Joachim Schroder Spurensuche Der judische Spanienkampfer Georg Hornstein aus Dusseldorf Biographische Skizze und Dokumentation in Dusseldorfer Jahrbuch 87 2017 S 295 312 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl z B Arno Lustiger Zum Kampf auf Leben und Tod Das Buch vom Widerstand der Juden 1933 1945 Kiepenheuer amp Witsch Koln 1994 S 74 Zitat Der nun folgende Teil des unbesungenen Helden Georg Hornstein ist das in dieser Form und unter diesen morderischen Umstanden einmalig formulierte Bekenntnis eines Widerstandskampfers der seine Bereitschaft bekundet jederzeit fur seine Rechte und seine Wurde als Mensch und Jude zu kampfen Zitat aus einem Vernehmungsbericht der SS 24 Januar 1942 Dusseldorf Auszugsweise abgedruckt in Arno Lustiger Zum Kampf auf Leben und Tod Das Buch vom Widerstand der Juden 1933 1945 Koln 1994 S 74 Normdaten Person GND 1135990700 lobid OGND AKS VIAF 457149919423706650005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hornstein GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Kampfer im Spanischen Burgerkrieg und Opfer des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 8 Dezember 1900GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 September 1942STERBEORT KZ Buchenwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Hornstein amp oldid 227116248