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Georg Greve meist Georg Greve Lindau 1 Mai 1876 in Lindau im Eichsfeld 16 Juli 1963 in Duderstadt war ein deutscher Maler des Impressionismus Wahrend seiner fruhen Lebensjahre war Greve ein bekannter Kunstler 1 ist heute allerdings weitestgehend in Vergessenheit geraten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Schulzeit 1 2 Fruhe Entwicklungsphase 1 3 Kunstlerischer Durchbruch 1 4 Ruckzug und spatere Lebensjahre 2 Sonstiges 2 1 Ehrungen 2 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Schulzeit Bearbeiten nbsp Greves Geburtshaus 1974 abgerissen Georg Greve wurde am 1 Mai 1876 als zweiter Sohn des Fabrikbesitzers August Greve und dessen zweiter Ehefrau Elsbeth geb Uhl in der heute zum Landkreis Northeim gehorenden Eichsfeldortschaft Lindau geboren Greve hatte acht weitere Geschwister von denen drei fruh starben Schon fruh interessierte sich Greve fur historische Gebaude seines Heimatortes und weniger wie vom Vater gehofft fur dessen Fabrik Ab 1888 ging Greve auf das Andreanum Gymnasium in Hildesheim wo er sein Abitur ablegte Die Zeit in Hildesheim beeinflusste ihn nachhaltig so kam er dort erstmals in Kontakt mit Werken grosser Meister im dortigen Roemer und Pelizaeus Museum Schon fruh wurde Greve dessen Leidenschaft fur das Malen sehr ausgepragt war von seiner Mutter unterstutzt und diese sorgte mit dafur dass erste Arbeiten an der Kunstakademie in Munchen vorgelegt wurden an der Greve ein Studium aufnehmen wollte Die Reaktion der Akademie fiel ausserst positiv aus und schliesslich gab auch Greves Vater die Zustimmung zur Ausbildung als Maler Fruhe Entwicklungsphase Bearbeiten Im April 1896 ging Greve in die Zeichenschule von Professor Ludwig Schmid Reutte den er auch in seinem spateren Leben noch sehr schatzte In den folgenden Jahren unternahm er mit Mitschulern unter anderem Alfred Kubin Studienfahrten auf denen erste beachtete Bilder entstanden Einen ersten Erfolg konnte Greve 1899 erreichen als er bei einem Wettbewerb mit dem Titel Die Heiligen Drei Konige mit einem Gemalde welches die Landschaft des Seeburger Sees wiedergab den ersten Preis gewann Seine Studienzeit wurde in den Jahren 1896 und 1897 vom Wehrdienst unterbrochen Im Jahre 1900 folgte er Professor Schmid Reutte der nach Karlsruhe berufen wurde und freundete sich dort mit dem Maler Karl Hofer an Auch lernte er dort seine spatere Ehefrau Lisel Ambos kennen Die folgenden Jahre 1901 und 1902 verbrachte er im elterlichen Haus in Lindau Nach eigener Aussage war diese Zeit die vielleicht glucklichste seines Lebens hier konnte er in gewohnter Umgebung kunstlerisch tatig werden 1902 ging er nach Stuttgart um Schuler von Leopold von Kalckreuth zu werden Greve wurde sein Meisterschuler Von Kalckreuth interessierte sich vor allem auch fur die 1901 und 1902 in Lindau entstandenen Bilder und beeinflusste den Malstil Greves in den folgenden Jahren stark Auch Reisen nach Spanien Holland und Paris fuhrten dazu dass Greves Bilder heller wurden und immer starker zum Impressionismus tendierten 1906 kam es zur Heirat mit Lisel Ambos mit der er sich in Schallershof bei Erlangen niederliess Zu diesem Zeitpunkt war auch seine Akdamiezeit abgeschlossen und er arbeitete erstmals als selbststandiger Maler 1907 zog er nach Tennenlohe bei Nurnberg wo er sich auch mit den Werken Albrecht Durers beschaftigte und sich von ihnen inspirieren liess In dieser Zeit wurden Greves Kinder Eva und Peter geboren Wahrend seine Tochter wie Greves Frau Musikerin wurde war sein Sohn als Maler und Bildhauer tatig Kunstlerischer Durchbruch Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal nach Entwurfen GrevesDie Abgeschiedenheit und Entfernung zur Kunstszene welche Tennenlohe kennzeichneten veranlasste ihn 1910 dazu nach Weimar die damalige Hochburg der Kunst zu ziehen Dort arbeitete er mit Malern wie Max Klinger Max Beckmann und Fritz Mackensen zusammen Hier gelang ihm der kunstlerische Durchbruch und auch Max Liebermann wurde auf ihn aufmerksam und meinte dass man seine Werke im Blick behalten musse 1912 bewarb sich Greve um den bedeutsamen Villa Romana Preis mit dem Bild Vorbeiziehende Menschen den er gewann Dies war mit einem anschliessenden kostenlosen einjahrigen Aufenthalt in Florenz verbunden der ferner mit einem hohen Geldbetrag dotiert war Folglich sei die Zeit in Florenz frei von materiellen Sorgen und unbeschwert gewesen Auch seien dort seine schonsten impressionistischen Bilder entstanden Nach der Ruckkehr aus Florenz zog Greve 1914 nach Berlin dessen Kunstszene ihn anzog wahrend das grossstadtische Treiben ihm missfiel Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die damit verbundene Einberufung zum Militar verhinderte jedoch den Anschluss an die dortige Kunstszene Nach dem Krieg zog er mit seiner Familie nach Wentorf bei Hamburg wo er ein altes Bauernhaus erwarb Hier wurde seine jungste Tochter Rosemarie geboren Greve war Mitglied im Hamburger Kunstlerverein von 1832 Der Erste Weltkrieg hatte auch die Kunstwelt erheblich verandert Nicht mehr der Impressionismus dem sich Greve weiterhin verpflichtet fuhlte war tonangebend Stattdessen kam es zu einem Siegeszug des Expressionismus und der abstrakten Malerei Greves Werke wurden bei Kunstausstellungen in Hamburg zwar wohlwollend zur Kenntnis genommen sie seien jedoch Kunst von gestern Ruckzug und spatere Lebensjahre Bearbeiten nbsp Greves Grab auf dem Katlenburger FriedhofDie folgenden Jahre litt Greve unter starken Depressionen die ihn bis an sein Lebensende begleiten Der offiziellen Kunstszene hielt er sich nun fern Er litt darunter dass er von bedeutenden Kunstlern nicht mehr gekannt und offiziell anerkannt wurde Trotzdem setzte er sein Schaffen fort Seine Bilder waren zu dieser Zeit in Ausstellungen in Munchen Weimar Hamburg und spater Gottingen zu sehen Auch wirtschaftlich begann fur Greve nach dem Krieg eine schwere Zeit Wahrend seine Frau die Familie mit Musikstunden uber Wasser hielt musste Greve notgedrungen kunstlerisch wenig anspruchsvolle Auftrage wie das Anfertigen von Wappen Landkarten Firmenkopfe und Werbeschriften annehmen was ihm nicht recht war Um diesen Zwangen zu entgehen ging Greve vermehrt auf Reisen um seinen eigenen kunstlerischen Ambitionen nachgehen zu konnen Trotzdem musste er auch weiterhin Auftragsarbeiten ausfuhren die nicht immer an seinen kunstlerischen Massstaben orientiert sein konnten Zu Beginn der 1920er entwarf er ein Kriegerdenkmal fur seinen Heimatort Lindau 1935 heiratete er nachdem seine erste Ehefrau Lisel gestorben war seine Cousine Zoila Fromm welche ebenfalls Kunstlerin war Als 1936 sein altes Bauernhaus einer Kaserne weichen musste verliess er Hamburg und zog nach einem kurzen Aufenthalt in Kassel nach Duderstadt um Lindau nahe sein zu konnen In Duderstadt richtete er sich ein Atelier ein und war viel allein Erhoffte Anteilnahme an seiner Kunst fand er dort aber nicht Greve kam in seinen spaten Lebensjahren vor allem offentlichen Auftragen nach So malte er Bilder fur den Sitzungssaal des Finanzamtes in Northeim Auch in Einbeck und Hardegsen fuhrte er Auftrage aus Im Alter von uber 80 Jahren bekam er den Auftrag den Rathaussaal des Duderstadter Rathauses mit einem Wandbildzyklus uber die Stadtgeschichte in Freskomalerei zu erstellen was er aufgrund des hohen Alters nicht mehr korperlich schaffte Einige Freskos entstanden dennoch sind aber nicht mehr erhalten Greves letzte Lebensjahre waren von erheblichen personlichen Zweifeln an seiner Kunst gepragt Aus Aufzeichnungen des Kunstlers geht jedoch hervor dass er schliesslich doch noch Frieden mit seinen Werken fand Georg Greve starb am 16 Juli 1963 Sein Grab befindet sich auf dem Katlenburger Friedhof Noch zu Lebzeiten hatte er sich diese Grabstatte ausgesucht Sonstiges BearbeitenEhrungen Bearbeiten 1912 Villa Romana PreisNach Greve ist eine Strasse in seinem Heimatort Lindau benannt der Georg Greve Weg Werke Bearbeiten Dusel Friedrich Hrsg Gedenkbuch zu Storms hundertstem Geburtstage 14 September 1917 Westermann Braunschweig 1916 Das Buch enthalt zahlreiche Illustrationen Greves zu Storms Dichtungen Du mein Deutschland Heimatbilder deutscher Kunstler Deutsche Gedichte Neue erweiterte Ausgabe Verlag Fritz Heyder Berlin Zehlendorf 1921 Auch hier ist Greve mit Zeichnungen vertreten Kunst und Leben 1923 Ein Kalender Berlin Zehlendorf Fritz Heyder 15 Jg 1923 Greve findet sich auch hier Kriegerdenkmal 1920er Jahre in Lindau Befindet sich heute auf dem dortigen Friedhof Greves Werke befinden sich heute an verschiedenen Orten unter anderem im Museum of Modern Art in New York 2 und im Museum Villa Freischutz in Meran Der grosste Teil seiner Werke befindet sich in Privatbesitz Literatur BearbeitenRudolf Brodhun Der Maler Georg Greve In Lindau Geschichte eines Fleckens im nordlichen Eichsfeld Mecke Duderstadt 1995 ISBN 3 923453 67 1 Wiltrud Eikenberg Die fruhen Jahre des Malers Georg Greve Georg Greve Erinnerungen aus meinem Leben unveroffentlicht Sandra Kastner Georg Greve Lindau 1876 1963 Realist Impressionist Expressionist In Eichsfeld Jahrbuch 24 Jg Duderstadt 2016 ISBN 978 3 86944 168 9 S 289 309 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Brodhun Der Maler Georg Greve In Lindau Geschichte eines Fleckens im nordlichen Eichsfeld 1995 moma org abgerufen am 10 Juli 2022 Normdaten Person GND 116832959 lobid OGND AKS VIAF 67227419 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Greve Lindau GeorgALTERNATIVNAMEN Greve GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 1 Mai 1876GEBURTSORT Lindau EichsfeldSTERBEDATUM 16 Juli 1963STERBEORT Duderstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Greve Lindau amp oldid 225290754